Quellen zur  Geschichte des Klosters Werden a.d. Ruhr II

875 November 10:

Zehntberechtigung im Werdener Kirchspiel

Erzbischof Willibert von Köln (870-888) weist anlässlich der Fertigstellung und Weihe der Klosterkirche der Werdener Kirche Zehntbezirk, Pfarrei und Sendsprengel beiderseits der Ruhr zu. In der Folgezeit und das ganze Mittelalter hindurch verblieb der Pfarrsprengel - abgesehen von einer Erweiterung im Jahr 943 - unverändert beim Werdener Kloster. Die Mönche selbst werden dort aber kaum seelsorgerisch tätig gewesen sein. Es waren vielmehr die Pfarrer der Pfarrkirchen St. Klemens und St. Lucius, die spätestens seit dem 11. Jahrhundert die entsprechenden Aufgaben übernahmen.

Im Jahre der Fleischwerdung des Herrn 875, in der Indiktion 8, an den 4. Iden des November [10.11.] heiligen Angedenkens hat Erzbischof Willibert von Köln die Kirche des heiligen Liudger in Werden mit Bischof Hildigrim geweiht und die genannten Örtlichkeiten zugewiesen, die die Zehnten an den heiligen Liudger geben müssen und die zu diesem Pfarrbezirk und zum Sendsprengel gehören, nämlich: den Ort Heisingen, den Ort Hamm und Rottberg, Velbert, Oefte, Wallenei, Bredeney; [das] diesseits des Hilinciueg [Notiz des Abtes Heinrich Duden am Rand: Helinciweg, der Hellweg im Bergischen Land, am Hilgenhus (Heiligenhaus)]; Flandersbach, Rützkausen und was zwischen diesen bezeichneten Orten liegt. [Buhlmann]

Notiz in der ältesten Urbaraufzeichnung des Klosters Werden aus dem 10. Jahrhundert; in Latein. - Kötzschke, Urbare Werden A II: Urbar A, S.34f, §12S.