Michael Buhlmann

Triberg im Mittelalter

Vortrag, 28.10.2025, Triberg: Asklepiosklinik
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Mittelalter

- als Epoche der Menschheitsgeschichte ca. 500-ca. 1500 n.Chr. (zwischen Antike/Spätantike und früher Neuzeit), eingeteilt in:

[Antike]

6.-11. Jh., frühes Mittelalter: "Völkerwanderung", Frankenreich der merowingischen und karolingischen Könige, fränkisches Gesamtreich, Reichsverfall, ostfränkisches Reich der ottonischen (919-1024) und salischen (1024-1125) Könige und Kaiser, ottonisch-salische Reichskirche

11.-13. Jh., hohes Mittelalter: Deutsches Reich der salischen (1024-1125) und staufischen (1138-1254) Könige und Kaiser, Investiturstreit (1075-1122), Kreuzzüge (1096-1291), mittelalterliches Städtewesen, hochmittelalterliche Umbruchszeit in Kirche und Welt (hin zur Trennung von Religion und Welt, zur Modernität Europas, "Renaissance" des 12. Jahrhunderts), Interregnum (1256-1273)

13.-15./16. Jh., spätes Mittelalter: Deutsches Reich der habsburgischen (1273-1519 und später), luxemburgischen (1308-1438) und wittelsbachischen (1314-1347) (Wahl-) Könige und Kaiser, Territorien und Landesherrschaften, wirtschaftliche Intensivierung, Pest (1348/52), Großes Papstschisma (1378-1417) und Konzilien (Konstanzer Konzil 1414/18 und später)

[Frühe Neuzeit]

- erfassbar durch Geschichtsquellen (zur Triberger Geschichte), d.h. hauptsächlich:

(wenige) Sachüberreste (archäologische Funde, Gebäudereste, Inschriften)

(wenig umfangreiche) schriftliche Überlieferung (Urkunden, Register/Urbare/Verwaltungsakten, Geschichtsschreibung)

- Geschichte als wissenschaftliches Erinnern an Zeitepochen (Ereignisse, Entwicklungen), an menschliche Gesellschaften und Kulturen

- Triberger Geschichte des hohen und späten Mittelalters (und der frühen Neuzeit)

Karte: Deutscher Südwesten im Spätmittelalter (14. Jahrhundert, Mitte), spätmittelalterliche Territorien: Kurpfalz, Grafschaft Wertheim, Grafschaft Hohenlohe, Bistum Speyer, Grafschaft Löwenstein, Herrschaft Limpurg, Markgrafschaft Baden, Grafschaft Württemberg, Reichsabtei Ellwangen, Grafschaft Öttingen, Bistum Straßburg, Pfalzgrafschaft Tübingen, Herzogtum Teck, Grafschaft Helfenstein, Herrschaft Geroldseck, Grafschaft Hohenberg, Herrschaft (Hohen-) Zollern, Markgrafschaft Hachberg, Grafschaft Freiburg, Landgrafschaft Fürstenberg, Abtei Zwiefalten, Markgrafschaft Burgau, Grafschaft Kirchberg, Propstei Ochsenhausen, Grafschaft Bonndorf, Landgrafschaft Stühlingen, Grafschaft Nellenburg, Herrschaft Waldburg, Bistum Basel, Vorderösterreich (Breisgau, Laufenburg, Kiburg, Sigmaringen, Veringen), Grafschaft Montfort, [Reichsstädte], [übrige Territorien]
(www.michael-buhlmann.de).

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Adalbert von Ellerbach

11./12. Jahrhundert Hochmittelalter als Umbruchszeit -> hochmittelalterliches Klimaoptimum, Bevölkerungszunahme, hochmittelalterliches Städtewesen, Landesausbau (Urbarmachung von Land, Rodung, Klöster/Adel und Bauern, Großgrundbesitz und Grundherrschaft von Klöstern/Adel als Grundherrn) -> Besiedlung des Schwarzwaldes (als Neusiedelland <-> vor- und frühmittelalterliche Straßen und Wege durch den Schwarzwald als Bezugspunkte [keltische Straßen; Kinzigtalstraße, Donau-Süd-Straße der Römerzeit]; gallorömisches St. Georgener Quellheiligtum der Brigach)

- Adel als politisch und herrschaftlich wirksame Schicht in der (hoch-, spät-) mittelalterlichen Gesellschaft (Fürsten, Grafen, Edelfreie/Herren, Ritter, Ministeriale [Dienstleute]), adlig-höfische Lebensweise (Burg, Waffendienst, Turnier, Jagd, Minne, Fehde [Rittertum]) -> Adelsfamilien in und am Schwarzwald -> "Zug in den Schwarzwald" etwa der Adelsfamilien von Kappel-Falkenstein (11./12.-15./19. Jahrhundert) oder von Eschach-Ramstein (11./12.-14. Jahrhundert) (Schramberger Raum) zum Auf- und Ausbau von Adelsherrschaften (gelenkter, herrschaftlicher Landesausbau)

- Investiturstreit (1075-1122; Salierkönig/Kaiser Heinrich IV. [1056-1106], Papst Gregor VII. [1073-1085], Laieninvestitur und Simonie, priesterliche Ehelosigkeit; Gang nach Canossa [1077], Gegenkönig Rudolf von Rheinfelden [1077-1080], Wormser Konkordat [1122]) -> (gregorianische) Kirchenreform -> benediktinische Reformklöster (als Teil des mittelalterlichen Benediktinertums) -> (reform-) adlige Gründung der Klöster St. Georgen im Schwarzwald (1083; Hezelo, Hesso), St. Peter im Schwarzwald (Herzog Berthold II. von Zähringen [1078-1111]) -> Klöster und Erschließung des (mittleren) Schwarzwaldes

1083 Friedrich von Ellerbach, Vater Adalberts, im Umfeld der Gründung des Klosters St. Georgen

11. Jahrhundert, Ende?-12. Jahrhundert, Anfang Adalbert von Ellerbach (= Erbach bei Ulm) -> "Treuhänder" bei einer Besitzübertragung an das Kloster St. Georgen (?) (1092), "Zug in den Schwarzwald" (v.1111/13) -> Erschließung des oberen Gutachtals von (Alt-) Hornberg aus, Begründung der Herrschaft Hornberg (in Abstimmung vielleicht mit den Herzögen von Zähringen), Anwesenheit bei der Weihe der Klosterkirche von St. Peter (1113)

1121 Investiturstreit -> politisch-kriegerische Auseinandersetzungen zwischen dem Salierkaiser Heinrich V. (1106-1125) und dem Mainzer Erzbischof Adalbert von Saarbrücken (1111-1137) -> Kämpfe um Mainz -> tödliche Verwundung des wahrscheinlich auf der Seite des Kaisers kämpfenden Adalbert von Ellerbach, Mönchsgelübde Adalberts und Eintritt ins Kloster St. Georgen (Seelenheil)

1121 Juli 9 Grabstein des Adalbert von Ellerbach: sein Begräbnis im Kloster St. Georgen, 1,90 m hohe, 0,67 m breite, 0,14 m tiefe Grabplatte mit der folgenden Inschrift:

-> Datierung: Todesjahr (Inkarnationsrechnung ab Christi Geburt [Jahresanfänge], Indiktion [15-jähriger römischer Steuerzyklus]) und Todestag (römisches Tagesdatum mit Bezug auf Kalenden [1. des Monats], Nonen [5./7.] und Iden [13./15.], Inklusivzählung)

Abbildung: Grabstein des Adalbert von Ellerbach (†1121)
(Lapidarium, St. Georgen im Schwarzwald; www.michael-buhlmann.de)

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Herren von Ellerbach-Hornberg-Triberg

12./13. Jahrhundert Adalbert von Ellerbach -> (drei Generationen der) Herren von Hornberg, auftretend u.a. als Zeugen bei Gütertransaktionen der Klöster St. Georgen (1132, 1148), St. Peter ([1152/65]), Reichenau (1211), Tennenbach (1219, 1234) -> Wirkungskreis der Herren von Hornberg, Gefolgsleute der Herzöge von Zähringen und der Grafen von Urach-Freiburg (Übergriffe eines K[onrad] von Hornberg auf das Kloster Gengenbach 1233)

13. Jahrhundert, Anfang? Herrschaftsteilung zwischen den Herren von Hornberg und denen von Triberg -> Herrschaft Hornberg um Burg Neu-Hornberg und sich entwickelnder Stadt Hornberg, Herrschaft Triberg im oberen Gutachtal zunächst mit Burg Alt-Hornberg als Herrschaftsmittelpunkt

1235 Entmachtung König Heinrichs (VII.) (1220-1235) durch seinen Vater, den Stauferkaiser Friedrich II. (1198/1212/15-1250) <-> staufische Hausmacht im deutschen Südwesten, staufische Machtstellung in der Ortenau und im Kinzigtal, (wohl) Lehnsauftragung der Herrschaft(en) Hornberg (und Triberg?) an den Kaiser (<-> hochmittelalterliches Lehnswesen, Einbindung in das stauferzeitliche "Lehnssystem" des römisch-deutschen Reiches statt "freier" Adelsherrschaft im Schwarzwald)

v.1250? Burg Triberg (statt der Burg Alt-Hornberg) als Mittelpunkt der Triberger Herrschaft: geografische Lage (im oberen Gutachtal im Kreuzungspunkt [Talkessel] mit den Quertälern von Schonach und Prisenbach, auf einem Hügel östlich der Gutach, bei einer Höhenlage von ca. 680 Metern), annähernd kreisförmige Befestigungsanlage, (spätere?) (Burg-) Kapelle unmittelbar nördlich der Burg als Filiale der Schonacher Pfarrkirche (-> Burg als Keimzelle der späteren Stadt Triberg, Kapelle als spätere Triberger Pfarrkirche)

1280 Ortsname "Triberg": Triberg (1281, 1296, 1324), Triburch (1325), Tribberg (14. Jahrhundert, 1. Hälfte) vielleicht als "Dreiberg" (Schwarzwaldberge Kapellenberg, Kroneck, Sterenberg oder: Burgen Alt-Hornberg, Hornberg und Triberg) oder aus einem erschlossenen Bachnamen "Tri(b)bach" (Ortsname aus Grundwort -berg und Bestimmungswort Tri(b)-)

13. Jahrhundert, Ende Siegel der Herren von Hornberg-Triberg: zwei Hift-/Auer-/Jagdhörner über Dreiberg (entsprechend die Wappen der Stadt Triberg 1333, 1438, 1501)

1324 Burkhard (II) als dienestman des riches (als Reichsministerale, -> Reichsunmittelbarkeit der Herrschaft Triberg), ohne männliche Nachkommen (-> Schenkungen an die geistlichen Gemeinschaften St. Georgen, Friedenweiler, Tennenbach, Rottenmünster, Salem sowie an das Rottweiler Spital [1311, 1324, 1325]), Burkhards Töchter: Adelheid (verheiratet), Gertrud (Nonne in Rottenmünster), Katharina (Äbtissin in Rottenmünster)

1325 Tod Burkhards (II) von Triberg -> Anfall der Herrschaft Triberg an das Reich

14. Jahrhundert Herrschaft Triberg (dominium Triburch, Herschaft ze Triberch): Purch und Stat und die vesti gnant di alt Horenberch (1349), Gremmelsbach, Niederwasser, Schönwald, Schonach, Nußbach, Rohrhardsberg, Furtwangen, Gütenbach, Neukirch, Rohrbach (1356) zwischen oberer Kinzig, Wilder Gutach und Breg; Triberger Burg als Herrschaftsmittelpunkt, Triberger Kapelle/Filialkirche (St. Blasius, St. Quirin) innerhalb der Schonacher Pfarrei, Stadt Triberg

Stammtafeln: Herren von Hornberg, Herren von Triberg
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Abbildungen: Minnesänger Bruno (II?) von Hornberg (†v.1244?), Wappen der Stadt Triberg
(Manessische Liederhandschrift [ca.1350]: http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/cpg848/0497; www.triberg.de)

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Burg Triberg

Abbildungen: Burg Triberg (Gesamtansicht, Burgplateau, Fundamentreste, erhaltenes Mauerwerk)
(www.michael-buhlmann.de)

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Grafen von Hohenberg

11. Jahrhundert, Mitte-13. Jahrhundert Grafen von Hohenberg als Seitenlinie der Grafen von Zollern; Herrschaftsschwerpunkte: Schömberg-Spaichingen, Haigerloch-Rottenburg-Nagold, Oberndorf

1237-1253 Graf Burkhard von Hohenberg -> Gründung des Dominikanerinnenklosters Kirchberg (bei Sulz) als Hohenberger Hauskloster (1237/45)

1258-1298 Graf Albrecht II. von Hohenberg in enger Beziehung zum deutschen Königtum (verwandtschaftliche Beziehung zu König Rudolf I. von Habsburg [1273-1291]), als Vogt der Reichslandvogtei Niederschwaben, als Minnesänger -> Ausbau der Stadt Rottenburg zu einem Herrschaftszentrum der Hohenberger (ca.1280)

1298-1336 Graf Rudolf I. von Hohenberg -> Lehnsübertragung der Herrschaft Triberg an Rudolf I. (1325)

-> Pfalzgraf Adolf bei Rhein (1319-1327) als Kurfürst (Wahlkönigtum) und Stellvertreter des deutschen Königs, hoch- und spätmittelalterliches Lehnswesen, Reichsunmittelbarkeit der Herrschaft Triberg, Verlehnung der Herrschaft Triberg durch das Reich, Belehnung der Grafen von Hohenberg (wohl aufgrund verwandtschaftlicher Beziehungen zwischen Hohenberg und Triberg) <-> konkurrierende, aber letztlich nicht durchsetzbare Ansprüche der Herzöge von Teck und der Grafen von Fürstenberg (und der Herren von Hornberg?) ->

1330 Mai 18 Verabredung zwischen den Herzögen von Teck und den Grafen von Fürstenberg von der Stat, und der Burg wegen, ze Triberg -> Ersterwähnung der Stadt Triberg -> Stadt als Burgstadt, als Markt (Markturkunde der Herren von Triberg?) zur Versorgung des Herrschaftszentrums (Burg) ("topografischer Dualismus" Herrschaft-Wirtschaft), Entstehung der Stadt vielleicht im ausgehenden 13. oder beginnenden 14. Jahrhundert, Einwohnerzahl: ein paar Hundert (?), Stadtbefestigung (wie Nußbacher Tor), Bürgergemeinde ->

1333 Juli 9 Urkunde von Schultheiz ... Rat ... und ... Burger gemainlich ze Triberch zur Eheverabredung zwischen Hugo, dem Sohn Rudolfs I., und der Herzogin Johanna von Österreich mit Siegel der Stadt Triberg ("SIEGEL DER BÜRGER IN TRIBERG") -> Schultheiß als städtischer Amtsträger der Herrschaft, (Stadt-) Rat als Vertretung der Bürgergemeinde, Bürger als (aktive) Bürgergemeinde; daneben der Triberger Vogt als Repräsentant der hohenbergischen Herrschaft in Triberg

1341 März 10 Urkunde König Ludwig des Bayern (1314-1347) über die Verpfändung der Herrschaft Triberg an Graf Götz von Fürstenberg (†1341)

Ab 1349 Überlegungen zum Verkauf der verpfändeten Herrschaft Triberg, Verhandlungen zwischen den Grafen von Hohenberg und vorderösterreichischen Vertretern ->

1355 November 18 Verkaufsurkunde des Freisinger Bischofs Albrecht von Hohenberg (1351-1359) betreffend die Herrschaft Triberg:


-> Verkauf der Herrschaft Triberg an den österreichisch-habsburgischen Herzog Albrecht II. (1326-1358), Verkaufssumme (20500 Gulden an Hohenberg, 21500 Gulden an die Pfandnehmer [Fürstenberg]); mittelalterliches Münzwesen: Früh-/Hochmittelalter (Silberwährung [Denar = Pfennig]), Spätmittelalter (Goldmünzen wie der [rheinische] Gulden); Datierung: Jahr (Inkarnationsrechnung), Tag (nach Wochen- und Fest-/Heiligentagen)

1381 Verkauf der Grafschaft Hohenberg an die Habsburger durch Graf Rudolf III. (†1389)

Stammtafel: Grafen von Hohenberg
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Habsburgisch-vorderösterreichische Herrschaft

10. Jahrhundert, 2. Hälfte-13. Jahrhundert Anfänge der Habsburger im Elsass und südlich des Hochrheins, Errichtung der Habichtsburg/Habsburg durch Bischof Werner (I.) von Straßburg (1001-1028), "Eigen" der Grafen von Habsburg zwischen Aare und Reuss (12./13. Jahrhundert)

12. -14./15. Jahrhundert Vorderösterreich, "Vordere Lande": Lörrach, Bellingen, Heitersheim (12. Jahrhundert), Klostervogteien (Säckingen 1173, St. Blasien 1254), Herrschaft Sigmaringen (1290), Grafschaft Veringen (1291), Villingen (1326), "Donaustädte" Mengen, Munderkingen, Riedlingen und Saulgau (bis 1331), Grafschaft Hohenberg (1381), Landgrafschaft Nellenburg (1465) u.a.

1273-1291 König Rudolf I. von Habsburg: Schlacht auf dem Marchfeld (1278) -> Österreich habsburgisch -> habsburgische Könige und Kaiser bis hin zu Friedrich III. (1440-1493), Maximilian I. (1493-1519), Karl V. (1519-1556) und darüber hinaus

1355 November 18 Erwerb der Herrschaft Triberg, Herrschaft Triberg als Teil Vorderösterreichs

1356-1654 Herrschaft Triberg als Pfandobjekt der (vorder-) österreichischen Landesherren ->

1380-1442 Teilung der Herrschaft Triberg in eine Niedere (Gremmelsbach, Niederwasser, Teile Tribergs) und Obere Herrschaft (Triberg, Nußbach, Schonach, Rohrhardsberg, Schönwald, Rohrbach, Furtwangen, Gütenbach, Neukirch) ->

1429 Zerstörung der Burg zu der Altenhorenberg (vesti [14. Jahrhundert], Burgstall [1440]) in einer Fehde mit der Stadt Schaffhausen

v.1440 Verlegung der Pfarrkirche von Schonach nach Triberg (Kirchenpatrozinium: St. Blasius, St. Quirin)

1481 April 30 Markturkunde Erzherzogs Sigmund von Tirol (1439-1490/96) für die Stadt Triberg

1498 Artikel und Altes Herkommen von Herrschaft und Stadt Triberg: Rechte und Pflichten der Triberger Stadtgemeinde u.a. gegenüber dem Triberger Stadt- und Landesherrn

1525 Deutscher Bauernkrieg (1524/25) -> Zerstörung der Burg Triberg

1642 Dreißigjähriger Krieg (1618-1648) -> endgültige Zerstörung der Burg Triberg

1654 Loskauf der Herrschaft Triberg aus der Pfandschaft durch die Triberger Untertanen

1694 Triberger Stadtbrand, Amtshaus des Triberger Vogtes

1767/68 habsburgische Verwaltungsreformen, neue Polizeiordnung

1797/1803 Triberg als Teil des (napoleonischen) Herzogtums Modena (-Breisgau-Ortenau)

1806 Triberg zu(m) (Königreich) Württemberg

1810 Triberg zu(m) (Großherzogtum Baden)

Stammtafel: Habsburger
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Karte: Vorderösterreich im Spätmittelalter (15. Jahrhundert, 3. Drittel): Vorderösterreich (rot umrandet)
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Triberg in Spätmittelalter und früher Neuzeit

Abbildungen: Amtshaus Triberg (1694), Schopf des Amtshauses
Karte: (Obere und niedere) Herrschaft Triberg in Spätmittelalter und früher Neuzeit

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Zusammenfassung

Triberger Geschichte als:

- 12.-13. Jahrhundert Adalbert von Ellerbach (†1121), Herren von Hornberg (12.-15. Jahrhundert)

- 12./13. Jahrhundert-1325 Herren (bzw. Ritter) von Triberg und Herrschaft Triberg, Triberger Burg, Triberger Kapelle/Filialkirche, Stadt Triberg

- 1325-1355 Triberg unter der Herrschaft der Grafen von Hohenberg

- 1355-1797 Triberg (obere, niedere Herrschaft) als Teil des vorderösterreichisch-habsburgischen Territorialkomplexes, Herrschaft und Verpfändung

- 19. Jahrhundert, Anfang Triberg als Teil des Herzogtums Modena und Württembergs

- 19./21. Jahrhundert Badisches Triberg, Triberg der Moderne

Triberger Geschichte als:

- Herrschaftsgeschichte: Herrschaft (als legitime Machtausübung) = Unterordnung der Beherrschten bei Gehorsam gegenüber herrschaftlichen Anweisungen -> Adelsherrschaft als patriarchale Herrschaft von Adelsfamilien in legitimierender agnatisch-dynastischer Erbfolge (Vater-Sohn/Söhne-Nachfolge [Primogenitur, Gesamtherrschaft, Herrschaftsteilung]), gemäß Recht und Gewohnheit, in vertikaler Strukturierung zwischen Menschen verschiedenen Rangs -> Territorium, Landesherrschaft gründend auf: (Groß-) Grundbesitz/-herrschaft (Niedergerichtsbarkeit, Ortsherrschaft, Hörigkeit, Leibherrschaft), Steuern, Forsten, Hochgerichtsbarkeit, Burgen, Städte, Lehnswesen (Lehnsherr und Lehnsmann, Lehen und consilium et auxilium), Kirchen- und Klostervogteien, Verwaltung (Ämterverfassung, Beamte), Huldigungseid -> Herrschaft Triberg als Adelsherrschaft (auf Neusiedelland): ohne adlige Konkurrenz, "freie" bzw. ins Lehnswesen eingebundene reichsunmittelbare Herrschaft, Stadtherrschaft, homogener Untertanenverband aus (Rodungs-) Bauern und Bürgern (-> [moderne] Landesherrschaft im römisch-deutschen Reich)

- Stadtgeschichte: Stadt des Mittelalters mit ihren Funktionen: 1) Befestigung (militärische Funktion, Herrschaftsmittelpunkt), 2) Markt (wirtschaftliche Funktion), 3) Zentralort (zentralörtliche Funktion, kirchlicher Mittelpunkt), 4) eigene Gerichtsbarkeit (in einem abgegrenzten Rechtsbezirk, rechtliche Funktion), 5) Bürgergemeinde (mit Organen der Selbstverwaltung, Verbandscharakter), 6) Freizügigkeit der Bürger (Mobilität, berufliche Spezialisierung), 7) (relative) politische und wirtschaftliche Autonomie (z.B. vom Stadtherrn) -> Stadt Triberg als hochmittelalterliche Gründungsstadt durch einen gestreckten, auch von zufälligen Entwicklungen begleiteten Prozess der Stadtentstehung, durch Genossenschaft als horizontal strukturierten Zusammenschluss gleichrangiger Bürger zur Bürgergemeinde mit Stadtrat, Gericht, Ämtern

- Herrschaft und Genossenschaft in Kooperation und Konfrontation

- Ereignis-, politische, Herrschafts-, Verfassungsgeschichte

Abbildungen: Triberg heute
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Datenschutz Impressum Michael Buhlmann, 45138 Essen, D Deutschland

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Literatur: Buhlmann, Michael, Anfänge Triberger Geschichte (= Vertex Alemanniae, Heft 61), Essen 2012,
nachzulesen auf: www.michael-buhlmann.de/PDF_Texte/mbhp_va61_pdf.pdf

Ende des Vortrags

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