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St. Georgener Handschriften

in der Badischen Landesbibiliothek Karlsruhe

Codex St. Georgen Nr. 89

Die Handschrift St. Georgen Nr.89 enthält auf 99 kleinformatigen Folioblättern das "Gedicht von Christus und der minnenden Seele" (fol. 1r) und die Erbauungsschrift "Christus mit den sieben Laden" (fol. 80v). Auf Folio 99v finden sich Federproben. Die Papierhandschrift ist 14,50 cm hoch, 10,70 cm breit und ist um die Mitte des 15. Jahrhunderts entstanden. Die beiden im alemannisch-schwäbischen Dialekt verfassten Texte enthalten eine Reihe von farbigen Bildern, etwa das nebenstehende auf Folio 1r, über das eine spätere Hand aus der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts erklärend den Titel "Die minnende Seele (und die Engel)" schrieb. Die Handschrift ist in schwarzer Tinte geschrieben, die Initialen sind rot. Ein roter Ledereinband schützt die Blätter.

An Makulatur fanden sich auf der Innenseite des vorderen Buchdeckels das Bruchstück eines Prozessionales aus dem 14. Jahrhundert, auf der Innenseite des hinteren Buchdeckels das Bruchstück einer deutschen Pergamenturkunde aus dem 15. Jahrhundert.

Auch in der Handschrift St. Georgen Nr.80, einer mystischen Sammelhandschrift, findet sich der Text "Christus mit den sieben Laden".

Literatur, Abkürzungen: Buhlmann, M., Die mittelalterlichen Handschriften des Villinger Klosters St. Georgen (= Vertex Alemanniae, H.27), St. Georgen 2006, S.29-33; Längin, T., Deutsche Handschriften der grossherzoglich badischen Hof- und Landesbibliothek (= Die Handschriften der grossherzoglich badischen Hof- und Landesbibliothek in Karlsruhe, Beilage II), 1894, S.55; r = recto; v = verso.

Bearbeiter: Michael Buhlmann