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St. Georgener Regesten

Mittelalter

Abt Wilhelm (Hirsau)

Wilhelm von Hirsau stammte aus Bayern, wo er wahrscheinlich um 1026/31 geboren wurde. Wilhelm erhielt im Regensburger  Emmeramkloster seine geistliche Ausbildung zum Mönch durch den berühmten Lehrer Otloh von St. Emmeram (*ca.1010-?n.1079). Ab 1069 versuchte Wilhelm als Abt in Hirsau, seine Vorstellungen von strenger Askese, Eifer und Streben nach mönchischer Vollkommenheit durchzusetzen. In den ersten Jahren in Hirsau verfolgte Wilhelm das Ziel, sein Kloster von den weltlichen Gewalten weitgehend unabhängig zu machen (1073/75: Privileg Papst Gregors VII., 1075: Hirsauer Formular). Die Verschärfung der Fronten im Investiturstreit mag auch Auswirkungen auf die inneren Verhältnisse im Hirsauer Kloster gehabt haben. Jedenfalls ist von Wilhelm überliefert, dass er in Hirsau die Gewohnheiten des burgundischen Klosters Cluny einführte,  Disziplin und Gehorsam einforderte. Dem Aufschwung des Klosters unter Wilhelm von Hirsau entsprach es, dass die Enge des Aureliusklosters verlassen wurde und man sich auf der gegenüberliegenden Seite der Nagold ansiedelte, wo nach 1083 die damals größte Klosteranlage Deutschlands mit der mächtigen romanischen Petruskirche entstand. Das Wirken Wilhelms war nicht nur auf Hirsau beschränkt, eine Reihe von Klöstern, neu gegründete und alteingesessene, sollten sich der Hirsauer Reform anschließen (Neugründungen: Zwiefalten, Blaubeuren, St. Peter, St. Georgen im Schwarzwald, Reinhardsbrunn; reformierte Klöster: Petershausen, Schaffhausen, St. Peter in Erfurt, Komburg; Hirsauer Priorate: (Kloster-) Reichenbach, Schönrain, Fischbachau). Der weiten Verbreitung der Hirsauer Reform entsprach der Ruf Wilhelms in der kirchlich-politischen Propaganda des Investiturstreits als die Stütze der Gregorianer in Deutschland und Schwaben. Wilhelm starb am 5. Juli 1091.

[ca.1026/31]

Wilhelm wird in Bayern geboren.

Hafner, Regesten: 1069 Frühjahr; Buhlmann, Südwestdeutschland, S.9.

[ca.1035/40], St. Emmeram (Regensburg)

Wilhelm wird als puer oblatus dem Benediktinerkloster St. Emmeram zur geistlichen Erziehung übergeben. Lehrer Wilhelms ist u.a. Otloh von St. Emmeram (*ca.1010-?n.1079).

Vita Willihelmi 1; Hafner, Regesten: 1069 Frühjahr (II); Buhlmann, Südwestdeutschland, S.9.

1069 Frühjahr, Hirsau

Nach der Absetzung des Hirsauer Abtes Friedrich (1065-1069) wird Wilhelm, zu dem Konvent und Klostervogt Adalbert II. von Calw (?1099) eine Gruppe von Mönchen nach St. Emmeram geschickt haben und der nach Hirsau kommt, Abt des Schwarzwaldklosters.

Cod. Hirs. fol.4v; Hafner, Regesten: 1069 Frühjahr (II).

1071 Juni 2, Hirsau

Nach dem Tod des ehemaligen Abtes Friedrich (1071) und nach Zugeständnissen des Klostervogts Adalbert II. gegenüber der Unabhängigkeit des Klosters wird Wilhelm zum Hirsauer Abt geweiht.

Cod. Hirs. fol.4v; Hafner, Regesten: 1071 Juni 2.

1071 Juni 4, Hirsau

Die neu errichtete Aureliuskirche wird von Bischof Heinrich I. von Speyer (1067-1073) geweiht.

Cod. Hirs. fol.3r,v; Hafner, Regesten: 1071 Juni 4.

1073

Graf Berthold I. von Zähringen (1024-1078) unterstellt die geistliche Kommunität Weilheim unter Teck dem Hirsauer Abt und Kloster.

Hafner, Regesten: 1073; Parlow ?.

[1073/75]

Papst Gregor VII. (1073-1085) unterstellt das Kloster Hirsau päpstlichem Schutz.

Hafner, Regesten: 1075 Herbst.

1075 September 14, Hirsau (Aureliuskirche)

Graf und Klostervogt Adalbert II. restituiert mit Zustimmung seiner Frau Wilicha, seiner Söhne und seiner Töchter dem Kloster Hirsau Güter und schenkt der Mönchsgemeinschaft darüber hinaus neuen Besitz.

Cod. Hirs. fol.6r; Hafner, Regesten: 1075 September 14.

1075 Oktober 9, Worms

König Heinrich IV. (1056-1106) bestätigt dem Kloster Hirsau Freiheiten und Besitz.

MGH DHIV ?; Hafner, Regesten: 1075 Oktober 9. - Jakobs, H., Eine Urkunde und ein Jahrhundert. Zur Bedeutung des Hirsauer Formulars, in: ZGO 140 (1992), S.39-59.

[ca.1075]

Die Brüder Burkhard und Hesso von First schenken dem Kloster Hirsau Besitz (Salland, vier Mansen) in Schwalldorf.

Cod. Hirs. fol.30v; Hafner, Regesten: ca.1075.

[vor 1077]

Das Kloster Hirsau tauscht mit der Kaiserin Agnes von Poitou sechs Mansen in Ruthmarsheim gegen fünf in Sulzfeld.

Cod. Hirs. fol.27r; Hafner, Regesten: vor 1077.

1077 Juni 4 (Pfingsten), Hirsau

Der Gegenkönig Rudolf von Rheinfelden (1077-1080) feiert das Pfingstfest im Kloster Hirsau.

Bernold, Chronik zu 1077; Hafner, Regesten: 1077 Juni 4.

1077 [Sommer], Hirsau

Abt Bernhard von St. Viktor in Marseille, Legat Papst Gregors VII., und der Mönch Christian gelangen, zwischenzeitlich gefangen gesetzt und ausgeraubt durch Anhänger König Heinrichs IV., nach Hirsau, wo sie freundliche Aufnahme durch Abt Wilhelm finden.

Bernold, Chronik zu 1077; Hafner, Regesten: 1077 Sommer (I).

1077 [Sommer], Hirsau

Ein bewaffnetes Unternehmen Bischof Werners II. von Straßburg (1065-1079) gegen das Kloster Hirsau scheitert.

Bernold, Chronik zu 1077; Hafner, Regesten: 1077 Sommer (II).

1078 [nach November 6], Hirsau

Nach dem Tod Graf Bertholds I. von Zähringen (1078 November 6) wird dieser im Kloster Hirsau begraben.

Bernold, Chronik zu 1078; Hafner, Regesten: 1078 November 6.

[1079/86], Hirsau

Prior Ulrich von Cluny (*ca.1029-?1093) vermittelt Abt und Kloster Hirsau die cluniazensischen Gewohnheiten.

Buhlmann, Benediktinisches Mönchtum, Tl.2, S.102; Hafner, Regesten: 1079 oder 1080.

1079, [Hirsau - Schaffhausen]

Auf Bitten Graf Burchards von Nellenburg reformiert Abt Wilhelm von Hirsau das Salvatorkloster in Schaffhausen.

Hafner, Regesten: 1079.

[ca.1080]

Graf Otto I. von Scheyern und seine Ehefrau Haziga übergeben das u.a. von Haziga ausgestattete und durch den Freisinger Bischof Ellenhard von Pola (1052-1078) geweihte Kloster in Helingerswenga Hirsauer Abt und Kloster. Abt Wilhelm sendet daraufhin 12 Mönche und die 12 Laienbrüder in das Hirsauer Priorat.

Hafner, Regesten: ca.1080 (I); Stephan, Traditionen, S.74*f.

[ca.1080]

Der Kleriker Rutmann von Stoffeln schenkt dem Kloster Hirsau vier Mansen in Hörschwiler.

Cod. Hirs. fol.30v; Hafner, Regesten: ca.1080 (II).

[ca.1080]

Graf Alwig I. von Sulz (1071-1095) und sein Bruder Hermann schenken dem Kloster Hirsau ein Viertel der Kirche in Altnuifra, Burkhard von Staufenberg und sein Bruder Berthold schenken ein zweites Viertel des Gotteshauses.

Cod. Hirs. fol.38v; Hafner, Regesten: ca.1080 (III).

[ca.1080]

Adelbert und sein Bruder Wimar sowie Luipert von Iselshausen schenken dem Kloster Hirsau Besitz in Iselshausen.

Cod. Hirs. fol.37r; Hafner, Regesten: ca.1080 (IV).

[ca.1080]

Adalbert von Cnuttlingen schenkt dem Kloster Hirsau Besitz seinen Anteil an der Kirche zu Westheim.

Cod. Hirs. fol.28r; Hafner, Regesten: ca.1080 (V).

[ca.1080]

Der Kleriker Luitfried schenkt dem Kloster Hirsau eine halbe Manse in Westheim.

Cod. Hirs. fol.28r; Hafner, Regesten: ca.1080 (V).

[ca.1080]

Gumpert schenkt dem Kloster Hirsau eine halbe Manse in Westheim.

Cod. Hirs. fol.28r; Hafner, Regesten: ca.1080 (V).

[ca.1080]

Gebhard von Böblingen und seine Ehefrau Adelheid schenken dem Kloster Hirsau zwei Mansen zu Westheim.

Cod. Hirs. fol.27v; Hafner, Regesten: ca.1080 (VI).

[ca.1080]

Adalbert von Böblingen verkauft dem Kloster Hirsau sieben Mansen zu Westheim für 27 Mark Silber.

Cod. Hirs. fol.27v; Hafner, Regesten: ca.1080 (VI).

[ca.1080]

Bruno von Beutelsbach, der spätere Abt von Hirsau (1105-1120), schenkt mit Zustimmung seines Bruders Konrad dem Kloster Hirsau ein Gut in Pfirndorf, weiter 12 Jauchert Weinberge bei Walheim mit sechs Hörigen, fünf Mansen in Söllingen, zwei Mansen mit Weinberg in Berghausen und eine Manse in Schwandorf.

Cod. Hirs. fol.67r; Hafner, Regesten: ca.1080 (VII).

[ca.1080]

Dietmar von Trifels schenkt dem Kloster Hirsau 12 Mansen mit Weinberg und Mühle in Obrigheim, zehn Mansen und die Hälfte einer Mühle in Zuzenhausen sowie drei Mansen in Neckarkatzenbach.

Cod. Hirs. fol.27r,v; Hafner, Regesten: ca.1080 (VIII).

[ca.1080]

Markward von Gechingen schenkt dem Kloster Hirsau in Gechingen zwei Mansen.

Cod. Hirs. fol.30v; Hafner, Regesten: ca.1080 (IX).

[ca.1080]

Berthold schenkt dem Kloster Hirsau in Gechingen 12 Jauchert Land.

Cod. Hirs. fol.30v; Hafner, Regesten: ca.1080 (IX).

[ca.1080]

Gebhard von Zähringen, Mönch in Hirsau, später Bischof von Konstanz (1084-1110), schenkt dem Kloster Hirsau die Propstei Weilheim.

Cod. Hirs. fol.58v; Hafner, Regesten: ca.1080 (X).

1080 [Frühjahr], Schaffhausen

Graf Burchard von Nellenburg überträgt Abt Wilhelm und der Hirsauer Mönchsgemeinschaft alle Rechte und die Vogtei bzgl. des Salvatorklosters und Münze und Markt in Schaffhausen.

Hafner, Regesten: 1080 Frühjahr.

1080 Mai 8, Lateran

Papst Gregor VII. weist Abt Wilhelm von Hirsau an, sich um die Wahl des Schaffhausener Abts zu kümmern.

Hafner, Regesten: 1080 Mai 8.

[um/nach 1080], Hirsau

Theoger wird Mönch im Schwarzwaldkloster Hirsau unter Abt Wilhelm (1069-1091) und befasst sich in Hirsau u.a. mit der Neuredaktion biblischer Bücher.

Spätmittelalterliche Abschrift; Vita Theogeri I,1-7; Buhlmann, Theoger, S.5, 9.

[um/nach 1080-1088], [Hirsau - Klosterreichenbach]

Theoger verfasst die Musica Theogeri.

Buhlmann, Theoger, S.50f.

1081, [Hirsau - Hasungen]

Abt Wilhelm von Hirsau sendet 12 Mönche unter (Abt) Giselbert in das von Erzbischof Siegfried I. von Mainz (1060-1084) gestiftete Kloster Hasungen.

Cod. Hirs. fol.17v; Hafner, Regesten: 1081.

1082 Mai 15, Reichenbach

Abt Wilhelm gründet das Hirsauer Priorat Reichenbach.

Cod. Hirs. fol.65r,v; Hafner, Regesten: 1082 Mai, 1082 Mai 15.

1082 November 10, Muri (Klosterkirche)

Auf Drängen Abt Wilhelms von Hirsau erklärt Graf Werner II. von Habsburg (1056-1096) für frei.

Hafner, Regesten: 1082 November 10; Kerker, Wilhelm, S.208-211.

[ca.1083]

Abt Wilhelm von Hirsau sendet auf Bitten des Grafen Engelbert von Sponheim 12 Mönche und den Abt Wezilo in das vom Grafen gestiftete Paulskloster.

Hafner, Regesten: ca.1083; Kerker, Wilhelm, S.200.

1083, Klosterreichenbach

Mit dem Bau der Gregorskirche des Hirsauer Priorats Reichenbach wird begonnen.

Cod. Hirs. fol.65v; Hafner, Regesten: 1083.

1083

Weil das bisherige Kloster um die Aureliuskirche zu klein geworden ist und bei Hochwasser überschwemmt wird, wird am anderen Ufer der Nagold ein neues Kloster erbaut.

Cod. Hirs. fol.5r; Hafner, Regesten: 1082.

St. Georgener Klostergründung

1084

In einem Schreiben Abt Wilhelms an den Gegenkönig Hermann von Salm (1080-1087) wird Letzterer zur Bekämpfung König Heinrichs IV. aufgefordert.

Hafner, Regesten: 1084.

1084 Dezember 21, [Hirsau?]

Der zum Konstanzer Bischof gewählte Hirsauer Mönch Gebhard von Zähringen wird vom Kardinalbischof Otto von Ostia zum Priester geweiht.

Bernold, Chronik zu 1084; Chronik Petershausen, II,44; Hafner, Regesten: 1084 Dezember 21.

1084 Dezember 22, [Hirsau?]

Der zum Konstanzer Bischof gewählte Hirsauer Mönch Gebhard (III.) von Zähringen wird vom Kardinalbischof Otto von Ostia zum Bischof geweiht.

Bernold, Chronik zu 1084; Chronik Petershausen, II,44; Hafner, Regesten: 1084 Dezember 22.

[ca.1085]

Den von dem Kleriker Rutmann von Stoffeln geschenkten Besitz in Hörschwiler überlässt das Kloster Hirsau seinem Priorat Reichenbach.

Cod. Hirs. fol.30v; Hafner, Regesten: ca.1080 (II).

[ca.1085]

Abt Giselbert von Hasungen, Prior Dietrich und die Hasunger Mönche flüchten auf Grund der Bedrohung ihres Klosters durch Anhänger König Heinrichs IV. nach Hirsau.

Cod. Hirs. fol.17v; Hafner, Regesten: ca.1085 (I).

[ca.1085]

Der aus dem Salzburger Peterskloster durch Anhänger König Heinrichs IV. vertriebene Abt Thiemo flüchtet nach Hirsau.

Cod. Hirs. fol.17r; Hafner, Regesten: ca.1085 (II).

1085, [Hirsau - Blaubeuren]

Abt Wilhelm schickt auf Wunsch des Grafen Anselm von Tübingen in das neu gegründete und an den Blautopf verlegte Kloster Blaubeuren Hirsauer Mönche unter Abt Azelin (1085-1101) in das Johanneskloster.

Cod. Hirs. fol.17v; Tubingius, Annalen, S.?; Hafner, Regesten: 1085 (I).

1085

Abt Wilhelm schickt auf Bitten des Grafen Ludwig von Thüringen (?1123) 12 Mönche, den Prior Ernst und Abt Giselbert in das von Ludwig gegründete Kloster Reinhardsbrunn.

Cod. Hirs. fol.17v; Hafner, Regesten: 1085 (II).

1085, [Hirsau - Petershausen]

Auf Veranlassung des Konstanzer Bischofs Gebhard III. besiedeln Hirsauer Mönche unter Abt Otto (1085-1086) das Kloster Petershausen bei Konstanz.

Hafner, Regesten: 1086 Juni 11.

1085, Klosterreichenbach

Theoger wird Prior des Hirsauer Priorats Reichenbach (1085-1088).

Spätmittelalterliche Abschrift; Vita Theogeri I,10; Buhlmann, Theoger, S.5, 9.

1085 September 22, Klosterreichenbach

Die fertiggestellte Kirche des Hirsauer Priorats Reichenbach wird zu Ehren des heiligen Gregor geweiht.

Cod. Hirs. fol.65v; Hafner, Regesten: 1085 September 22 (I).

1085 September 22, Klosterreichenbach

Das Kloster Reichenbach erhält umfangreichen Besitz durch: a) den Hirsauer Laienbruder Ernst; b) den Dekan Ceisulf von Mainz; c) Wern von Hopfau; d) Beatrix; e) Abt Wilhelm und Gebhard, dem späteren Hirsauer Abt (1091-1105).

Cod. Hirs. fol.66r,v; Hafner, Regesten: 1085 September 22 (II).

[ca.1086]

Abt Wilhelm befiehlt dem Abt Giselbert von Reinhardsbrunn, auch das Erfurter Peterskloster zu verwalten, bis dort ein neuer Klosterleiter sein Amt antritt.

Cod. Hirs. fol.17v; Hafner, Regesten: ca.1086.

1086 Juni 11

Nach der Absetzung Abt Ottos von Petershausen weiht der Konstanzer Bischof Gebhard III. den von Abt Wilhelm von Hirsau gesandten Nachfolger Theoderich (1086-1113) zum Klosterleiter.

Cod. Hirs. fol.17r,v; Hafner, Regesten: 1086 Juni 11.

Prior/Abt Heinrich I. (St. Georgen)

1087

In Anwesenheit Abt Wilhelms von Hirsau bestätigt Graf Burchard von Nellenburg die von seinem Vater verfügten Schenkungen an das Salvatorkloster in Schaffhausen.

Hafner, Regesten: 1087 (I).

1087

Unter Rat und Zustimmung Abt Wilhelms von Hirsau wird das Kloster in Helingerswenga nach Fischbachau verlegt und von Bischof Meginward von Freising (1078-1098) geweiht.

Hafner, Regesten: 1087 (II).

Abt Konrad (St. Georgen)

Abt Theoger (St. Georgen)

1088

Der gelehrte Mönch Bernhard von Hirsau stirbt.

Bernold, Chronik zu 1088; Hafner, Regesten: 1088.

1088 Ende Dezember, [Hirsau - Komburg]

Auf Bitten des Grafen Burchard von Rothenburg entsendet Abt Wilhelm von Hirsau 12 Mönche und als Abt Günther in das neu gegründete Kloster Komburg.

Hafner, Regesten: 1088 Ende Dezember.

[ca.1089]

Die Grafen Kuno und Liuthold von Achalm schenken dem Kloster Hirsau 10 Mansen, Salland und eine Hälfte der Kirche von Neckartailfingen.

Chronik Ortlieb, ?; Hafner, Regesten: ca.1089.

1089 September 8, Zwiefalten

Die Grafen Kuno und Liuthold von Achalm übergeben an Abt Wilhelms von Hirsau Stiftungsurkunde und Besitz für das zu errichtende Kloster Zwiefalten.

Chronik Ortlieb, ?; Hafner, Regesten: 1089 September 8.

1089 September 9, Zwiefalten

Abt Wilhelm von Hirsau steckt den Klostergrund und die zukünftige Klosterkirche und -gebäude ab.

Chronik Ortlieb, ?; Hafner, Regesten: 1089 September 9.

1089 September 29, [Hirsau - Zwiefalten]

Abt Wilhelm entsendet in das Hirsauer Priorat Zwiefalten 12 Mönche und fünf Laienbrüder unter dem Prior Wezilo.

Chronik Ortlieb, ?; Hafner, Regesten: 1089 September 29.

[ca.1090]

Die ?Hirsauer? Verbrüderungsverträge zwischen St. Blasien auf der einen, Hirsau, Allerheiligen, St. Georgen im Schwarzwald und Petershausen auf der anderen Seite, zwischen Hirsau und Allerheiligen, zwischen Allerheiligen und Petershausen werden geschlossen.

MGH Necrol. I, S.260, 327; Buhlmann, Benediktinisches Mönchtum, Tl.1, S.27; Geuenich, Verbrüderungsverträge; Hafner, Regesten: 1086/91.

[ca.1090]

Hartmann von Ittlingen schenkt dem Kloster Hirsau seinen Anteil an der Kirche in Zeuthern.

Cod. Hirs. 38v; Hafner, Regesten: ca.1090 (I).

[ca.1090]

Egezo von Neckarsulm verkauft dem Kloster Hirsau seinen Besitz in Neckarsulm, der von der Mönchsgemeinschaft zum Zweck des Erwerbs eines Gutes in Pforzheim weiterverkauft wird.

Cod. Hirs. 70r; Hafner, Regesten: ca.1090 (II).

[ca.1090]

Burkhard von Tarodingen verkauft dem Kloster Hirsau zwei Mansen in Tarodingen.

Cod. Hirs. 69r; Hafner, Regesten: ca.1090 (III).

1090 April 7

Der Salzburger Abt Thiemo von St. Peter, Mönch in Hirsau, wird von Bischof Altmann von Passau (1065-1091), dem päpstlichen Legaten, von Bischof Eginhard von Würzburg (1088-1104) und Bischof Meginwart von Freising zum Salzburger Erzbischof (1090-1101) geweiht.

Bernold, Chronik zu 1090; Hafner, Regesten: 1090 April 7.

1090 Juni 15

Die Grafen Kuno und Liuthold von Achalm übergeben eine das Kloster Zwiefalten betreffende Schenkungsurkunde, worin sie der Mönchsgemeinschaft umfangreichen Besitz und Rechte zugestehen.

Hafner, Regesten: 1090 Juni 15.

1091 [ca. März 17], [Hirsau - Zwiefalten]

Nach Abberufung des Priors Wezilo setzt Abt Wilhelm von Hirsau Nogger als Abt des Klosters Zwiefalten (1091-1095) ein.

Hafner, Regesten: 1091 Mitte Quadragesimae.

1091 Mai 2, Hirsau

Bischof Gebhard III. von Konstanz weiht mit Hilfe des Bischofs Adalbert von Worms (1070, 1091) die Hirsauer Klosterkirche zu Ehren der heiligen Apostel Petrus und Paulus. Weiter werden geweiht die Altäre des Gotteshaus (Kreuzaltar, Papstaltar, Emmeramsaltar).

Cod. Hirs. 21r,v, 22v; Hafner, Regesten: 1091 Mai 2 (I, II).

1091 Mai 3, Hirsau

Es werden geweiht die Altäre des Gotteshaus (Apostel- und Evangelistenaltar, Martinsaltar, Laurentiusaltar, Jungfrauenaltar, Michaelsaltar).

Cod. Hirs. 21r, 22r,v, 23r; Hafner, Regesten: 1091 Mai 3.

1091 Juli 5

Abt Wilhelm von Hirsau stirbt.

Cod. Hirs. 5v; Vita Willihelmi 12; Hafner, Regesten: 1091 Juli 5.

Quellen, Literatur, Abkürzungen: Buhlmann, M., St. Georgen und Südwestdeutschland bis zum Mittelalter (= VA 2), St. Georgen 2002; Buhlmann, M., Abt Theoger von St. Georgen (= VA 7), St. Georgen 2004; Buhlmann, M., Benediktinisches Mönchtum im mittelalterlichen Schwarzwald. Ein Lexikon, Tl.1: A-M, Tl.2: N-Z (= VA 10/1-2), St. Georgen 2004, 3.Aufl. 2007; Chronik Ortlieb = Die Zwiefalter Chroniken Ortliebs und Bertholds, hg. u. übers. v. L. Wallach, E. König, K.O. Müller (= Schwäbische Chroniken der Stauferzeit, Bd.2), Sigmaringen 1978; Chronik Petershausen = Die Chronik des Klosters Petershausen, hg. u. übers. v. O. Feger (= Schwäbische Chroniken der Stauferzeit, Bd.3), Sigmaringen 1978; Cod. Hirs. = Codex Hirsaugiensis, bearb. v. E. Schneider (= Württembergische Geschichtsquellen, Bd.1), Stuttgart 1887; Geuenich, D., Verbrüderungsverträge als Zeugnis der monastischen Reform des 11. Jahrhunderts in Schwaben, in: ZGO 123 (1975), S.17-30; Hafner, Otto, Regesten zur Geschichte des schwäbischen Klosters Hirsau, in: SMGB 12 (1891), S.244-255, 422-431, 576-583; 13 (1892), S.64-81, 229-237, 379-394, 512-528; MGH = Monumenta Germaniae Historica: DHIV = Diplomata: Die Urkunden der deutschen Könige und Kaiser: Bd.6: Die Urkunden Heinrichs IV. Teil 1-3, hg. v. Dietrich von Gladiss u. Alfred Gawlik, 1941-1978, Ndr Hannover 1959/1978; Necrol. = Necrologia, SS = Scriptores (in Folio); VA = Vertex Alemanniae; SMGB = Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktiner-Ordens und seiner Zweige; SchrrSWLK = Schriften zur südwestdeutschen Landeskunde; Stephan, M. (Bearb.), Die Traditionen des Klosters Scheyern (= Quellen und Erörterungen zur bayerischen Geschichte, Bd.36,1), München 1986; Tubingius, Christian, Burrensis coenobii annales. Die Chronik des Klosters Blaubeuren, bearb. v. G. Brösamle, übers. v. B. Maier (= SchrrSWLK 3), Stuttgart 1966; Vita Theogeri abbatis S. Georgii et episcopi Mettensis, hg. v. P. Jaffé, in: MGH SS 12, S.449-479; Vita Willihelmi abbatis Hirsaugiensis auctore Haimone, hg. v. W. Wattenbach, in: MGH SS 12, S.209-225; Zeggert, G., Theoger (Dietger von Metz). Abt des Klosters St. Georgen im Schwarzwald in den Jahren 1088-1118, o.O. [1954]; ZGO = Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins.

Bearbeiter: Michael Buhlmann