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Manegold von Berg

Regesten und Quellen

Manegold von Berg

Abt von St. Georgen, Abt von Kremsmünster, Abt von Tegernsee, Bischof von Passau

Regesten

Quellen

[1185] Dezember 13, Verona

Parallel zum Vorgehen gegen Abt Manegold von St. Georgen läuft das päpstliche Verfahren gegen dessen Bruder Diepold, den Bischof von Passau (1172-1190). Es geht um die Aufklärung des Sachverhalts, wie es zur Einsetzung Manegolds als Kremsmünsterer Abt durch den Bischof gekommen ist.

Lateinischer Papstbrief, Original; UB LoE II 271; GP I, S.213f, Nr.4; RBP I 904f. Buhlmann, Manegold von Berg: Regesten, S.44.

Bischof Urban, Diener der Diener Gottes, seinem geliebten Bruder, dem Passauer Bischof D[iepold], Heil und apostolischen Segen. Weil über das Eindringen und Ausbrei-ten deines Bruders [Manegold], durch das er das Kloster Kremsmünster fesselt, obwohl er in beliebigen Abteien das Amt ausübt, weil über andere Unregelmäßigkeiten, die es bei der Erlangung der Abtswürde dieses Klosters gab, wobei sowohl du als auch dieser sich nicht scheuten, gegen den von unseren geliebten Söhnen Erwählten [Abt] und die Brüder dieser Kirche anzugehen, [weil über Verstöße,] die er auch bei diesem Kloster im Lauf der Zeit verursacht hat, ein schwerer Schaden für diese Kirche entstanden ist bis zu Papst Lucius III. seligen Angedenkens, unserem Vorgänger und Bruder, hat dieser unseren geliebten Söhnen, den Äbten von Heiligenkreuz und Garsten sowie den Pröpsten von Salzburg und Klosterneuburg den Auftrag erteilt, mit apostolischer Autorität dessen [Manegolds] Vergehen zurechtzuweisen, und er gab ihnen in gleicher Weise den Auftrag, dass sie, wenn es so bleibt bei dem, was sie in dieser Sache gegen ihn vorgelegt haben, nichtsdestoweniger dir strenger auferlegen, dass bis zum jetzt vergangenen Fest des heiligen Luca [16.10.] du von dem Vergehen Abstand nehmen und dich der apostolischen Gegenwart stellen solltest, andernfalls sie dich vom Bischofsamt entfernen und diese Entfernung beibehalten sollen, bis du den apostolischen Befehl erfüllst. Wahr ist [allerdings], dass uns die wiederholte und böse Inanspruchnahme dieser Mönche offenbar wurde, als die Richter deinen Bruder zu sich luden und er, durch das Urteil des Gewissens schon verdammt, nicht bei diesen [Richtern] erscheinen ist. Du aber hast, obwohl du mehrfach einbestellt wurdest und einmal gekommen bist, dich ebenso geweigert, dein Tun zu ändern. Daher befehlen wir dir durch das wiederholte Schreiben und verwarnen dich streng, dass du am Sonntag, wo man immer Oculi mei singt, in allem, was gegen dich vorgebracht wird, antwortest und dich unserer Gegenwart stellst. Diese aber, von denen gesagt wird, dass sie das Kloster mit Gewalt heimsuchen und dass sie auch die Kirche zunichte gemacht und vieles andere entfremdet haben, sollst du entfernen vom Kloster ohne Verzögerung durch das Urteil der Exkommunikation und des Interdikts, und du sollst nicht zulassen, dass die Brüder weiter beschwert werden. Gegeben zu Verona an den Iden des Dezember [13.12.]. [Buhlmann]

Regesten

Bearbeiter: Michael Buhlmann