Lexikonartikel: Geld, Handel, Wirtschaft

Geld, Handel, Wirtschaft

U.a. Münzen bieten einen Einblick in die mittelalterliche Wirtschaftsentwicklung. Perioden mittelalterlicher Münzgeschichte sind: Epoche des überregionalen Pfennigs (8.-11. Jh.), Epoche der regionalen Pfennigwährungen (11.-13. Jh.), spätmittelalterliche Gold- und Silberwährungen mit Heller, Turnosen (Groschen), Gulden, Dukaten, Weißpfennigen und Talern (13.-15. Jh.). So wird aus der Münzgeschichte der Übergang von der Natural- zur Geldwirtschaft im hohen Mittelalter erkennbar, so zeigen Münzstätten wirtschaftlich prosperierende Orte an. Insgesamt orientiert sich die Wirtschafts- an der Bevölkerungsentwicklung des Mittelalters. Der Handel im frühen Mittelalter war eher ein grundherrschaftlicher gewesen und geprägt von umherziehenden Einzelkaufleuten. Messen und Märkte bildeten sich aus, seit dem hohen Mittelalter wurden die Städte vielfach zu bedeutenden Handelszentren, Kaufleute organisierten sich in Gilden, Hansen und Gesellschaften, Kapital- Darlehens- und Bankgeschäfte wurden wichtig, ebenso entstand ein selbstständiges Transport- und Fuhrwesen, daneben ein (lokales) Handelsrecht. Die Wirtschaft war aber auch im Spätmittelalter überwiegend agrarisch geprägt, so dass örtliche und regionale Märkte z.B. in Dörfern immer noch Bedeutung hatten. So bekam das Kloster St. Georgen von Kaiser Maximilian I. (1493-1519) für sein Klosterdorf das Marktrecht verliehen (21. August 1507).

Buhlmann, Könige in Beziehungen zu St. Georgen, S.27f; LexMA 4, Sp.1895-1898; Pitz, Sozialgeschichte.

Artikel aus: Michael Buhlmann, Benediktinisches Mönchtum im mittelalterlichen Schwarzwald (= Vertex Alemanniae, Heft 10/1-2), St. Georgen 2004

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