Lexikonartikel: Konversen, Laienbrüder

Konversen, Laienbrüder

Frühmittelalterlich war der Unterschied zwischen Mönchen, die als Kinder (Oblaten) dem Kloster übergeben wurden, und denen, die als Erwachsene (nach ihrer Konversion) in die Mönchsgemeinschaft eintraten. Letztere hießen Konversen (fratres conversi) und galten als Vollmönche (älteres Konverseninstitut).

Die Konversen, die seit dem 11. Jh. in den Benediktinerklöstern eintraten, gehörten zu der jüngeren Schicht der Laienbrüder. Sie unterschieden sich als Laien ohne klerikale Weihen daher von den Priestermönchen als den Voll- oder Chormönchen des Klosters, waren von Kontemplation, geistigen Aufgaben und wissenschaftlicher Tätigkeit weitgehend ausgeschlossen und dienten als „Klosterbrüder zweiter Klasse“ bei gemildeter Askese in den Außenbereichen des Klosters. Notwendige körperliche Arbeiten, landwirtschaftliche Arbeiten, Arbeiten in Werkstätten und Verwaltungsaufgaben wurden von den Konversen geleistet, um die Vollmönche von der Handarbeit zu entlasten. Ein einfaches Versprechen genügte dem Konversen dabei, um in das Kloster aufgenommen zu werden. So gehörten die Laienbrüder eher zu klösterlichen familia, waren aber von dieser durch ihren Mönchsstatus abgehoben. Das Verhältnis von Vollmönchen zu Laienbrüdern betrug im Hochmittelalter bei Benediktinerklöstern – wohl ähnlich wie bei den Zisterziensern – 2:3 bis 1:3. Im späten Mittelalter sollte die Zahl der Konversen drastisch sinken.

LexMA 5, Sp.1423f; Schwaiger, Mönchtum, S.304f.

Artikel aus: Michael Buhlmann, Benediktinisches Mönchtum im mittelalterlichen Schwarzwald (= Vertex Alemanniae, Heft 10/1-2), St. Georgen 2004

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