Schramberg im Mittelalter

Straßen, Verkehr

Während man im Mittelalter in Nord-Süd-Richtung am Schwarzwald vorbeikam und etwa die Oberrheinebene, insbesondere das Elsass nutzte, war das Mittelgebirge in West-Ost-Richtung ein wirkliches Hindernis für Kaufleute und Händler, für Adlige und Bauern, für Geistliche und Mönche. In West-Ost-Richtung ließ sich der Schwarzwald über das Hochrheintal, die Kinzigtalstraße oder über die Straße von Villingen in den Breisgau überqueren. Heerstraßen oder Rennsteige waren die Wege auf den Wasserscheiden, Weinstraßen verbanden die Klöster im Innern des Schwarzwalds mit den Weinanbaugebieten. Wege, die nur für Pferde und Saumtiere geeignet waren, wurden im späteren Mittelalter zu Karrenwegen ausgebaut. Zoll und Geleit waren hoheitliche Rechte der Landesherren, Pferde und Ochsen wurden zum Transport genutzt, ebenso Schiffe und Flöße auf den großen und kleinen Flüssen und Gewässern.

Verkehrswege im Mittelschwarzwald. Für den Schramberger Raum und den Mittelschwarzwald sind folgende mittelalterliche Straßen erkennbar: der Dietweg zwischen Rottweil und Sulz östlich des Neckar; die Altstraße Rottweil - Bösingen - Waldmössingen; die Anschlussstraße Waldmössingen - Schiltach, die ins Tal der Kinzig führte; die "Königsstraße" (strata regia) von Oberndorf nach Alpirsbach ins Kinzigtal. Im Rahmen der spätmittelalterlichen Landesherrschaften wurden dann noch Geleitrechte genutzt, wie sie z.B. mit dem Wildbann bzw. Hochgerichtsbezirk der freien Pürsch verbunden waren.

Buhlmann, Deutscher Südwesten; Landkreis Rottweil