Quellen zur  Geschichte des Klosters Werden a.d. Ruhr II

819 - 827 [Juni 13]:

Gedicht Walahfrid Strabos auf das Kloster Werden

Der Mönch Walahfrid Strabo (*808/09-†849) von der Reichenau bzw. aus Fulda war ab 829 Erzieher des späteren westfränkischen Königs Karl des Kahlen (843-877), ab 838 Abt von Fulda. Er verfasste u.a. die Jenseitsvision seines Lehrers Wetti, den Hortulus und eine Anzahl von kleineren Gedichten. Eines davon ist dem Werdener Kloster an der Ruhr gewidmet und hat die Errichtung der Stephanuskirche durch Hildigrim I. von Halberstadt (804/09-827) und die Weihe durch den Kölner Erzbischof Hadebald (819-842) zum Inhalt. Somit ergibt sich, dass das Weihejahr zwischen 819 und 827 liegen muss. Der Weihetag wird im Memorienkalender des Klosters mit dem 13. Juni angegeben.

I. In der Kirche des Klosters, das [Werden a.d.] Ruhr heißt

Berühmt ist dieser Tempel, geweiht zu Ehren des Stephanus

Und des Jacobus, gleichwie der Bruder unseres Herrn.

Kraft derer durch die Liebe Christi empfangenen Fürbitten

Erlangen wir die großen Gaben des höchsten Guts.

Hildigrim erbaute, Hadebald, der Erzbischof,

Weihte [die Kirche]: Der Ruhm bleibt beiden sicher.

 

II. Über einen altar dieser kirche

Diesen Altar erhält Lambertus, auch Martin,

Durch deren fromme Fürbitten du, Christus, uns schützt.

 

III. Über anderes

Hier ist die Mutter des gemeinsamen Herrn, heiliger Gregor,

mit der du für uns das Zepter Gottes forderst. [Buhlmann]

Lateinisches Gedicht. - MGH, Poetae Latinae, Bd.2, S.393, Nr.43.