Schramberg im Mittelalter

Kirche

Kirche meint zunächst das Gotteshaus als Gebäude der Vorromanik, Romanik und Gotik, als Saalkirche, (Kreuz-) Basilika oder Bischofskirche, dann die an den Baulichkeiten anhängende Kommunität, d.h.: Pfarrei, Kanonikergemeinschaft oder Kloster, schließlich der Zusammenschluss aller Gläubigen. Die mittelalterliche katholische Amtskirche beruhte auf den Geistlichen als Amtsträgern und deren Gnadenvermittlung, zunehmend auch auf der Hierarchie vom Laien über den Priester und Bischof bis hin zum Papst, auf den seit dem Investiturstreit (1075-1122) die Kirche ausgerichtet war, während das auch sakral verstandene deutsche Königtum an der Spitze der ottonisch-salischen Reichskirche Einbußen und einen Bedeutungswandel erfuhr. Immer wieder war die Papstkirche von Spaltungen bedroht, das Papsttum in Avignon (1309-1378), das Große Papstschisma (1378-1417) und der Konziliarismus des 15. Jahrhunderts (Konzil von Konstanz 1414-1418, Konzil von Basel 1431-1449) gehören hierher. Im späten Mittelalter bildeten sich in den Landesherrschaften auch Landeskirchen aus. Hier bestimmten weniger das Papsttum, denn die Landesherren das Geschehen. Die Reformation ließ dann protestantische Landeskirchen entstehen.

Buhlmann, Mönchtum; LexMA