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Wittichen

Zwischen 1323 und 1330 entstand als Gründung der Luitgard von Wittichen (*ca.1292-†1349) und mit Unterstützung der Herzöge von Teck und der Grafen von Geroldseck das Frauenkloster Wittichen. Auf Geroldsecker Besitz unterhalb der Burg Wittichenstein und bevogtet von den Grafen, entwickelte sich nach schwierigen Anfängen (Brand des Klosters 1327, Weihe der Klosterkirche 1330) eine Frauengemeinschaft mit umfangreichem Klosterbesitz in Wittichen und Kaltbrunn sowie an Oberrhein und Neckar (Schaffneien zur Besitzverwaltung u.a. in Gengenbach, Horb, Lahr, Rottweil, Straßburg, Villingen). 1540 zeitweise infolge der Reformation aufgehoben, konsolidierte sich der Frauenkonvent - allerdings mit eingeschränkten Möglichkeiten - wieder und hatte im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) und danach schwere Einbußen hinzunehmen (1640, 1663). Das Kloster wurde 1803 säkularisiert und aufgehoben.

Fotos: Michael Buhlmann
(Wittichen, Kloster, Klostergebäude, Klosterkirche)

Ideell-religiöser Mittelpunkt der Nonnengemeinschaft, die 1376 die Klarissenregel annahm, war die Grabstätte der seligen Luitgard, zu der, beson-ders nach der Graböffnung von 1629, Wallfahrten unternommen wurden. Kloster Wittichen hatte seit seiner Gründung einige Bedeutung im Rahmen der Herrschaft und als Hauskloster der Grafen von Geroldseck.

Literaturverzeichnis: Berchthold von Bombach, Das Leben der heiligen Liutgard von Wittichen. Die Heilige des Mutterschosses (1291-1348), hg. v. A. Guillet, Stein a.Rh. 1976; Buhlmann, M., Geschichte des Schwarzwaldes (= Vertex Alemanniae, H.34/1-2), St. Georgen 2007, S.41; Wittichen, bearb. v. G. Taddey u. M. Wellmer, in: Handbuch der historischen Stätten Deutschlands, Bd.6: Baden-Württemberg, hg. v. M. Miller u. G. Taddey (= Kröner Tb 276), Stuttgart 2.Aufl. 1980, S.896f.

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