Lexikonartikel: Siegel

Siegel

Siegel sind Abdrücke eines Siegelrings oder Stempels in Wachs oder Metall (Blei, Gold) als Erkennungs- und Beglaubigungszeichen, u.a. aufgedrückt oder angehängt an Urkunden. Nach den Königen und Bischöfen gingen auch die Äbte im Verlauf des 9./10. Jh. zur Siegelführung über. Seit dem 12. Jh. besaß i.Allg. auch der Konvent der Benediktinerklöster ein eigenes Siegel. Die Abtssiegel waren vielfach rund, im Spätmittelalter überwiegend spitzoval, verwiesen in der Umschrift auf den Abt und das Kloster und zeigten das stilisierte Bild des Klosterleiters mit Abtsstab und Buch, eventuell versehen mit dem Wappen des Abts. Eher ins Frühmittelalter verweisen Siegel, die Namen und Bild des Klosterheiligen wiedergeben. In St. Georgen stammt das älteste Siegel aus dem Jahr 1163, in Hirsau sind Abts- und Konventssiegel seit dem 13. Jh. belegt, in St. Peter Abtssiegel seit 1181 erhalten.

GB V, S.253, 302f, 483; Schwaiger, Mönchtum, S.412.

Artikel aus: Michael Buhlmann, Benediktinisches Mönchtum im mittelalterlichen Schwarzwald (= Vertex Alemanniae, Heft 10/1-2), St. Georgen 2004

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