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Frankenreich: Spätantike, Mittelalter

Spätantike

Der Niederrhein war seit dem Auftreten der Römer Grenzgebiet des Imperium Romanum gegenüber den rechtsrheinischen Germanen. Diese - lose als Stämme organisiert - bildeten indes im 1. und 2. nachchristlichen Jahrhundert kaum eine Bedrohung. Erst das 3. Jahrhundert sollte u.a. den Gegensatz zwischen Römern und fränkischen Stämmen bringen. Das 3. Jahrhundert n.Chr. wird allgemein mit der Krise des Imperium Romanum verbunden. Rechtsrheinisch, im Vorfeld des Rheinlimes, bildeten sich Stammesbünde (Großstämme) heraus, die - gerade in der 2. Hälfte des 3. Jahrhunderts - römische Grenze und gallisches Hinterland bedrohten. Einer dieser Stammesbünde waren die Franken, deren Namen wohl nach der Mitte des dritten Jahrhunderts erstmals in den römischen Quellen erscheint. Dabei wird der Begriff "Franken" sowohl als die ,Mutigen, Kühnen, Ungestümen' interpretiert als auch im Sinne von "(frank und) frei". Gerade die letzte Deutung gewinnt angesichts der Rombezogenheit der Quellen an Plausibilität: Franken sind diejenigen "(von römischer Herrschaft) freien" Germanen rechts vom Niederrhein. Ältere Stämme (gentes) sind als zu den Franken gehörig nachweisbar: Chamaven, Chattuarier, Brukterer und Amsivarier, eventuell auch Teile der Chauken und die Chatten. Im 4. Jahrhundert werden noch die Salier genannt. Diese Stämme lassen sich im rechtsrheinischen Raum lokalisieren, u.a. die Brukterer im Kölner Vorland, die Chattuarier in dem vor Xanten und an der Ruhr. Die Führung (teilweise als [Klein-] Königtum) der fränkischen (Teil-) Stämme hatte dabei die Oberschicht der principes, duces oder reges, reguli inne. Die fränkischen Invasionen fügten dem römischen Reich und der spätantiken Provinz Germania secunda zweifellos beträchtlichen Schaden zu. Doch spätestens um die Wende vom 3. zum 4. Jahrhundert trat mit der Neuorganisation des Imperium Romanum im Innern und nach außen eine Beruhigung ein. Auch die fränkisch-römischen Beziehungen veränderten sich hin zu einer Symbiose zwischen dem römischen Reich und den Franken, erkennbar u.a. am Status von fränkischen Verbänden im römischen Reich als foederati. Die linksrheinischen Germanen und Barbaren wurden alsbald Träger einer gallisch-germanischen Mischzivilisation des 4. und beginnenden 5. Jahrhunderts, die auch das rechtsrheinische Gebiet beeinflusste. Es entstand - auch auf Grundlage der rhein-wesergermanischen Kultur der frühen Kaiserzeit - eine über die Reichsgrenzen hinausgreifende Kultur, die wesentlich von der fränkischen Oberschicht und ihren kriegerischen Gefolgschaften abhing. Das 5. Jahrhundert ist für die weitere Entwicklung am Niederrhein entscheidend. Die römische Herrschaft wurde abgelöst durch die der Franken und deren "Landnahme" auf römisch-nordgallischem Gebiet (iuxta pagos vel civitates, "nach Gauen und Stadtbezirken"), die Franken unter der Königsdynastie der salischen Merowinger politisch geeint. Die Ethnogenese der Franken aus einem Stammesschwarm von Einzelstämmen war spätestens im 5. Jahrhundert abgeschlossen. In der 2. Hälfte des 5. Jahrhunderts standen salische (merowingische) Kleinkönigreiche, wie die eines Childerich von Tournai (460-482) oder Ragnachar von Cambrai neben den rheinfränkischen der Chattuarier um Xanten oder der Kölner Franken.

Merowingerzeit

Chlodwig (482-511) folgte seinem Vater Childerich im Königtum nach. Ihm gelang es, gegen den Widerstand des römischen Romanorum rex Syagrius (486/87), der Alemannen (496/97) oder Westgoten (507) und unter Beseitigung der fränkischen Kleinkönigreiche die Franken und weite Teile Nordgalliens einschließlich großer rechtsrheinischer Gebiete unter seiner Herrschaft zu vereinigen. Bedeutsam war Chlodwigs Übertritt zum katholischen Glauben 498 (?). Private Gründe und auch das römische Umfeld, mit dem Chlodwig von jeher Kontakt hatte, begünstigten diesen Entschluss. Der Auslöser soll aber die Alemannenschlacht gewesen sein, bei der Chlodwig - so die Legende - den Übertritt zum Christentum gelobte. Das Band zwischen Franken und katholischer Kirche und damit zur römisch-senatorischen Führungsschicht in Gallien war geknüpft. Die Römer/Romanen sollten in der Verwaltung des Reiches, bei der Fortführung des römischen Staatsapparates, eine Rolle spielen. Mit Chlodwig entstand das (geeinte) fränkische Königtum der Merowinger, die bis 751 wenigstens formal herrschen sollten, und das fränkische Großreich, das in der Folgezeit fast den ganzen Raum des ehemals römischen Gallien und auch die gentes der Thüringer, Alemannen und Bayern vereinnahmte. An den Rand gedrängt wurden hingegen die fränkischen Kernräume der Spätantike und damit das Gebiet am und östlich des Niederrheins. Das Frankenreich war in all den frühmittelalterlichen Jahrhunderten, in denen es Bestand gehabt hat, als Königreich organisiert. Chlodwig, dem primus rex Francorum, gelang durch seine Großreichsbildung, ein wie auch immer geartetes germanisches (Sakral-?, Heer-?) Königtum durch die "primordiale" Tat der Landnahme und Eroberung mit den nach einem mythisch-historischen Stammvater Merowech genannten Merowingern zu verbinden; alle Merowinger waren Nachkommen Chlodwigs, mit der stirps regia merowingica, mit der merowingischen Königsfamilie (Erblichkeit des Königtums), war das fränkische Großkönigtum zunächst über Franken und Romanen, dann über weitere germanische Stämme verbunden (Frankenreich als "Vielvölkerstaat").
Ausfluss des merowingischen Großkönigtums waren auch die Teilungen des Frankenreichs unter die (gleich) erbberechtigten Söhne des verstorbenen Königs (sog. Eintrittsrecht), wobei auch die Brüder eines verstorbenen Herrschers dessen Reichsteil übernehmen konnten (sog. Anwachsungsrecht). Diese Teilungspraxis schließt nicht aus, dass auch nach politischen Gegebenheiten geteilt wurde. Die erste Reichsteilung im Frankenreich fand nach dem Tod Chlodwigs (511) zwischen dessen vier Söhnen statt, wobei im Wesentlichen aequa lance ("zu gleichen Teilen") geteilt wurde und Theuderich I. (511-533), der älteste Sohn Chlodwigs, die etwas größere portio des östlichen Reichsteils, das Gebiet der Rheinfranken, zugewiesen bekam, während die Söhne von Chlodwig mit Chrodechild sich den Rest teilten. Alle vier Reichsteile (Teilreiche) trafen in der Francia, im Seinebecken, zusammen, hier lagen die vier "Hauptstädte" Paris, Reims, Metz und Soissons, nach denen die Reichsteile üblicherweise benannt werden. Zusätzlich teilte man das gerade eroberte Aquitanien. Die Chlodwigsöhne Theuderich I. (511-533), Chlodomer (511-524), Childebert I. (511-558) und Chlothar I. (511-561) dehnten das Frankenreich durch meist gemeinsam unternommene Kriegszüge weiter aus. Einbezogen bzw. gesichert wurde gegen die Westgoten Südaquitanien (514/15, ca.526?, 532/33), es folgte die Eroberung des Thüringerreichs (531/33) hauptsächlich durch Theuderich. Die Franken wandten sich hier - begünstigt durch den Tod des Ostgotenkönigs Theoderich des Großen (493-526) und den Zerfall von dessen ausgedehntem Bündnissystem - gegen den Thüringerkönig Hermenefrid (v.510-531/33). Gegen das Reich der Burgunder gingen die Chlodomer, Childebert und Chlothar erstmals im Jahr 523 vor, die endgültige Eroberung des Burgunderreiches (532) fand im Erwerb der ostgotischen Provence (536/37) einen gewissen geografischen Abschluss. Auch nach innen wandte sich das kriegerische Geschick der Merowinger. Chlodomer hatte die Schlacht bei Vézeronne nicht überlebt (524), seine Brüder Childebert und Chlothar schalteten die drei Söhne Chlodomers aus und bemächtigten sich des Reiches des Bruders. Der Teilung des Chlodomerreiches folgte mit dem Aussterben der Merowingerkönige im öst-lichen fränkischen Herrschaftsgebiet - 555 war Theudebald (547-555), der Enkel Theuderichs I. gestorben - die "Anwachsung" dieses Reichsteils an Chlothar, der 558 zudem seinen Bruder Childebert beerbte. Damit war das Frankenreich wieder in der Hand eines Herrschers vereint, der vom Atlantik bis nach Thüringen, von der Nordsee bis ans Mittelmeer über einen Vielvölkerstaat gebot, dessen Grenzen und Einflusssphären bis zum Ende der Merowingerzeit im Wesentlichen gleich blieben.
Auch Chlothar I. teilte sein Reich, auch er hatte vier Söhne, so dass die Reichsteilung von 561 an die von 511 anknüpfen konnte. Den östlichen Reimser Reichsteil wurde mit dem Königtum Sigiberts I. (561-575) verbunden, der Westen mit Paris als Vorort kam an Charibert I. (561-567), der (burgundische) Süden mit dem Vorort Orléans an Gunthramn (561-592), der Norden mit dem Vorort Soissons an den jüngsten Chlotharsohn Chilperich I. (561-584); Aquitanien, aber auch die Provence wurden geteilt. Die nach dem frühen Tod Chariberts (567) erfolgte Dreiteilung seines Reiches unter die ihn überlebenden Brüder brachte alsbald Streitigkeiten um die Erbmasse gerade zwischen Chilperich und Sigibert. Hinzu kam eine Familientragödie, da Sigibert die westgotische Brunichild (†613) geheiratet hatte und Chilperich deren Schwester Galaswintha (†570/71). Chilperich ließ jedoch seine Ehefrau auf Anstiftung seiner Konkubine Fredegund (†597) ermorden, so dass Brunichild und Fredegund von nun an in unversöhnlicher Feindschaft gegeneinander standen. Der Bruderkrieg zwischen Chilperich und Sigibert brachte Letzterem Vorteile (Schilderhebung in Vitry 575), doch wurde Sigibert ermordet und Sigiberts noch unmündiger Sohn Childebert II. (575-596) konnte auf Intervention Gunthramns das Erbe seines Vaters im Ostreich antreten. Hierbei führte die Mutter Brunichild die Regentschaft. Chilperich gelang bis zu seiner Ermordung (584) die Eroberung des gesamten Charibertreiches, danach blieben sein erst vier Monate alter Sohn Chlothar II. (584-629) und die Regentin Fredegund in ihrer Herrschaft auf Neustrien nördlich der Loire beschränkt. Der Tod Chilperichs war auch Anlass für die Erhebung Gundowalds (584/85), eines (angeblichen?) Sohnes Chlothars I., in Aquitanien und dem Charibertreich. Als Gunthramn im Jahr 592 starb, übernahm König Childebert II. auch das frankoburgundi-sche Teilreich. Der austrasische König stand immer in Abhängigkeit von seiner Mutter, und so war es nur folgerichtig, dass Brunichild nach Childeberts Tod die Regentschaft über ihre Enkel Theudebert II. (596-612) und Theuderich II. (596-613) übernahm. Nach Niederlagen gegen Chlothar II. und die Awaren wurde Austroburgund unter die Childebertsöhne geteilt (599). 600 folgte der austroburgundische Sieg über Chlothar, dessen Herrschaft auf ein Gebiet zwischen Seine und Oise reduziert wurde. Zwischen Theudebert II. in Austrien und Theuderich II. in Burgund kam es aber in den folgenden Jahren zur Entfremdung. 605 stan-den sich die Heere beider Brüder in Quierzy-sur-Oise gegenüber, doch kam es zu keiner Schlacht; 610 übervorteilte Theudebert seinen Bruder bei Gebietsverhandlungen in Selz am Oberrhein; 612 besiegte Theuderich in Schlachten bei Metz und Zülpich Theudebert und ließ ihn töten. Theuderich starb im Jahr darauf, und Brunichild machte ihren Urenkel Sigibert II. (613) zum austroburgundischen König und sich zu dessen Regentin. Doch erhob sich dagegen Widerstand in Austrien. Chlothar II. wurde herbeigerufen, Brunichild gefangen genommen, sie und ihre Urenkel mit Ausnahme eines Merowech getötet (613).
Es folgte die über ein Vierteljahrhundert dauernde monarchia ("Alleinherrschaft") Chlothars II. und Dagoberts I. war die längste Periode der Reichseinheit im Merowingerreich. Chlothar trug dabei zweifellos zur Stabilisierung seiner Gesamt- und Oberherrschaft bei, als er durch sein auf einer Pariser Reichsversammlung und -synode beschlossenes Edictum Chlotharii vom Oktober 614 einen Ausgleich zwischen dem Königtum und den Großen seines Reiches schuf. Insbesondere wurde dadurch den Reichsteilen Neustrien, Austrien und Burgund mit ihren jeweiligen Gruppen von politisch Mächtigen eine gewisse Unabhängigkeit vom Königtum, gerade hinsichtlich der eigenen Hausmeier, zugestanden. 623 schuf Chlothar ein austrasisches Unterkönigreich für seinen Sohn Dagobert I. (623/29-639), in dessen Umfeld die frühen Karolinger (Arnulfinger, Pippiniden) erstmals in Erscheinung traten. Nach dem Tod seines Vaters (629) führte Dagobert die Alleinherrschaft weiter, wenn er auch für seinen Halbbruder Charibert II. (629-632) auf Drängen des Adels das Unterkönigreich Toulouse einrichten musste. Dagobert und sein fränkisches Heer erlitten allerdings bei einem Feldzug gegen das Slawenreich des Franken Samo (entstanden ca.626) bei Wogatisburg (Kaaden a.d. Eger) eine schwere Niederlage (631). Danach war es wiederum der Adel, diesmal in Austrien, der die Einsetzung von Dagoberts Sohn Sigibert (III., 633/34/39-656) als Unterkönig im Ostreich erzwang. Der allzu frühe Tod Dagoberts (639) setzte dann wieder den Mechanismus der Reichsteilung in Gang, die unmündigen Söhne Sigibert und Chlodwig II. (639-657) erhielten ihre Anteile am Reich, so dass für die Folgezeit Austrien und Neustroburgund als meist gegeneinander stehende Teilreiche entstanden.
In der Folgezeit gerieten im Ringen um die Macht im Frankenreich die jungen Merowingerkönige zunehmend ins Hintertreffen. Dem Hausmeier (maior domus) als wichtigstem Amt am Königshof und in der Hofverwaltung kam dabei eine besondere Rolle zu. So versuchte der neustrische Hausmeier Erchinoald (641-658) Einfluss auf König Chlodwig II. zu gewinnen, scheiterte jedoch am Widerstand der Königin Balthild (†ca.680), der späteren Regentin für ihren Sohn Chlothar III. (657-673). Balthilds Mitregent war der Hausmeier Ebroin (658-673, 675-680), der einen burgundischen Aufstand unterdrücken konnte (660/63) und zwischenzeitlich von König Childerich II. (662-675) verbannt wurde. In Austrien gab es unterdessen den "Staatsstreich" des karolingischen Hausmeiers Grimoald (643-662), nach dessen Hinrichtung der neustrische Merowinger Childerich II. auch König in Austrien wurde, um 673 nach dem Tod seines Bruders Chlothars III. für wenige Jahre die Alleinherrschaft zu übernehmen. Childerich war vielleicht der letzte Merowinger, der (in beschränktem Ausmaß) eine eigenständige Politik betrieben hat. Er und seine schwangere Ehefrau und Cousine Bilichild wurden jedoch 675 ermordet. Ebroin installierte daraufhin einen angeblichen Sohn Chlothars III., den "falschen" Chlodwig ([III.], 675/76) und vermochte wieder Hausmeier zu werden. Er bemächtigte sich des Merowingerkönigs Theuderich III. (673-690/91) und setzte sich gegen den burgundischen Bischof Leodegar von Autun (662-677) durch, den er hinrichten ließ. Schließlich fiel er selbst einem Mordanschlag eines neustrischen Großen zum Opfer (680). Die Merowingerkönige waren nunmehr - so überliefern es zumindest die Geschichtsquellen - zu "Schattenkönigen" geworden, die von neustrischen oder austrasischen Adelsgruppen instrumentalisiert wurden. Gerade die Adelskämpfe der ausgehenden Merowingerzeit offenbaren die Epoche mentalitätsgeschichtlich als ein "barbarisches Zeitalter".
Nach dem "Staatsstreich" Grimoalds hatte es der Arnulfinger Pippin der Mittlere (687-714) zunächst schwer, sich in Austrien zu behaupten, wenn auch die Arnulfinger-Karolinger über eine hervorragende Machtbasis in Form von Großgrundbesitz (Ardennen, mittlerer Maasraum) und Klöstern (Nivelles, Stablo-Malmedy) besaßen. Bei den Kämpfen gegen den neustrischen Hausmeier Ebroin (675-679) zog Pippin den Kürzeren, erlangte jedoch nach Ebroins Ermordung (680) die Anerkennung seiner austrasischen Machtstellung durch den neustrischen Hausmeier Waratto (680-686). Nach der neustrischen Niederlage in der Schlacht bei Tertry (687) war Pippin der Herrscher über das Gesamtreich. Der princeps Francorum und in dessen Nachfolge sein Sohn Karl Martell (714-741) besaßen von nun an die politische Führung, hatten eine königsgleiche Macht, die es ermöglichte, die merowingischen "Schattenkönige" nach Belieben (?) einzusetzen, wenn auch Schwächen der karolingischen Herrschaft zu Beginn des 8. Jahrhun-derts und während der "Sukzessionskrise" nach dem Tod Pippins (714/18) das merowingische Königtum wieder stärker hervortreten ließen. Pippin führte während seiner Regierung Feldzüge gegen Friesen (690, 695) und Alemannen (709-712). Nach Überwindung von "Sukzessionskrise" und inneren Widerständen nahm Karl Martell als maior domus des Gesamtreiches die Außenpolitik seines Vaters wieder auf. Einer Übereinkunft mit den Aquitaniern (720) unter ihrem Herzog Eudo (714-735) folgten Feldzüge gegen Thüringen, Alemannien, Bayern und Burgund. Der Sieg in der Schlacht zwischen Tours und Poitiers (732) galt nach Aquitanien eingedrungenen Sarazenen des islamischen Omaijadenkalifats. Seit dem Tod des Merowingers Theuderich IV. (721-737) regierte Karl Martell ohne König. Vor seinem Tod (741) teilte er das Frankenreich - auch hierbei königgleich - unter seine Söhne Pippin den Jüngeren (741-768; Neustroburgund) und Karlmann (741-747; Austrien) auf.

Karolingerzeit

Der Hausmeier Pippin der Jüngere erlangte im Jahr 751 - unter Absetzung des letzten Merowingerkönigs Childerich III. (743-751) und mit Unterstützung der Päpste Zacharias (741-752) und Stephan III. (752-757) - das fränkische Königtum, das in der Folgezeit in den Händen der Karolinger blieb. Unter Pippin und seinem Sohn Karl den Großen (768-814) wurde das Frankenreich nochmals erweitert (Einbeziehung Aquitaniens 760-768; Eroberung des Langobardenreiches 773/74; Eroberung Sachsens 772-804; Angliederung Bayerns 788). Damit war der Rahmen für die auch unter den Karolingern vorherrschende Reichsteilungspraxis des 9. Jahrhunderts gegeben. Der "Habenseite" der Eroberungen und der karolingischen Machtausdehnung steht entgegen, dass besonders nach 800 das nun übergroße Frankenreich außenpolitisch zunehmend in die Defensive geriet. Die "Grenzen des Wachstums" waren längst überschritten, etwa hinsichtlich des byzantinischen Venedig und des Adriaraums, mit dem Auftreten der Normannen oder gegenüber der Bretagne, deren vollständige Unterwerfung mehrfach misslang (Bretonische Mark). Auch gestalteten sich die inneren Verhältnisse im Frankenreich schwieriger, geriet der Vielvölkerstaat doch - u.a. ausgelöst durch die andauernden Kriege - in eine soziale Schieflage, die die wirtschaftlich Schwächeren (pauperes) gegenüber den Mächtigen und Großen (potentes) benachteiligte. Da halfen denn auch eine zunehmende Schriftlichkeit in der Reichsverwaltung, die ausgeprägte Kapitulariengesetzgebung, die schriftliche Fixierung von Volksrechten, die Grafschaftsverfassung und das Herrschaftsinstrument der Königsboten (missi dominici) nicht viel, während die fränkische Kirche mit ihren Bistümern und Abteien verstärkt in Politik, Verwaltung und Kriegswesen integriert wurde. Das Eingreifen Karls in kirchlich-religiöse Bereiche belegt eindrucksvoll die Frankfurter Synode von 794 mit ihren Beschlüssen zu (spanischem) Adoptianismus und byzantinischem Bilderstreit (Libri Carolini); Aachen wurde zur Residenz des Herrschers, wo 816 und 817 ebenfalls Kirchenversammlungen stattfanden. Dass dabei die Herrschaft Karls nicht immer unumstritten gewesen war, beweist die gegen ihn gerichtete Adelsverschwörung des Grafen Hardrad in Ostfranken (785/86). Gegen Widerstände der byzantinischen Kaiser ließ sich Karl der Große von Papst Leo III. (795-816) in Rom zum Kaiser krönen (800) und begründete damit die Tradition des westlichen römischen Kaisertums (neu); erst Jahre später wurde ein tragfähiger Kompromiss mit dem byzantinischen Kaiser Michael I. (811-813) gefunden (Vertrag von Aachen 812). Karls einziger Nachfolger war Kaiser Ludwig der Fromme (814-840). Ludwig machte 814 seine Söhne Lothar I., Ludwig den Deutschen und Pippin I. zu Königen und wies Ludwig Bayern und Pippin Aquitanien jeweils als Unterkönigreich zu. Die von seinem Vater initiierte Reformpolititik führte Ludwig der Fromme zunächst erfolgreich weiter, jedoch sollte das dadurch gesteigerte Zusammengehen von Kirche und König-/Kaisertum letztendlich eine wesentliche Ursache für die Zergliederung des karolingischen Herrschaftsverbands und den Zerfall des karolingischen Gesamtreichs bilden. Auslöser dazu waren die vom Kaiser 817 verfügte Ordinatio imperii ("Ordnung des Reiches") als die Einheit des Frankenreichs respektierende Thronfolgeordnung, die die Söhne in unterschiedlicher Weise berücksichtigte und im Sinne einer religiös übergeordneten, gerade vom fränkischen Klerus und der "Reichseinheitspartei" propagierten Reichseinheit (unitas imperii) den ältesten Sohn Lothar, seit 817 Mitkaiser, eine Art Oberherrschaft über seine Brüder (und deren Königreiche) zugestand. Mit der Geburt eines weiteren Sohnes des Kaisers, Karl (des Kahlen), der bei der Erbfolge auch Berücksichtigung finden sollte, vertiefte sich der von Anfang bestehende Widerstand gegen die Thronfolgeordnung. Nach einer ersten Rebellion und dem Aachener Teilungsplan (831) endete ein weiterer Aufstand gegen den Vater im Jahr 833 mit der Verlassung Ludwigs des Frommen auf dem "Lügenfeld" von Colmar und der Gefangennahme des Herrschers, der erst nach einer öffentlich vollzogenen Kirchenbuße 834 Herrschaft und Kaisertum wiedererlangte. Ludwig der Deutsche agierte in den Jahren danach in seinem Unterkönigreich weit selbstständiger als vom Vater zugestanden; Pippin I. starb im Jahr 838, und sein gleichnamiger Sohn fand als Nachfolger keine Berücksichtigung. Von daher entfaltete auch der letzte von Ludwig dem Frommen beschlossene (Wormser) Teilungsplan (839) keine weitergehende Wirkung, zumal sich alle Teilungspläne der 830er-Jahre immer mehr von der Ordinatio entfernt hatten. Bei seinem Tod (840) hatte Ludwig jedenfalls weder das Ziel einer (weiter bestehenden) Reichseinheit noch überhaupt das einer geregelten Nachfolge erreicht. Im nach dem Tod des Kaisers ausbrechenden Bürgerkrieg setzten sich die jüngeren Söhne Ludwigs gegen ihren Bruder Lothar I. (840-855), dem Verfechter der Reichseinheit, durch (Schlacht bei Fontenoy 841). Der Vertrag von Verdun (843) besiegelte die Teilung des Karolingerreiches in ein West-, Mittel- und Ostreich und damit das Ende aller Reichseinheitspläne.
Der Vertrag von Verdun (843) schuf das Mittelreich Kaiser Lothars I. von Mittelitalien nach Friesland, das immerhin große Teile des karolingischen Kernlandes an Maas und Rhein umfasste. Bis zu seinem Tod (855) hatte sich Lothar außenpolitisch mit den Normanneneinfällen nach Friesland (ab 845) und der Bekämpfung der Sarazenen in Italien zu befassen, wobei sein ältester Sohn Ludwig II. seit 844 für die italienischen Belange zuständig war und 850 auch (Mit-) Kaiser wurde. Herrschaftsmittelpunkt Lothars war hauptsächlich die Aachener Pfalz, der Kaiser stand den Frankentagen der karolingischen Könige in Meersen 847 und 851 vor, über die damit verbundene ideelle Einheit des Frankenreichs als Brüdergemeine hinaus konnte Lothar seine Vorrangstellung als Kaiser nicht zur Geltung bringen. Vor seinem Tod teilte Lothar, der zu Zeiten seines Vaters Ludwig des Frommen doch der Verfechter der Reichseinheit gewesen war, sein Reich unter seine drei Söhne Ludwig II. (855-875), Lothar II. (855-869) und Karl "von der Provence" (855-863). Letzterer entfaltete wenig politische Wirksamkeit, er starb früh, und sein burgundisches Reich wurde zwischen den überlebenden Brüdern geteilt (863). Kaiser Ludwig II. blieb in seinem politischen Handeln weitgehend auf Italien beschränkt, das nach dessen Tod (875) zum Interessengebiet der west- und ostfränkischen Herrscher wurde. Lothar II., von dessen regnum Hlotharii Lothringen seinen Namen hat, war in seine höchst politischen "Ehehändel" verstrickt. Ohne einen (legitimen) Nachfolger Lothars II. teilten sich nach dem Tod des Königs (869) seine Onkel Ludwig der Deutsche und Karl der Kahle im Vertrag von Meersen das Lotharreich (870). 880 fiel im Vertrag von Ribémont ganz Lothringen an Ostfranken, hier richtete König Arnulf (887/88-899) 895 ein Unterkönigreich für seinen Sohn Zwentibold (895-900) ein. Mit dem Aussterben der ostfränkischen Karolinger (911) kam Lothringen an das Westfrankenreich, was 921 im Bonner Vertrag Bestätigung fand. 925 wurde das regnum Hlotharii als Herzogtum Teil des ostfränkisch-deutschen Reiches der ottonischen Könige und Kaiser.
Die lange Regierungszeit König Karls des Kahlen (840/43-877) führte auf Dauer zur Stabilisierung der karolingischen Königsherrschaft im Westfrankenreich trotz der Normanneneinfälle und gerade auch gegen den Aufstieg von Mittelgewalten westfränkischer Großer. Karl gelang die Ausschaltung seines Neffen, König Pippins II. von Aquitanien (838-852/64), wehrte westfränkische "Herrschereinladungen" ostfränkischer Karolinger ab (853/54, 858) und verfolgte umgekehrt eine aggressive Politik gegen seine königlichen Mitverwandten (Lothringen 870, Schlacht bei Andernach 876). In der Nachfolge des 875 verstorbenen Ludwigs II. von Italien sicherte sich Karl noch im selben Jahr das Kaisertum. Auf Karl folgte der einzig überlebende Sohn Ludwig der Stammler (877-879), nachdem dessen Bruder Karl das Kind, Unterkönig in Neustrien (855-866), schon früh verstorben und der Bruder Karlmann (†876) zwangsweise zum Mönch gemacht worden war. Mit Ludwig begann die Reihe der nur kurz regierenden Karolingerkönige in Westfranken, die Regierung des (ostfränkischen) Gesamtherrschers Karl III. (885-887) mit eingeschlossen. Nach Karls III. Tod (888) löste sich das karolingische Gesamtreich ein für alle Mal auf, und die "vielen kleinen Könige", die auf Karl folgten, beherrschten auch in Westfranken das politische Feld. Es waren nun nicht mehr nur Karolinger, die das Westreich regierten, mit Odo, dem Grafen von Paris und erfolgreichem Verteidiger der Stadt gegen die Normannen, kam ein Mitglied der in Neustrien so einflussreichen Robertiner-Kapetinger erstmals auf den Königsthron (888-898). Auf Odo folgten zwar wieder Karolinger als Herrscher, doch mussten sich diese im Verlauf des 10. Jahrhunderts mit immer weniger Einfluss begnügen. Unmittelbare Königsherrschaft wurde in der Francia zwischen Loire und Seine ausgeübt, während die regna Aquitanien und Burgund eigene Wege gingen. Auch der Erwerb Lothringens durch König Karl den Einfältigen (893/98-923, †929) im Jahr 911 änderte daran wenig, zumal Lothringen 925 wieder verloren ging. Ludwig IV. der Überseeische (Transmarinus, 936-954) entfaltete dann noch einmal eine eigenständige Politik mit und gegen den Robertiner Hugo den Großen (923-956) und in Anlehnung an die Ottonen, die Könige des ostfränkischen Reiches. Der Ludwigsohn Lothar (954-986) wandte sich 978 allerdings ohne greifbaren Erfolg gegen Aachen und Lothringen und den ostfränkischen Kaiser Otto II. (973-983), der kurz zuvor Lothars Bruder Karl (978-991), der vom Königtum ausgeschlossen war, zum Herzog von Lothringen gemacht hatte. Karls Sohn, Herzog Otto von Lothringen (991-1005/12) war dann der letzte Karolinger im Mannesstamm, weil Ludwig V. (986-987) in der Nachfolge seines Vaters Lothar nur kurz das Westfrankenreich regierte und selbst keinen Sohn hinterließ. In Westfranken folgten auf die Karolinger die Kapetinger als Könige, Hugo Capet (987-996), der Sohn Hugos des Großen, übernahm nach Ludwig V. die Königsherrschaft.
Das Ostfrankenreich war der politische Vorläufer des deutschen Reichs, bis 911 regiert von den (spät-) karolingischen Herrschern, den Nachkommen von König Ludwig II. dem Deutschen (840-876). Im Bruderkrieg sicherte sich Ludwig der Deutsche trotz des von Kaiser Lothar I. initiierten Stellinga-Aufstandes in Sachsen (841-843) die ostrheinischen Gebiete des Frankenreichs; durch die Reichsteilung von Verdun (843) wurden ihm aber auch die wichtigen linksrheinischen Hausgutkomplexe um Mainz, Worms und Speyer zugestanden. Erfolgreich war Ludwig der Deutsche auch bei seinen Kriegszügen im Norden und Osten seines Reiches. Hier seien die Normannenabwehr (Frieden von Paderborn 845) und die Feldzüge gegen das mährische Reich (846, 855/58) erwähnt, wobei die Mährer nach einem weiteren Feldzug (864) zumindest die fränkische Oberhoheit anerkannten. Im Innern des ostfränkischen Reiches führte u.a. die Einrichtung eigener Herrschaftsbereiche 856 und 863 zu Konflikten zwischen dem Vater und seinen Söhnen Karlmann (876-880), Ludwig III. dem Jüngeren (876-882) und Karl III. (876-888), die wiederum Rückhalt bei regionalen Adelsfamilien fanden. Der Beilegung solcher Auseinandersetzungen dienten nicht zuletzt die Teilungspläne für das ostfränkische Reich (865, 872). Ludwig dem Deutschen gelang 870 der Erwerb des östlichen Teils von Lothringen. 875 unternahm Karlmann - nach dem Tod Kaiser Ludwigs II. von Italien - einen Italienzug, musste aber vor Karl dem Kahlen zurückweichen, der an Karlmanns Stelle zum Kaiser gekrönt wurde. 876 erhielt der älteste Ludwigsohn Karlmann Bayern als Königreich, von hier aus griff er im Spätsommer 877 wieder nach Italien aus, wo er nach dem Tod Karls des Kahlen (877) als König anerkannt wurde. Eine schwere Krankheit trieb ihn indes nach Bayern zurück, und im Laufe der Jahre 878 und 879 verschlimmerte sich sein Gesundheitszustand so sehr, dass er infolge seiner Regierungsunfähigkeit Bayern an Ludwig den Jüngeren und Italien an Karl III. abtrat (879). Bei der Reichsteilung nach dem Tod seines Vaters (876) erhielt Ludwig III. der Jüngere mit Franken und Sachsen den westlichen und nördlichen Teil des Ostfrankenreichs. Auseinanderzusetzen hatte er sich zunächst mit seinem Onkel Karl den Kahlen, der versuchte in Ostfranken einzudringen, jedoch von Ludwig in der Schlacht bei Andernach (876) besiegt wurde. In der Folge erzwang Ludwig die Abtretung des Westteils Lothringens zu erzwingen (880), 879 erhielt er außerdem noch Bayern aus dem Erbteil Karlmanns. In der Normannenabwehr war Ludwig im Großen und Ganzen erfolgreich; es sei hier an seinen Sieg bei Thiméon (880) erinnert. Der jüngste Sohn Ludwigs des Deutschen, Karl III. der Dicke, erhielt bei der Reichsteilung von 876 mit Alemannien (Schwaben) den kleinsten Anteil. Ab 879 war Karl König von Italien; am 12. Februar 881 wurde er in Rom zum Kaiser gekrönt. Nach dem Tod seines Bruders Ludwigs des Jüngeren (882) trat er die Herrschaft in ganz Ostfranken an. Da bald auch in Westfranken ein regierungsfähiger Karolinger fehlte (Tod Karlmanns 884), wurde Karl zudem Herrscher im westfränkischen Königreich (885) und vereinigte - abgesehen vom niederburgundischen Herrschaftsbereich Bosos von Vienne (879-887) - das Reich Karls des Großen für kurze Zeit (885-887/88) noch einmal in einer Hand. Zunehmende außen- (Sarazenen- und Wikingereinfälle, Belagerung von Paris 885/86) und innenpolitische Schwierigkeiten schwächten - neben einer schweren Erkrankung - die Position des Kaisers zusehends. Hinzu kam das letzten Endes fehlgeschlagene Bemühen um einen legitimen Nachfolger. Karl III. wurde von (König) Arnulf von Kärnten (887-899) gestürzt (887) und starb alsbald. Arnulfs Politik konzentrierte er auf den ostfränkischen Bereich, auf die Wiedergewinnung Lothringens (891, 893) und auf die Abwehr normannischer Übergriffe, die nach dem Sieg Arnulfs bei Löwen (891) und letzten Heimsuchungen des Rheingebiets endgültig aufhörten. Kriegszüge gegen Mähren (892, 893) sollten schließlich die Oberhoheit Arnulfs über das Großmährische Reich Svatopluks (870-894) sichern helfen. In einer Reichsversammlung zu Tribur (895) fand Arnulf Unterstützung in seiner Politik sowohl bei den weltlichen Großen als auch bei den Bischöfen seines Reiches. Beschlüsse zur Frie-denswahrung zeigen jedoch die zerrütteten Zustände in Ostfranken an; die Machtfülle der großen Adelsfamilien in Sachsen, Franken und Lothringen wuchs an. Um Lothringen stärker an sein Reich zu binden, machte Arnulf seinen illegitimen Sohn Zwentibold zum König in Lothringen (895-900). Nach einem Italienzug im Jahr 894 erschien Arnulf 895/96 wiederum in Italien und wurde Ende Februar 896 in Rom zum Kaiser gekrönt. Auf den Rückweg ereilte ihn eine schwere Krankheit, die den Kaiser in den folgenden Jahren in seiner Regierungsfähigkeit immer stärker einschränkte. Nach Arnulfs Tod übernahm die Regierung für den damals unmündigen Königssohn Ludwig IV. das Kind (900-911) eine Art Regentschaftsrat aus geistlichen und weltlichen Großen. Ostfranken stand unter dem Zeichen zunehmender politischer Desintegration: Die Adelsfehde zwischen Babenbergern und Konradinern im Maingebiet (bis 906) wurde bald von der Ungarngefahr in den Schatten gestellt. Nach dem Ende des mährischen Reiches (905/06) bedrohten die Ungarn nun unmittelbar Ostfranken; 906 drangen sie nach Sachsen ein (907/10); schließlich brachte das Eingreifen des kränklichen Königs den Ostfranken nur eine weitere Niederlage ein (Lechfeldschlacht 910). Mit dem Tod Ludwigs im Jahr 911 kam die karolingische Königsdynastie im Ostfrankenreich zu ihrem Ende.

Deutsche Geschichte · Frankreich

Literatur:

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Bearbeiter: Michael Buhlmann, 12.2023