Quellen zur Kaiserswerther Geschichte

[1232] März 9, Soest:

Urkunde des Kölner Erzbischofs Heinrich I.

Einen Tag später war Propst Hermann von Kaiserswerth Zeuge beim Verzicht des Grafen Adolf I. von Waldeck (-Schwalenberg; 1218/28-1270) auf das Patronat der Medebacher Kirche, das an das vor 1177 gegründete Augustinerinnenkloster Küstelberg kam. Der Graf hatte schon am 12. November 1231 gegenüber der Frauenkommunität den Verzicht geleistet.

Im Namen der heiligen und ungeteilten Dreieinigkeit. Heinrich, durch die Gnade Gottes Erz-bischof der heiligen Kölner Kirche, allen Christgläubigen auf ewig Heil in beiden [dies- und jenseitigem] Leben. Was den Erhalt der Kirchen unserer Diözese angeht, begehren wir be-sonders, [diesen] den uns unmittelbar unterstellten [Kirchen] rechtskräftig zu bewahren. Wir machen den Gegenwärtigen und Zukünftigen auf ewig bekannt, dass der adlige Mann Adolf von Waldeck, unserer Getreuer, freigebig und nachdrücklich vor uns verzichtet hat ganz auf Recht und Handhabe - soweit von ihm wahrgenommen - hinsichtlich des Patronats der Kir-che Medebach und deren Besitzungen und dies in unsere Hände zurückgab. Er verzichtete auch auf alle Vorrechte, die er diesbezüglich von unseren Vorgängern erlangt hatte, weil er eine gültige Schenkung unseres Vorgängers, des Herrn Engelbert [I.] feierlichen und from-men Angedenkens, hatte, der damals ein gesetzlich unbesetztes Patronat vorfand, und weil danach unsere diesbezügliche Bestätigung für die Kirche der heiligen Maria in Küstelberg ge-schah. Wir befestigen daher durch die Autorität Gottes, des allmächtigen Vaters, und der seligen Apostel Petrus und Paulus sowie durch unser Siegel das darüber ausgestellte vorlie-gende Schriftstück und verbieten unter Androhung des strengsten Anathems, dass irgend-jemand in Zukunft es wagt, die Kirche Küstelberg diesbezüglich zu behelligen und zu beun-ruhigen. Gegeben im Jahr der Gnade 1231 [1232] an den 7. Iden des März [9.3.], während Papst Gregor IX. dem heiligen römischen Stuhl vorstand, der unbesiegteste Kaiser der Römer Friedrich regierte und dessen berühmter Sohn, König Heinrich, im 7. Jahr unseres Pontifikats. In Soest waren dabei: Heinrich von St. Severin, Gottfried von Münster, Hermann von (Kaisers-) Werth, Gottfried von Soest, Dietrich von Scheda, Gerhard von Küstelberg, Pröpste; Meister und Kanoniker Hartrad von Soest; Gottfried von Arnsberg, dessen Sohn Gottfried, Adolf von der Mark, Grafen; Hermann von Mülenark, Konrad von Itter, Hermann von Rüdenberg, dessen Sohn Konrad, Burggraf in Stromberg, Heinrich Pampis, Heinrich der Schwarze, Berthold von Büren, Adlige; Werner von Brakel, Johann von Padberg, Albert von Stormede, Marschall Albert, Truchsess Dietrich, Meier Gozwin von Soest, Gyso, Herebold von Braunsberg, Rabodo, der Sohn des Albert von Stormede, Heinrich von Budeke, Ritter; Richter Rutbert, Arnold, Thebert, Ludolf, Bürger von Soest; und viele andere Getreue der Kölner Kirche mehr. Amen. (SP.D.) [Buhlmann]

Lateinische Originalurkunde. Auf Grund des Annuntiationsstils ergibt sich das Jahr 1232 als Jahr der Urkundenausstellung. - SEIBERTZ, Urkundenbuch Westfalen, Bd.3, S.446, Nr.1085; WfUB VII 386; REK III 751.