Quellen zur Kaiserswerther Geschichte

1062 [April, Anfang], Kaiserswerth:

Entführung König Heinrichs IV.

Der Annalista Saxo, d.h. wohl Abt Arnold von Berge und Nienburg (1119/34-1166), ergänzt die Chronik Abt Ekkehards von Aura (1108-n.1125) zur Entführung von Kaiserswerth wie folgt:

Der König wurde durch die Machenschaft gewisser Fürsten, nämlich des Erzbischofs Siegfried von Mainz, des Herzogs Otto von Northeim, des Grafen Ekbert von Braunschweig, der der Vetter des Königs war, von seiner Mutter, der Kaiserin, getrennt. Der Kölner Erzbischof Anno reihte sich in die Gruppe dieser [Fürsten] ein, die den Jungen [Heinrich IV.] am Ort, der (Kaisers-) Werth genannt wird, auf ein Schiff brachten und von der Mutter wegführten. Was jener aus welchem Grund tat oder wie es durch göttliches Urteil gefiel, können wir nicht beurteilen; wir halten für sicher, dass hieraus viele Unannehmlichkeiten entstanden und sich dann vergrößerten. Es begannen nämlich ebenso dauernde Zerwürfnisse im Königreich, eine Unruhe bei der Kirche, eine Zerstörung von Klöstern, eine Verächtlichmachung der Geistlichkeit, eine Misshandlung der ganzen Gerichtsbarkeit und der Religion. [Buhlmann]

Hochmittelalterliche Geschichtsschreibung; in Latein. - Annalista Saxo (= MGH SS 6, S.693); REK I 885; RI HIV 252.