Quellen zur Kaiserswerther Geschichte

1255 Januar 10, Kaiserswerth:

Diplom König Wilhelms von Holland

Nach dem Neusser Attentat muss die Kaiserswerther Pfalz König Wilhelm Zuflucht geboten haben. Burggraf Gernand II. stand also auf Seiten des Herrschers, als dieser zu Gunsten der Stadt Worms und ihrer Bürger urkundete.

Wilhelm, durch die Gnade Gottes römischer König und allzeit Mehrer des Reiches, dem Schultheißen, den Schöffen und allen Wormser Bürgern, seinen geliebten Getreuen, seine Gnade und alles Gute. Wir wollen, dass eurer Ergebenheit sicheres Vertrauen von uns inne-wohnt, so dass wir beabsichtigen, die einzelnen und alle Freiheiten, die euch von unseren vergöttlichten Vorgängern, den Kaisern und Königen der Römer, gegeben und zugestanden wurden, nicht zu vermindern, sondern auszuweiten. Wir versprechen euch, alles unverletzlich zu bewahren und spenden von unserer Gnade euch solches Vertrauen, dass nicht allein ihr Christen, die wir in Liebe umarmen, sondern auch ihr Juden euch freuen werdet, unserer Herrschaft unterstehen, und erkennt, durch unsere Herrschaft nichts süßer und nichts angenehmer zu erfahren, weil es unser Bemühen war und ist, auf ewig nichts gegen die euch geschuldeten Rechte zu unternehmen, sondern euch mit Ehren und durch die Vermehrung von Wohltaten emporzuheben.

Gegeben in (Kaisers-) Werth an den 4. Iden des Januar [10.1.], Indiktion 13. (SP.) [Buhlmann]

Lateinische Originalurkunde, besiegelt. - BRESSLAU, Diplomata centum, Nr.58 (zum Jahr 1269); UB Worms I 254; MGH DW 334; RI W 5214.