Quellen zur Geschichte des Klosters Werden a.d. Ruhr II

1474 September 1-4, Hildesheim:

Beschlüsse der Bursfelder Kongregation

Die Bursfelder Kongregation war ein im Jahr 1446 anerkannter Reformverband, der bis zu über einhundert Männerklöster umfasste. Die Klöster blieben dabei grundsätzlich selbständig, hatten aber die Beschlüsse der Kongregation zu übernehmen. Diese Beschlüsse wurden durch das Generalkapitel gefasst, also auf jährlichen, später alle drei Jahre stattfindenden Tagungen der Klösteräbte. So findet sich auch der für Werden verantwortliche administrator (villicus) Adam Meyer (1474-1477) bei den Generalkapiteln zu Hildesheim am 1.-4. September 1474 und zu Bamberg am 8.-10. Mai 1476. Beschlüsse des Generalkapitels des Jahres 1474 waren:

Im Jahr des Herrn 1474 am Tag des heiligen Bekenners Egidius, der der erste [Tag] des Monats September ist, ist im Kloster St. Michael in Hildesheim nach Anrufung des Heiligen Geistes [...] im Namen des Herrn mit dem jährlichen Kapitel der Äbte von der Bursfelder Observanz begonnen worden.

Erschienen sind in diesem Kapitel die ehrwürdigen Väter und Herren von Bursfeld, Reinhausen, Northeim, Clus, Flechtdorf, von St. Michael und Godehard in Hildesheim, von Ilsenburg, Huysburg, Berg, Ammensleben, Mönchenburg, Merseburg, Elversdorf, Homburg, Gerode, Bremen, Minden, Iburg, Liesborn, Würzburg, Bamberg, von St. Martin in Köln [d.h. Adam Meyer], von St. Jakobus in Mainz, von St. Johannes in Rinckau, St. Laurentius in Oestbruck und der Propst von Klaarwater.

Genügende Vollmachten schickten aber [die Leiter] von St. Peter in Erfurt, von St. Georg in Nienburg, von Bosau, Hillersleben, Schonau, von St. Matthias und Maria bei den Märtyrern in Trier, von Schinna, von St. Pantaleon in Köln, von Brauweiler, Hirsau, Gottesau, von St. Paulus in Utrecht, der Abt von Siloe, von Mettlach, Sponheim, Aura und von St. Martin in Trier.

Und bekannt gemacht wurden dort die Namen der Toten, die folgen: In Hildesheim bei St. Michael am Tag des Papstes und Märtyrers Marcus der Herr Heinrich, Abt dieses Klosters, [...].

Darauf sind gewählt worden der Herr Abt von St. Jakobus bei Mainz zum Stellvertreter in der Leitung für den abwesenden Herrn Abt von St. Matthias in Trier, [...].

[...] [Es folgen die Beschlüsse des Kapitels, wobei in Abschnitt 2 auf eine regionale Einteilung der Bursfelder Kongregation mit Nennung Werdens hingewiesen wird:] Zu Sachsen gehören aber die Klöster Bursfeld, Reinhausen, Northeim, Clus, St. Michael und St. Godehard in Hildes-heim, Ilsenburg, Huysburg, Berg, Ammensleben, Hildesleben, Mönchenburg, Merseburg, Nienburg, Bosau, Homburg, Erfurt, Gerode. Zum rheinischen Gebiet [gehören] aber St. Jacobus bei Mainz, Rinckau, Schonau, Sponheim, St. Matthias in Trier, St. Maria bei den Märtyrern, St. Martin in Trier, Mettlach, St. Martin und Pantaleon in Köln, Brauweiler, Hirsau, Gottesau, Bamberg, Würzburg, Aura, (Maria) Laach, Werden. Zu den "niederländischen" Gebieten [gehören] aber Bremen, Minden, St. Paulus in Utrecht, St. Laurentius in Oestbroek, Liesborn, Iburg, Siloe, Klaarwater, Schinna, Cismar. [...]

Schließlich ist [...] jeder einzelne mit Erlaubnis und dem erhaltenen Segen in seine Gegend zurückgekehrt. [Buhlmann]

Lateinischer Rezess der Bursfelder Kongregation. - Volk, Bursfelder Kongregation, S.163-168.