Quellen zur Kaiserswerther Geschichte

1255 Januar [4-9], Neuss - [Kaiserswerth]:

Diplom König Wilhelms von Holland

Zum Mordversuch des Kölner Erzbischofs Konrad von Hochstaden auf König Wilhelm von Holland und einen päpstlichen Legaten in Neuss ergänzen die Hamburger Annalen (Annales Hamburgenses) noch, dass es beim Streit (vordergründig) um die Freilassung des Paderborner Bischofs Simon I. (1247-1277) ging. Dieser war vom Kölner Erzbischof gefangen genommen worden (Schlacht von Wulferikskamp bei Brechten 1254), ein Verhalten, das Papst Alexander IV. (1254-1261) und der päpstliche Kardinaldiakon und Legat Petrus Capotius von San Giorgio in Velabro (ad Velum aureum) in keiner Weise billigten. Nach dem Neusser Mordanschlag wurde der Erzbischof von dem Legaten exkommuniziert. Das Attentat überlebten König und päpstlicher Legat. Ihnen muss wohl die Flucht ins Neuss benachbarte Kaiserswerth gelungen sein, wie eine Urkunde Wilhelms vom 10. Januar 1255 zeigt.

Im Jahr des Herrn 1254 [1255]. Der König legte mit dem Legaten Petrus [dem Kölner Erzbischof] nahe, dass der Kölner den Bischof Simon [von Paderborn] völlig freilassen solle. Als der Erzbischof widersprach, entstand ein solch großer Hass, dass der Kölner, nachdem er das Haus anzünden ließ, in dem sich der Legat mit dem König aufhielt, beide durch Feuer umkommen lassen wollte. [Buhlmann]

Hochmittelalterliche Geschichtsschreibung; in Latein. - Hamburger Annalen zu 1254 [1255] (= MGH SS 16, S.383); RI W 5213a; REK III 1818.