Quellen zur Geschichte des Klosters Werden a.d. Ruhr II

1359 September 1:

Weihe des Marienaltars der Werdener Abteikirche

In der Werdener Abteikirche wurde am 1. September 1359, einem Sonntag, durch den Kölner Weihbischof Rudolf der Marienaltar geweiht. Der Altar stand in der Mitte der Kirche vor dem Chor. Die Weihe durch einen Kölner Weihbischof ist schließlich noch ein Indiz dafür, dass das Kloster Werden seine Bestrebungen um Exemtion und Zehntfreiheit, also um das Ausscheren aus dem Diözesanverband des Kölner Erzbischofs, spätestens zu diesem Zeitpunkt wieder aufgegeben hatte. Den Streit um Exemtion muss man dabei zwischen die Jahre 1352 und 1359 ansetzen, entsprechende Bestrebungen lassen sich aber schon um die Mitte des 13. Jahrhunderts feststellen, als beispielsweise Abt Albero um die Bestätigung seiner Wahl beim Papst nachsuchte. In Urkunden der 60er- bis 80er-Jahre des 13. Jahrhunderts wird das Kloster denn auch von der römischen Kurie als exemt bezeichnet, ohne dass aber deswegen eine Änderung im Verhältnis des Werdener Abts zum Kölner Erzbischof eingetreten wäre.

Bruder Rudolf, Bischof von Konstanz und Weihbischof des Kölner Erzbischofs Wilhelm, macht bekannt, dass er heute den Altar, erbaut zu Ehren der seligen Jungfrau Maria, im alten Kloster der Ordnung des heiligen Benedikt Werden geweiht hat und auf Bitten des Abts und des Kollegiums die Weihe dieses Klosters, die bis zum Tag nach dem Fest des heiligen Kilian vollendet sein sollte, auf den der Geburt der seligen Maria sofort folgenden Sonntag verschoben hat. Darüber hinaus verfügte er für das Kloster Ablässe. [Buhlmann]

Lateinische Originalurkunde. - Sauerland, Urkunden und Regesten, Bd.4, S.224, Nr.587.