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Ruhrgebiet, Niederrhein, Westfalen
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Rellinghausen

Auch eine Kirche in (Essen-) Rellinghausen wird im Testament der Essener Äbtissin Theophanu (1039-1056) bedacht. Angeblich wurde die dortige Frauengemeinschaft von der Essener Äbtissin Mathilde (971-1011) ungefähr im Jahr 998 gestiftet, doch sprechen eine ganze Reihe von Gründen gegen eine so frühe Errichtung des Konvents, sind die zugrunde liegenden frühneuzeitlichen Quellen doch allesamt Fälschungen. Die Essener Überlieferung für Rellinghausen setzt also hauptsächlich mit dem Testament der Äbtissin Theophanu ein. Die Memoria für Theophanu in Rolekhuson machen dabei nur dann Sinn, wenn wir dort eine Kirche oder Kapelle (oder doch einen Frauenkonvent?) voraussetzen, ein Gotteshaus, dessen Lambertuspatrozinium für 1311 oder 1312 bezeugt ist und vielleicht in die Zeit vor 1000 hinweist, vielleicht auf das entsprechende Patrozinium einer vermuteten Eigenkirche der um 860 erwähnten Eggihart und Rikilt. Erstmals wird von einer Rellinghauser Pröpstin (Ida) und einer daraus ableitbaren Frauengemeinschaft Rellinghausen in einer Urkunde des Kaiserswerther Stifts vom 26. Dezember bzw. 1. Oktober 1158 gesprochen.

Fotos: Michael Buhlmann (Westturm der Rellinghauser Kirche, Stiepelturm)

Erst 1170 erwähnt dann auch eine Essener Urkunde der Äbtissin Hadwig II. von Wied eine congregatio in Ruolenkhusen, worin wir das Frauenstift erkennen können. Für das 13. Jahrhundert kann der Versuch einer Einflussnahme der Essener Frauengemeinschaft auf Rellinghausen über die dortige Kirchenvogtei festgestellt werden (1230/42), mit Mechthild ist eine Essener Pröpstin auch Pröpstin von Rellinghausen (ca.1300). Viel ist also zur Frühgeschichte der Rellinghauser Frauengemeinschaft nicht zu sagen; wann und wie das Stift entstanden ist, bleibt unklar.

Literaturverzeichnis: Humann, A., Das Stift Rellinghausen, in: ZBGV 7 (1871), S.61-74; Potthoff, L., Rellinghausen im Wandel der Zeit, Essen 1953.

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