Lexikonartikel: Chormönche, Priestermönche, Vollmönche

Chormönche, Priestermönche, Vollmönche

Die Benediktregel ist von einem Laien (Benedikt von Nursia) für Laien gemacht worden, und so waren Benediktinerklöster wohl ursprünglich für Laien bestimmt gewesen, im Unterschied zu den Klerikerklöstern, die sich an der Regel des heiligen Augustinus (*354-†430) orientierten. Trotzdem werden im Mittelalter viele Mönche auch in benediktinischen Klöstern Priestermönche gewesen sein. Als Priester vermittelten die Mönche auf Grund ihrer spirituell herausgehobenen Stellung zwischen Gott und den Menschen und hatten in der Eucharistiefeier Anteil am Priestertum und Opfertod Christi. Priester waren gleichzeitig kirchliche Amtsträger, die die Priesterweihe empfangen hatten. Im klösterlichen Umfeld waren die Priestermönche seit dem hohen Mittelalter die Chor- oder Vollmönche, die sich der Ausbildung (Klosterschulen), geistlich-sprirituellen und wissenschaftlichen Aufgaben widmeten. Sie führten die Stundengebete durch, sie saßen beim Chordienst im Chor des Gotteshauses.

Lanczkowski, Lexikon, S.208f; LexMA 7, Sp.203-207; Schwaiger, Mönchtum, S.304f.

Artikel aus: Michael Buhlmann, Benediktinisches Mönchtum im mittelalterlichen Schwarzwald (= Vertex Alemanniae, Heft 10/1-2), St. Georgen 2004

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