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Kompendium
Mittelalter

Volkskunde/Kulturraumforschung

"Volkskunde" - der aus der Mode gekommene Begriff taucht als Bezeichnung am Ende des 18. Jahrhunderts auf - oder Kulturraumforschung beschäftigt sich als Geistes- und geschichtliche Hilfswissenschaft mit den dinglichen, kulturellen und mentalitätsgeschichtlichen Ausprägungen einer menschlichen Kultur, Gesellschaft oder Gemeinschaft, eines (ethnisch im Grunde nicht zu definierenden) "Volkes" (<- "Volkstum", "Abstammungsgemeinschaft"; "deutsche Volkskunde"). "Volkskunde" beschäftigt sich daher vornehmlich mit der Alltagsgeschichte u.a. des Mittelalters, was Ernährung und Wohnen, Sexualität, Interaktion, Kommunikation und Sprache, Arbeit, Landwirtschaft und Handwerk, Religion und Feste, Mensch und Natur, mithin Kultur und Gesellschaft betrifft. "Deutsche Volkskunde" umfasst zeitlich das Jahrtausend vom frühen Mittelalter bis zur Moderne, wobei auch auf eine geschichtliche Vorzeit ("Germanen", Franken) zurückgegriffen wird.

Literatur: Wörterbuch der deutschen Volkskunde, begr. v. OSWALD A. ERICH u. RICHARD BEITL, neu bearb. v. RICHARD BEITL u. KLAUS BEITL (= KTA 127), Stuttgart 31974

Bearbeiter: Michael Buhlmann