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St. Galler Urkunden zur frühmittelalterlichen Geschichte der Baar

Regesten & Urkunden

Regesten sind von modernen Bearbeitern gestaltete, chronologisch geordnete, kurze Zusammenfassungen von Quelleninhalten, hier betreffend die mittelalterliche Baar. Erschlossene Zeit- und Ortsangaben stehen in Klammern (…).

(Geschichts-) Quellen heißen alle Texte, Gegenstände oder Tatsachen, aus denen Kenntnis der Vergangenheit gewonnen werden kann. Eine Urkunde ist als Geschichtsquelle ein in gewissen Mustern abgefasstes Dokument, das beglaubigend und bindend einen Rechtsakt wiedergibt.

Regesten und Urkundensammlung sind im Aufbau begriffen!

Regesten (& Urkunden)

St. Gallen, 760 oder 762 August 18

Der Konstanzer Bischof und St. Galler Abt Johannes (760-782) überträgt ein von einer Rodsinda in Nordstetten verschenktes Landgut in Landleihe an die Tradentin zurück.

Lateinische Originalurkunde. UB StGallen I 36. - In der Quelle erwähnte Baarorte: Nordstetten. - Quelle: ein aus

Weigheim, 762/65 November 22

Hug überträgt seinen Besitz in Weigheim an die Mönchsgemeinschaft St. Gallen und erhält ihn gegen Zins und Dienst in Landleihe zurück.

Lateinische Originalurkunde. UB StGallen I 39. - In der Quelle erwähnte Baarorte: Weigheim. - Quelle: ein aus

Weilersbach, 763 oder 767 April 24

Ippo übereignet seinen Besitz in Nordstetten der St. Galler Mönchsgemeinschaft.

Lateinische Originalurkunde. UB StGallen I 41. - In der Quelle erwähnte Baarorte: Nordstetten, Weilersbach. - Quelle: ein aus

St. Gallen, 764/68 Juni 12

Amalbert schenkt dem Kloster St. Gallen zwei Hörige mit ihren Hufen (Mansen), die ihm in Landleihe wieder ausgegeben werden.

Lateinische Originalurkunde. UB StGallen I 48. - In der Quelle erwähnte Baarorte: Klengen. - Quelle: ein aus

Schörzingen, 791 November 15

Rihpert schenkt Güter in Dürbheim und Spaichingen sowie drei Hörige an das Kloster St. Gallen.

Lateinische Originalurkunde. UB StGallen I 130. - In der Quelle erwähnte Baarorte: Spaichingen. - Quelle: ein aus

Klengen, 793 April 10

Hiltiger schenkt dem Kloster St. Gallen Güter bei Klengen, in Beckhofen und in Kirchdorf (?).

Lateinische Originalurkunde. UB StGallen I 136. - In der Quelle erwähnte Baarorte: Beckhofen, Kirchdorf, Klengen. - Quelle: ein aus

Tuningen, 796 (oder 797 oder 799 oder 800) Juli 30

Thrudbert schenkt dem Kloster St. Gallen Güter in Weigheim und Trossingen.

Lateinische Originalurkunde. UB StGallen I 147. - In der Quelle erwähnte Baarorte: Trossingen, Tuningen, Weigheim. - Quelle: ein aus

797 März 30

Warin schenkt dem Kloster St. Gallen Güter in Wurmlingen und Gunningen und erhält sie in Landleihe zurück.

Lateinische Originalurkunde. UB StGallen I 143. - In der Quelle erwähnte Baarorte: Gunningen, Wurmlingen. - Quelle: ein aus

St. Gallen, 798 Mai 11

Bischof Egino von Konstanz (781-811) verleiht als Leiter des Klosters St. Gallen in Landleihe Wigant den Besitz in Wurmlingen und Gunningen, den dieser zuvor der Mönchsgemeinschaft geschenkt hat.

Lateinische Originalurkunde. UB StGallen I 151. - In der Quelle erwähnte Baarorte: Gunningen, Wurmlingen. - Quelle: ein aus

Spaichingen, 801/06 Juni 16

Der Freie Erlabold schenkt Besitz in Aldingen an das Kloster St. Gallen.

Lateinische Originalurkunde. UB StGallen I 166. - In der Quelle erwähnte Baarorte: Aldingen, Spaichingen. - Quelle: ein aus

Deißlingen?, 802? Oktober 22

Graf Berthold (775/79, 803) und seine Mutter Raginsind schenken an das Kloster St. Gallen - unter Zurückverleihung und Verpachtung in Landleihe - Güter in Asolfingen und Mundelfingen.

Lateinische Originalurkunde. UB StGallen I 170. - In der Quelle erwähnte Baarorte: Aselfingen, Deißlingen, Mundelfingen. - Quelle: ein aus

Spaichingen, 803 (oder 802?) Juni 16

Ruading schenkt seine Güter in Spaichingen - bis auf 20 Morgen Land und ein Haus - an das Kloster St. Gallen und erhält sie Landleihe zurück.

Lateinische Originalurkunde. UB StGallen I 166. - In der Quelle erwähnte Baarorte: Spaichingen. - Quelle: ein aus

Tuttlingen, 803? Dezember 11

Graf Berthold (775/79, 803) und Ata schenken an das Kloster St. Gallen - unter Zurückverleihung in Landleihe - Güter in Mundelfingen bzw. Seedorf.

Lateinische Originalurkunde. UB StGallen I 176. - In der Quelle erwähnte Baarorte: Mundelfingen, Tuttlingen. - Quelle: ein aus

Aachen, 817 Juni 4

Kaiser Ludwig der Fromme (814-840) überträgt dem Kloster St. Gallen den Grafenzins an bestimmten Orten, u.a. in Schwenningen und Villingen.

Lateinische Originalurkunde. UB StGallen I 226. - In der Quelle erwähnte Baarorte: Hondingen, Klengen, Nordstetten, Pfohren, Schwenningen, Spaichingen, Tuningen, Villingen, Weilersbach. - Quelle: ein aus

Tuningen, 818 September 1

Cundfred überträgt seinen Besitz in Tuningen an das Kloster St. Gallen und erhält ihn in Landleihe zurück.

Lateinische Originalurkunde. UB StGallen I 236. - In der Quelle erwähnte Baarorte: Tuningen. - Quelle: ein aus

Löffingen, 819 Januar 16

Ruadger schenkt an die Löffinger Martinskirche Besitz in Rötenbach mit der Auflage, dass der Besitz an seine Söhne zurückverliehen wird.

Lateinische Originalurkunde. UB StGallen I 240. - In der Quelle erwähnte Baarorte: Löffingen, Rötenbach. - Quelle: ein aus

Klengen, 821 April 24

Hamming und Puto schenken an das Kloster St. Gallen ihren Besitz in Pfohren und erhalten diesen in Landleihe unter Beteiligung und Schutz des St. Galler Vogtes Panto zurück.

Lateinische Originalurkunde. UB StGallen I 269. - In der Quelle erwähnte Baarorte: Klengen, Pfohren. - Quelle: ein aus

Pfohren, 825 Oktober 23

Wicram schenkt an das Kloster St. Gallen Besitz in der Mark Pfohren und erhält diesen in Landleihe zurück.

Lateinische Originalurkunde. UB StGallen I 294. - In der Quelle erwähnte Baarorte: Pfohren. - Quelle: ein aus

Geisingen, [828/29] April 27

Der Laie Walthram schenkt seinen Besitz in Aulfingen der St. Galler Mönchsgemeinschaft, behält sich aber nach einer eventuellen Rückkehr von seiner Pilgerfahrt nach Rom den Rückerwerb des Besitzes vor.

Lateinische Originalurkunde. UB StGallen I 325. - In der Quelle erwähnte Baarorte: Aulfingen, Geisingen.

Wurmlingen, 834 Oktober 1

Eccho schenkt dem Kloster St. Gallen zwei Äcker in Rietheim.

Lateinische Originalurkunde. UB StGallen I 351. - In der Quelle erwähnte Baarorte: Rietheim, Wurmlingen. - Quelle: ein aus

Löffingen, 838 November 11

Arnulf schenkt der Löffinger Martinskirche Besitz in Bachheim und erhält diesen für sich und seine Söhne in Landleihe zurück.

Lateinische Originalurkunde. UB StGallen I 376. - In der Quelle erwähnte Baarorte: Bachheim, Löffingen. - Quelle: ein aus

Pfohren, 842 Juni 4

Wolfger überträgt an das Kloster St. Gallen seinen gesamten Besitz in Pfohren und erhält diesen in Landleihe und unter Vorbehalt eines eventuellen Rückkaufs zurück.

Lateinische Originalurkunde. UB StGallen II 384. - In der Quelle erwähnte Baarorte: Pfohren. - Quelle: ein aus

Burc (Straßberg?), 843 (oder 856?) Oktober 31

Adalhard verschenkt umfangreichen Besitz u.a. in Trossingen an die Verenakirche in Straßberg, die er wiederum an das Kloster St. Gallen überträgt.

Lateinische Originalurkunde. UB StGallen II 386. - In der Quelle erwähnte Baarorte: Trossingen. - Quelle: ein aus

Pfohren, 847 (oder 848 oder 854) Juli 1

Der adlige Priester Otolf von Pfohren überträgt an das Kloster St. Gallen seinen gesamten Besitz in Pfohren unter der Bedingung der Rückleihe und einer einem "eingeschriebenen Bruder" (frater conscriptus) angemessenen Aufnahme ins Kloster bei seinen Besuchen dort.

Lateinische Originalurkunde. UB StGallen II 432. - In der Quelle erwähnte Baarorte: Pfohren. - Quelle: ein aus

Ulm, 854 Juli 22

Das Kloster St. Gallen und sein Abt Grimald (841-872) erreichen durch König Ludwig den Deutschen (833/40-876) gegen Übergabe von Besitz die Lösung vom Konstanzer Bistum und dessen Bischof Salomon I. (839-871).

Lateinische Originalurkunde. MGH DLD 69; UB StGallen II 433. - In der Quelle erwähnte Baarorte: Baldingen. - Quelle: ein aus

Ulm, 856 Juni 16

König Ludwig der Deutsche (840-876) tauscht mit dem adligen Priester Otolf von Pfohren den dritten Teil seines neben der Pfohrener Kirche gelegenen Hofes.

Lateinische Originalurkunde. MGH DLD 77; UB StGallen II 449. - In der Quelle erwähnte Baarorte: Pfohren. - Quelle: ein aus

Wurmlingen, 868 (oder 874?) Juni 21

Der Priester Amalbert und dessen Brüder tauschen mit dem Kloster St. Gallen Besitz im Riedtal und auf dem Berg Scubilo.

Lateinische Originalurkunde. UB StGallen II 581. - In der Quelle erwähnte Baarorte: Wurmlingen. - Quelle: ein aus

Neudingen, 870 April 10

Der Freie Erfker und die Mönchsgemeinschaft St. Gallen tauschen eine Hufe in Weigheim gegen Besitz bei Tuningen.

Lateinische Originalurkunde. UB StGallen II 551. - In der Quelle erwähnte Baarorte: Neudingen, Tuningen, Weigheim. - Quelle: ein aus

880 Februar 8

Kaiser Karl III. (876-888) überträgt dem missus Ruodbert drei Mansen im Ort Ippingen zu Eigentum.

Lateinische Originalurkunde. MGH DKIII 19; UB StGallen II 614. - In der Quelle erwähnte Baarorte: Ippingen. - Quelle: ein aus

Pavia, 881 Mai 9

Kaiser Karl III. (876-888) schenkt seinem Ministerialen Ruodbert, dem Priester und Kustos der königlichen Kapelle, die von diesem als Lehen besessene Kirche zu Klengen auf Lebenszeit.

Lateinische Originalurkunde in zwei Ausfertigungen. MGH DKIII 38; UB StGallen II 615. - In der Quelle erwähnte Baarorte: Klengen. - Quelle: ein aus

Möhringen, 882 Dezember 10

Pollo und der St. Galler Abt Hartmut (872-883) tauschen Besitz in Wurmlingen und Spaichingen.

Lateinische Originalurkunde. UB StGallen II 624. - In der Quelle erwähnte Baarorte: Spaichingen, Wurmlingen. - Quelle: ein aus

Mindersdorf, 883 Februar 14

Kaiser Karl III. (876-888) tauscht eine Manse in Güttingen gegen eine in Sumpfohren mit dem St. Galler Kloster unter Abt Hartmut (872-883).

Lateinische Originalurkunde in zwei Ausfertigungen. MGH DKIII 68; UB StGallen II 628. - In der Quelle erwähnte Baarorte: Sumpfohren. - Quelle: ein aus

Sasbach, 886 Juni 9

Kaiser Karl III. (876-888) schenkt dem Kloster St. Gallen Besitz in Löffingen.

Lateinische Originalurkunde. MGH DKIII 136; UB StGallen II 653. - In der Quelle erwähnte Baarorte: Löffingen. - Quelle: ein aus

Baldingen, 887 April 8

Ratsind schenkt dem Kloster St. Gallen ihr Erbgut in Pfohren gegen Freilassung ihrer Kinder aus der Unfreiheit, gegen Landleihe und Dienstleistung bzw. jährlichen Zins.

Lateinische Originalurkunde. UB StGallen II 657. - In der Quelle erwähnte Baarorte: Baldingen, Pfohren. - Quelle: ein aus

Regensburg, 888 Januar 28

König Arnulf (887/88-899) bestätigt die von Kaiser Karl III. (876-888) durchgeführte Schenkung der Klengener Kirche an den Priester Ruodbert.

Lateinische Originalurkunde; vgl. die Schenkung Kaiser Karls III. vom 9. Mai 881; aus dem Inhalt des Diploms und der Tatsache, dass das Schriftstück zum St. Galler Urkundenbestand gehört, ergibt sich klar, dass Ruodbert der Mönchsgemeinschaft in St. Gallen die Martinskapelle in Klengen übertragen hat. MGH DArn 11; UB StGallen II 663. - In der Quelle erwähnte Baarorte: Klengen. - Quelle: ein aus

Dürrheim, [889/90]

Ein Gerichtstag unter der Leitung eines Grafen Burkhard entscheidet über die Verwaltung der Löffinger Kirche.

Lateinische Originalurkunde. UB StGallen II 673. - In der Quelle erwähnte Baarorte: Dürrheim, Löffingen.

Regensburg, 890 Januar 10

Der ostfränkische König Arnulf (887/88-890) schenkt seinem Vasallen Egino insgesamt fünfzehn Hufen u.a. in Behla und Hausen zu Eigentum.

Lateinische Originalurkunde; die Datierung des Diploms ist auf Grund des dort angegebenen Inkarnationsjahres 889 wohl uneinheitlich, die Urkunde könnte schon in den letzten Dezembertagen dieses Jahres aufgeschrieben worden sein. MGH DArn 73; UB StGallen II 674. - In der Quelle erwähnte Baarorte: Behla, Hausen vor Wald. - Quelle: ein aus

Bearbeiter: Michael Buhlmann