Quellen zur Kaiserswerther Geschichte

1062 [April, Anfang], Kaiserswerth:

Entführung König Heinrichs IV.

Die Entführung von Kaiserswerth fand auch bei anderen Geschichtsschreibern der damaligen Zeit ein breites, wenn auch nicht so ausführliches Echo. Die "größeren Altaicher Annalen" (Annales Altahenses maiores) vermelden:

Der König [Heinrich IV.] begann, erwachsen zu werden; alle Statthalter aber beratschlagten im Palast mit sich selbst; niemand unterrichtete den König, was gut und gerecht sei; daher machten sie im Königreich viel Unordnung. Deswegen führten der Kölner Erzbischof Anno, Herzöge und Große des Königreichs häufige Zusammenkünfte durch, was diesbezüglich zu tun sei, und suchten sich sehr besorgt untereinander auf. Endlich also, nachdem eine Versammlung festgesetzt worden war, weil der König an einem Ort am Rhein war, der (Kaisers-) Werth genannt wird, kamen sie mit einer großen Menge [von Leuten] unversehens am Hof zusammen, trugen das Kreuz und die königliche Lanze aus der Kapelle, setzten den König selbst in ein Schiff und führten ihn, ohne dass sie jemand hinderte, nach Köln. [...] Und weil ja der [Erz-] Bischof, der daraufhin dem Palast vorstand, sich um Gerechtigkeit bemühte, begann auch der Staat aufzublühen. [Buhlmann]

Hochmittelalterliche Geschichtsschreibung; in Latein. - Größere Altaicher Annalen zu 1062 (= MGH SS 20, S.811); REK I 885; RI HIV 252.