Quellen zur Geschichte des Klosters Werden a.d. Ruhr II

1145 [September], Werden:

Verfügungen hinsichtlich des Königshofs in Duisburg

Neben Kaiser Heinrich II. (1002-1024) nahm der staufische König Konrad III. (1138-1152) Aufenthalt in Werden. Die nachstehende Urkunde wurde nämlich "zu Werden des heiligen Liudger" ausgestellt. Gleichzeitig ist sie ein Dokument der Aufgabe königlicher Rechte im benachbarten Pfalzort Duisburg. Vorort der Königsherrschaft im Raum zwischen Rhein, Ruhr und Wupper wurde - gerade mit dem Ende der Duisburg-Kaiserswerther Grafschaft nach der Mitte des 12. Jahrhunderts  - Kaiserswerth, das Konrads III. Nachfolger Friedrich I. Barbarossa (1152-1190) mit einer großen und repräsentativen Pfalzanlage ausstattete.

Konrad III., römischer König. Dem Diensteifer aller unserer Getreuen sei bekannt gemacht, dass wir den Bitten unserer treuen Duisburger Bürger entsprochen haben und die Häuser oder Gebäude, die sie um die Pfalz und den Königshof oder oberhalb des Marktes angelegt hatten, jenen für ihren demütigen und treuen Gehorsam zugesichert haben. Dies haben wir deshalb mit dem Rat unserer Fürsten und Getreuen veranlaßt, damit auch dieser Ort Duisburg von seinen Einwohnern umso fleißiger bebaut wird und dass sie uns, der dort Hof hält, den Fürsten und unseren Dienern geeignete Herberge bereitstellen, wie es üblicherweise an anderen königlichen Orten gemacht wird. Und damit dies von allen geglaubt und ganz in späterer Zeit unerschütterlich beachtet wird, haben wir befohlen, diese Urkunde aufzuschreiben und durch den Eindruck unseres Siegels zu kennzeichnen, durch eigene Hand dies bekräftigt und veranlasst, dass geeignete Zeugen unten aufgezeichnet werden. Deren Namen sind diese: Bischof Anselm von Havelberg, Abt Lambert von Werden, Graf Adolf von Berg, Graf Robert von Gravina, Graf Hermann von Hardenberg, Markward von Grumbach, Giso von Hiltenburg, Tibert von Spielberg, Hermann Calw, der Schöffe Werner, Heinrich, Albert, Werner, Wignand, Bruno, Gernand, Brunward, Widekin.

Im Jahr der Fleischwerdung des Herrn 1145, Indiktion 8; gegeben ist dies zu Werden des heiligen Liudger. [Buhlmann]

Überarbeitete Abschrift von (ca.) 1574. - MGH DKoIII 135; UB Duisburg I 11.