Quellen zur Kaiserswerther Geschichte

1225 September 27, Kaiserwerth:

Diplom König Heinrichs (VII.)

In Wiederholung der Privilegien der Stauferherrscher Heinrich VI. (1190-1197) und Friedrich II. (1212-1250) erließ auch König Heinrich (VII.) dem Zisterzienserkloster Altenberg den Zoll in Kaiserswerth. Die Zeugenliste der Königsurkunde führt der Kölner Erzbischof Engelbert I. an; ihm folgen u.a. Propst Hermann (1225, 1242, †v.1248) des Kaiserswerther Pfalzstifts und Burggraf Gernand I. der Ältere (v.1221-1245/49) der Kaiserswerther Pfalz.

Heinrich VII., durch die Gnade Gottes König der Römer und allzeit Mehrer des Reiches, allen auf ewig. Weil wir nichts Besseres von Gott empfangen haben als die Seele, müssen wir in allem Gott gewogen sein, was wir uns als teuer bewahrt haben. Auf Grund dieser heilsamen Überlegung wollen wir daher, dass nicht allein zur Kenntnis der Gegenwärtigen und der Zukünftigen die Wahrheit gelangt, dass wir die Abtei Altenberg des Zisterzienserordens mit allen Personen, nämlich den Mönchen und den Laienbrüdern, mit den dort Gott Dienenden und deren Hörigen und Gütern, beweglich gleichwie unbeweglich, unter unseren Schutz und [unsere] Verteidigung gestellt haben. Wir wollen, dass diese Kirche Altenberg von jeglicher Störung durch beliebige Leute verschont und sicher ist. Und was dieser [Kirche] von unseren berühmtesten Vorfahren und Vorgängern, nämlich unserem Großvater [Heinrich VI.] und Vater [Friedrich II.] von alters her zugestanden wurde, bestätigen wir dieser [Kirche] aus unserer königlichen Freigebigkeit heraus, damit die Güter, welche die Brüder auch immer den Rheinlauf aufwärts und abwärts führen, frei befördert und ohne jeglichen Zoll und ohne Besteuerung sowohl in Boppard als auch in (Kaisers-) Werth vorbeigeführt werden. Damit aber niemand es wagt, gegen diese unsere Versicherung unbesonnen anzugehen, haben wir würdig veranlasst, das vorliegende Schriftstück aufzuschreiben und durch die Befestigung unseres Siegels zu bekräftigen.

Die Zeugen sind: Erzbischof Engelbert von Köln, Propst Hermann von (Kaisers-) Werth, Graf Gerhard von Diez, Arnold vom Gymnich, Gerhard von Sinzig, Burggraf Gernand von (Kaisers-) Werth, Notar Konrad von Boppard, Vogt Wilhelm von Aachen, Bruder Berthold von Tannenroth vom Deutschen Orden, Ulrich, Notar des Königs, und viele andere mehr.

Gegeben in (Kaisers-) Werth im Jahr der Fleischwerdung des Herrn 1225 an den fünften Kalenden des Oktober [27.9.], Indiktion 14. (SP.) [Buhlmann]

Lateinische Originalurkunde, stark beschädigt. - NrhUB II 124; HB II,2, S.857f; UB Altenberg 91; RI H(VII) 3985; REK III 515.