Quellen zur Kaiserswerther Geschichte

[1246] September 27, Speyer:

Diplom König Konrads IV.

Für den norddeutschen Raum wurde im späten Mittelalter die Hanse als Wirtschaftsorganisation der Kaufleute und der Städte bedeutsam, beginnend im 12. Jahrhundert mit den Fahrtgemeinschaften von Kaufleuten ("Hansen", Gotlandfahrer), beginnend auch mit dem Aufstieg Lübecks (als "Haupt der Hanse", versehen mit einem Reichsfreiheitsprivileg [1226]) zur erfolgreichen Handelsmetropole nicht nur des Ostseeraums. Norddeutsche Kaufleute hatten somit schon früh Geschäftsinteressen am Niederrhein, insbesondere was Köln betraf. Daher befreite König Konrad IV. die Lübecker Kaufleute vom Zoll an der Kaiserswerther Zollstelle, die auf dem Weg nach Köln gelegen war.

Konrad, Sohn des vergöttlichten Augustus und Kaisers Friedrich II., durch die Gnade Gottes erwählter König der Römer, allzeit Mehrer des Reiches und Erbe des Königreichs Jerusalem. Allen Getreuen des Reiches, die die vorliegende Urkunde sehen werden, seine Gnade und alles Gute. Wir wollen eurer Gesamtheit bekanntmachen, dass wir die Lübecker Bürger, unsere Getreuen, wegen deren Treue und Gehorsam vom ganzen Zoll, der von ihnen gewohnheitsmäßig bei der Vorbeifahrt an (Kaisers-) Werth über den Fluss Rhein erhoben wurde, ausgenommen habe, und zwar im gegenwärtigen Jahr vom Festtag des heiligen Martin [11.11.] an bis insgesamt vier Jahre später. Wir bestimmen auch, dass niemand es wagt, unsere Bürger gegen den vorliegenden Wortlaut unserer Gnade auf irgendeine Weise zu belästigen. Gegeben in Speyer am 26. September, Indiktion fünf. [Buhlmann]

Lateinische Urkundenabschrift. - HB IV,2, S.880; UB Lübeck I 127; Hansisches UB I 348.