Schramberg im Mittelalter

Ramstein (Herren)

Wie bei den Herren von Falkenstein ist bei denen von Ramstein der "Zug in den Schwarzwald" für das 12. Jahrhundert feststellbar, d.h.: die damaligen Herren von Obereschach (bei Villingen) wichen aus der Baar aus und schufen im Gebiet der oberen Schiltach eine Adelsherrschaft, die mit ihrem Aussterben 1275/88 an die mit ihnen verwandten Falkensteiner überging.

Im Einzelnen sind in der frühen Überlieferung des Schwarzwaldklosters St. Georgen folgende Herren von Obereschach-Ramstein bezeugt: Ruom (I) (1086, 1113), Markward (I) (ca.1130, 1137, 1140), Ruom (II) (1137, 1139, 1148). Markward (I) und Ruom (II) werden vor 1137 als Herren von Eschach bezeichnet, danach als Ramsteiner. Der machtpolitisch bedingte Umzug der Eschacher nach der nun das Adelsgeschlecht kennzeichnenden Burg Ramstein muss sich also in den 1130er-Jahren vollzogen haben. Bestätigt wird diese Einschätzung durch eine Schutzurkunde Kaiser Heinrichs V. (1106-1125) vom Januar 1123 für das Kloster Alpirsbach; das Diplom ist im Original und zwei Nachzeichnungen erhalten, die Nachzeichnungen benennen den Urkundenzeugen Ruom (II) einmal als "von Eschach", das andere Mal als "von Ramstein".

Die Eschach-Ramsteiner sind im Umfeld der benediktinischen Mönchsgemeinschaften St. Georgen und Alpirsbach als nobiles ("Edelherren") bezeugt. Ruom (I) erscheint 1094 als Vasall des Reichenauer und St. Georgener Klostervogtes Hermann (†1094), 1092 als miles des Grafen Burchard von Staufenberg; durch den St. Georgener Gründungsbericht sind weitere Beziehungen zwischen den Eschach-Ramsteinern und den Adelsfamilien von Kappel, Zimmern, Hornberg, Wolfach und Lupfen belegt. Spätestens mit dem Übergang der St. Georgener Klostervogtei an die Zähringer gehörten auch die Ramsteiner zu den politischen Anhängern der Herzöge und der von Letzteren abhängigen Grafen von Sulz (Baar, Baargrafschaft). Noch 1187 findet sich Markward (III) von Ramstein im Umfeld des Zähringerherzogs. 1170 geht es in einem Brief des (Gegen-) Papstes Calixt III. (1168-1178) an das Kloster St. Georgen um den Schutz der Mönchsgemeinschaft vor den Übergriffen der nicht näher bezeichneten Ritter "R. und N., genannt von Ramstein". Diese Übergriffe betrafen ein der Burg Ramstein benachbartes Waldgebiet zwischen Brigach und Schiltach sowie Reichenauer Besitz. Die Ritter müssen hier insbesondere Vogteirechte wahrgenommen haben, wie dem Papstbrief zu entnehmen ist. Vielleicht war der Wald ursprünglich eine Schenkung derer von Ramstein an das Schwarzwaldkloster. Wie die Falkensteiner werden auch die Herren von Ramstein ihre Herrschaft auf Forstrechten und der Rodung von Wald (Landesausbau) aufgebaut haben.

Erst um die Mitte des 13. Jahrhunderts treten dann die Herren von Ramstein wieder in Erscheinung. Sichtbar werden die letzten Mitglieder der Familie aus dem Laienstand bis gegen 1275 und als Mönche und Geistliche bis in die ersten Jahrzehnte des 14. Jahrhunderts. Albrecht von Falkenstein war Abt des Klosters Reichenau (1260-1294), Ruom Klosterleiter von St. Gallen (1274-1281), Heinrich (IV.) wurde über siebzigjährig ebenfalls zum St. Galler Abt gewählt (1302-1318).

Die Erben der in der Welt gebliebenen Ramsteiner waren die Herren von Falkenstein. Die Linie derer von Falkenstein zu Ramstein setzte dann die Herrschaft der Ramsteiner in gewisser Weise fort, so dass deren ehemaliges Herrschaftsgebiet sich in dem der Falkenstein-Ramsteiner widerspiegelt.

Herren von Ramstein

Buhlmann, Falkenstein; Bumiller, Herren von Rechberg; Dambach, Schramberg; Harter, Kiinziggebiet; Harter, Falkenstein und Schilteck