Quellen zur Kaiserswerther Geschichte

[901-918]:

Predigt des Utrechter Bischofs Radbod über Suitbert

Vom Utrechter Bischof Radbod (901-918) ist neben einem allegorischen Gedicht auf Suitbert (†713) ein Predigttext auf den Heiligen überliefert, der unter Rückgriff auf den Geschichtsschreiber Beda Venerabilis (*672/73-†735) auch Kaiserswerth erwähnt.

Feiert, geliebteste Brüder, den Tag unserer besonderen Freude, an dem für unseren seligsten Schutzherrn Suitbert die heilige Erinnerung zu begehen ist. [...] Weil aber vieles von dem, was er gemacht hat, uns verborgen ist, [...] rücken die Schriften des ehrwürdigen Priesters Beda in den Vordergrund, der in den Taten der Engländer unter anderem so über diesen heiligen Mann geschrieben hat: In der Zeit des seligen Bischofs Willibrord von Utrecht wählten die Brüder, die in Friesland im Dienst des Wortes [Gottes] standen, aus ihrer Gruppe einen Mann, maßvoll an Charakter und sanft im Herzen, Suitbert, der von ihnen zum Vorsteher eingesetzt wurde. Nach Britannien geschickt, wurde er auf ihre Bitte von dem ehrwürdigsten Bischof Wilfried geweiht, der damals aus seinem Heimatland in die Gebiete von Mercia vertrieben worden war. [...]

Nach dem Empfang des Bischofsamtes kehrte Suitbert von Britannien zurück und begab sich zu dem Stamm der Boruktuarier. Er führte viele durch Predigen auf den Weg der Wahrheit. Aber nachdem die Boruktuarier nicht lange Zeit danach durch den Stamm der Altsachsen bezwungen worden waren, sind sie verstreut worden, die das Wort [Gottes] empfangen hatten. Der Bischof selbst ging mit einigen [Gefährten] Pippin [den Mittleren] an, der auf Fürs] an, der auf Fürsprache seiner Ehefrau Plectrudis ihm einen Zufluchtsort auf der Rheininsel gab, die in der Sprache jener "Am Ufer" genannt wird. Dort gründete er ein Kloster, das bis heute seine Erben besitzen, und verbrachte sehr ruhig sein Leben; und dort beschloss er den letzten Tag. […]

Danken wir also dem allmächtigen Gott für den Feiertag dieses heiligen Bischofs, beten wir und begehren, dass wir sein ruhmvolles Leben auf Erden verbreiten. Durch seinen Schutz mögen wir den Lohn im Himmel gewinnen. Amen. [Buhlmann]

Frühmittelalterlicher Predigttext; in Latein. - AASS 1. März, S.85f.