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Lateinische Literatur
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AASS = Acta Sanctorum quotquot toto orbe coluntur ..., hg. v. Jean Bolland u.d. Bollandisten, Paris-Rom 31863-1870

Aachen, St. Adalbert [Stift] [997-1802], [Urkunden]. Das Aachener Adalbertstift war eine vor 1005 vollzogene Gründung König Heinrichs II. (1002-1024), die letztlich auf Kaiser Otto III. (983-1002) zurückging; das Adalbertstift war dem Andenken an den heiligen Bischof, Missionar und Märtyrer Adalbert von Prag (†997) und Kaiser Otto III. gewidmet. Der Bestand lateinischer Urkunden des Adalbertstifts wird - wegen des vielfachen Fehlens originaler Überlieferung für die ältere Zeit - erkennbar an Kopiaren aus dem 13. Jahrhundert bzw. aus der Zeit kurz nach 1768. Die Urkunden sind Herrscherdiplome und/oder befassen sich mit stiftischen Angelegenheiten. Vgl. Aachener Urkunden 1101-1250, bearb. v. Erich Meuthen (1972) (= PubllGesRheinGkde LVIII), Bonn 1972, S.69-74, 405-457. [Buhlmann, 03.2019]

Aachen, St. Marien (Marienstift) [Stift] [9. Jahrhundert-1802], [Urkunden]. Das um das Jahr 800 gegründete Aachener Marienstift war Grablege Kaiser Karls des Großen (768-814) an der Aachener Pfalz, die Marienkirche Krönungskirche der deutschen Herrscher während des Mittelalters. Umfangreich ist - trotz mancher Verluste bei der ältesten Überlieferung - die (lateinische) urkundliche Überlieferung des Marienstifts; es sind zudem Kopiare und Abschriftensammlungen aus dem endenden 12. Jahrhundert, dem 13. Jahrhundert, von ca.1360 und aus der frühen Neuzeit erhalten. Die Urkunden geben Einblick in die besonderen Beziehungen zwischen deutschem Königtum und Marienstift gerade auch im hohen Mittelalter. Vgl. Aachener Urkunden 1101-1250, bearb. v. Erich Meuthen (1972) (= PubllGesRheinGkde LVIII), Bonn 1972, S.57-68, 153-404. [Buhlmann, 03.2019]

(Peter) Abaelard [1135/39], Scito te ipsum [Ethica]. ["Erkenne dich selbst"]. Lateinisch-Deutsch, übers. v. Philipp Steger (2006) (= PhB 587), Hamburg 2006. Der Gelehrte Peter Abaelard (*ca.1079-†1142) behandelt in seiner Schrift Scito te ipsum, die der Verfasser ursprünglich als Ethica bezeichnet hatte, die Frage von Schuld, Sünde und der moralischen Verfehlung (peccatum) von Menschen. Eine moralische Verfehlung korrespondiert mit der willentlichen Zustimmung, Schlechtes zu tun. Die intentio ist somit als Absicht/Gesinnung/Beweggrund des Handelnden moralisch gut oder schlecht, wobei eine Bewertung gemäß der Moralvorstellungen (mores, Tugenden und Laster) einer Gesellschaft (Wertegemeinschaft) bzw. von Menschen (Gewissen) erfolgen muss. Strafe (pena) bezieht sich auf das schlechte Handeln eines Menschen, Reue (poenitencia) resultiert aus der Schuld eines Menschen, Verzeihung aus der Reue. Dabei ist die Bedeutung von "gut" herauszustellen. Methodisch fußt Abaelards Schrift mit ihren 87 Abschnitten auf logischem Argumentieren (discernere) und auf den verwendeten quaestiones, inhaltlich geht es um Ethik im Sinne der Reflexion christlicher Glaubenspraxis. [Buhlmann, 07.2015]

Accius [vor n.86 v.Chr.], Aeneadae aut Decius. Nur wenige Fragmente sind erhalten vom römischen Dichter und Gelehrten Accius (*170-†n.86 v.Chr). Die nicht erhaltene fabula praetexta Aeneadae aut Decius des Accius behandelt wohl den Opfertod des Decius Mus gegen die Gallier in der Schlacht bei Sentinum (295 v.Chr.). Vgl. Baier, Thomas (2010), Geschichte der römischen Literatur (= BSR 2446), München 2010, S.46. [Buhlmann, 01.2013]

Accius [vor n.86 v.Chr.], Annales. Accius' Annales stellten vielleicht ein Kalendergedicht mythischen und religiösen Inhalts dar. Vgl. Baier, Thomas (2010), Geschichte der römischen Literatur (= BSR 2446), München 2010, S.43. [Buhlmann, 01.2013]

Accius [vor n.86 v.Chr.], Brutus ist eine nicht erhaltene fabula praetexta um den Römer Brutus, der den letzten römischen König Tarquinius Superbus vertrieb (ca.509 v.Chr.). Vgl. Baier, Thomas (2010), Geschichte der römischen Literatur (= BSR 2446), München 2010, S.46. [Buhlmann, 01.2013]

Accius [vor n.86 v.Chr.], Didascalica. Accius' Didascalica in Dialogform, Prosa und Versen stellten Ausführungen über das Drama als Literaturgattung dar. Vgl. Baier, Thomas (2010), Geschichte der römischen Literatur (= BSR 2446), München 2010, S.43. [Buhlmann, 01.2013]

Accius [vor n.86 v.Chr.], Pragmatica. In Accius' Pragmatica ging es um die Praxis von Dichtung und Aufführung von Dramen. Vgl. Baier, Thomas (2010), Geschichte der römischen Literatur (= BSR 2446), München 2010, S.43. [Buhlmann, 01.2013]

Accius [vor n.86 v.Chr.], Sodatica. Accius' Sodatica waren Texte in sodatischen Versen, vielleicht erotischen, vielleicht lustigen Inhalts. Vgl. Baier, Thomas (2010), Geschichte der römischen Literatur (= BSR 2446), München 2010, S.43. [Buhlmann, 01.2013]

Accius [vor n.86 v.Chr.], [Tragödien]. Dem römischen Dichter und Gelehrten Accius wurden 45 heute nicht mehr erhaltene Tragödien zugeschrieben. Vgl. Baier, Thomas (2010), Geschichte der römischen Literatur (= BSR 2446), München 2010, S.43. [Buhlmann, 01.2013]

Acta et passio beatissimae martyris Caeciliae, Valeriani et Tiburti [5. Jahrhundert], in: Legendae martyrum urbis Romae. Märtyrerlegenden der Stadt Rom. Lateinisch-Deutsch, übers. v. Hans Reinhard Seeliger u. Wolfgang Wischmeyer, 2 Tlbde. (= FC 96,1-2), Freiburg i.Br.-Basel-Wien 2022, S.163-239. Die "Akten und Passion der seligsten Märtyrerin Caecilia, des Valerian und des Tibutius", spielen im Ron zurzeit Bischof Urbans I. (223-230). Verfasst wurde die "Märytererlegende" vielleicht von Arnobius dem Jüngeren (†n.455), auf jeden Fall im 5. Jahrhundert und im Zusammenhang mit der römischen Titelkirche Sta Cecilia. Im Mittelpunkt der Darstellung stehen die Christin Caecilia senatorischen Standes, die ihren Ehemann Valerian zum Christentum bekehrt; ebenso wird Tiburtius, der Bruder Valerians, Christ. Alle drei geraten in die Christenverfolgung des Präfekten Turcius Almachius und erleiden das Martyrium; in diesem Zusammenhang kommt es zu einer ausführlichen Diskussion zwischen Caecilia und dem Präfekt über den christlichen Glauben. [Buhlmann, 11.2023]

Acta martyrii Calixti episcopi [5./7. Jahrhundert], in: Legendae martyrum urbis Romae. Märtyrerlegenden der Stadt Rom. Lateinisch-Deutsch, übers. v. Hans Reinhard Seeliger u. Wolfgang Wischmeyer, 2 Tlbde. (= FC 96,1-2), Freiburg i.Br.-Basel-Wien 2022, S.133-161. Die römischen Acta martyrii Calixti episcopi verorten das Geschehen um den römischen Bischof Calixt und dessen Martyrium in die Regierungszeiten der Kaiser Macrinus (217-218) und Severus Alexander (222-235). Trotz kaiserlichen Opferbefehls kann Calixt eine Reihe von Römern christlich taufen, wird verhaftet, gefoltert und stirbt durch einen Fenstersturz; die Leiche wird auf dem Coemetrium Calepodii bestattet. [Buhlmann, 11.2023]

Acta sancti Sebastiani martyris [vor 455?], in: Legendae martyrum urbis Romae. Märtyrerlegenden der Stadt Rom. Lateinisch-Deutsch, übers. v. Hans Reinhard Seeliger u. Wolfgang Wischmeyer, 2 Tlbde. (= FC 96,1-2), Freiburg i.Br.-Basel-Wien 2022, S.345-471. Vielleicht stammen die Märtyrerakten über den heiligen Sebastian von Arnobius dem Jüngeren (†n.455), wahrscheinlich stehen sie im Zusammenhang mit der Errichtung des monasterium in Catacymbas (S. Sebastiano) durch Papst Sixtus III. (432-440). Zurzeit der Kaiser Carinus (283-285), Diokletian (284-305) und Maximian (286-310) bekennt sich der Kohortenkommandeur und (bis dahin heimliche) Christ zum christlichen Glauben, nachdem er Heilungswunder an Mitgliedern römischer Senatorenfamilien bewirkt hat und selbst der Stadtpräfekt Chromatius Christ wird. Sebastian als defensor ecclesie wird von Diokletian verhört und soll durch Pfeilschüse hingerichtet werden, überlebt dies aber, um schließlich im Hippodrom zu Tode geprügelt zu werden. Der Leichnam wird in die cloaca maxima geworfen, aber ad catacumbas beerdigt. [Buhlmann, 11.2023]

Adalbert-Vita: De sancto Adalberto episcopo ["Über den heiligen Bischof Adalbert (von Prag)"] [12./13. Jahrhundert]. Mit den ottonischen Herrschern im ostfränkischen Reich verwandt, entschloss sich Wojciech/Adalbert (*ca.956-†997), einer slawischen Fürstenfamilie (Libice) angehörend, eine christliche Ausbildung in Magdeburg zu absolvieren (Firmung, Meister Othrik), um danach im Umfeld des Prager Bischofs Thietmar (†982) geistlich zu wirken. Beim Tod Thietmars wurde Adalbert desssen Nachfolger im Prager Bistum (982-988, 992-994/95), scheiterte aber in dem Bischofsamt an inneren und politischen Widerständen (Blutbad von Libice 995), um schließlich bei einer versuchten Mission der Prußen im Baltikum den Märtyrertod zu sterben (23. April 997). Die Schrift De sancto Adalberto episcopo (Legende Tempore illo) stellt eine hochmittelalterliche, in Polen verfasste Lebensbeschreibung des Heiligen Adalbert dar. Vgl. Heiligenleben zur deutsch-slawischen Geschichte. Adalbert von Prag und Otto von Bamberg, hg. v. Lorenz Weinrich (= FSGA A 23), Darmstadt 2005, S.16. [Buhlmann, 04.2016]

Adalgisel-Grimo [634 Dezember 30], [Testament], als: Herrmann, Hans-Walter (1985), Das Testament des fränkischen Adligen Adalgisel Grimo. Ein Zeugnis merowingerzeitlichen Lebens an Saar, Mosel und Maas, in: SMGB 96 (1985), S.260-276, hier: S.264-275. Der vornehme austrasische Franke Adalgisel-Grimo, an der Verduner Domkirche erzogen, vielleicht in der Stellung eines Diakons, Stifter des Klosters St. Agatha in Longuyon, Erbauer einer Eigenkirche in Tholey, Begründer einer Armenstiftung in Mercy, ließ im Jahr 634 ein Testament verfassen, das abschrfiftlich aus dem 10. Jahrhundert erhalten geblieben ist. Im Testament wies Adalgisel-Grimo Teile seines großen Streubesitzes zwischen Maas, Ardennen und Hunsrück (Dörfer, Dorfteile, Häuser, Weinberge, Mühlen, castrum Tholey mit Eigenkirche) sowie Geldleistungen seiner Klosterstiftung St. Agatha, der Pfarrei in Temmels, der Verduner Domkirche, den Leprosen in Verdun, Metz und Maastricht, den Armengemeinschaften in Mercy, Trier und Tours sowie der Georgskirche in Amay zu. Begünstigt wurde auch ein Neffe Grimos. [Buhlmann, 07.1988, 01.2015]

Admonitio generalis [789] ["Allgemeine Ermahnung"], hg. v. Michael Glatthaar (= MGH. Fontes iuris Germanici antiqui 16), Hannover 2012. In der Admonitio generalis, einem ("predigenden") Mahnschreiben des Frankenkönigs Karl des Großen (768-814) an Geistlichkeit und Mönchtum ging es u.a. um den richtigen Gebrauch der lateinischen Sprache im religiös-christlichen Umfeld. Kirchenrechtliche Gebote wurden eingeschärft, bei Predigt, Wissen und Bildung (Bücher, Schulen) sollten Missstände beseitigt werden, um dadurch die Menschen zu einer besseren, gottgefälligen Lebensweise zu führen. Eine Abschrift der Admonitio generalis vom endenden 8. Jahrhundert gehört zum Überlieferten des mittelalterlichen Klosters Fulda. Vgl. Patzold, Steffen (2013), Ich und Karl der Große. Das Leben des Höflings Einhard, Stuttgart 2013, S.50f. [Buhlmann, 12.2013]

Aelred von Rievaulx [1142/43], De speculo caritatis ["Der Spiegel der Liebe"]. Der Zisterzienser Aelred (*ca.1110-†1167), Abt von Rievaulx (1147-1167), entwickelt in seiner didaktisch-erbaulichen Schrift De speculo caritatis eine "Theorie der Liebe", eine Affektenlehre, nach der die affektive Liebe zwischen Mensch und Gott am intensivsten für den Menschen erfahrbar ist. Gott ist von daher als Mensch (Jesus Christus) für den Menschen liebend und leidend und auf die Gegenliebe des Menschen angewiesen. Vgl. Riehle, Wolfgang (2011), Englische Mystik des Mittelalters, München 2011, S.43ff. [Buhlmann, 09.2012]

Aelred von Rievaulx [1160], De spiritali amicitia ["Über die geistige Freundschaft"], als: Aelred von Rieval, Über die geistliche Freundschaft. Lateinisch-Deutsch, übers. v. Rhaban Haacke (= Occidens 3), Trier 1978. Freundschaft resultiert aus Liebe, es gibt Liebe auf Grund von Instinkten, Verpflichtungen, Vernunft und Gefühl. Ziel der ("heiligen", "mystischen") Liebe der Freundschaft ist letztendlich Christus, durch Gott ist die geistliche Freundschaft überhöht, mystische Erfahrungen sind (gut zisterziensisch) "vergeistigt-körperlich". Vgl. Riehle, Wolfgang (2011), Englische Mystik des Mittelalters, München 2011, S.46ff. [Buhlmann, 09.2012]

Aelred von Rievaulx [vor 1167], De Jesu puero duodenni ["Über den zwölfjährigen Jesus"]. De Jesu puero duodenni ist eine Schriftexegese und Meditation über den mit den jüdischen Schriftgelehrten im Tempel diskutierenden Jesus und über die Sorge der Mutter Maria um ihren zunächst nicht auffindbaren Sohn. Vgl. Riehle, Wolfgang (2011), Englische Mystik des Mittelalters, München 2011, S.48. [Buhlmann, 09.2012]

Aelred von Rievaulx [vor 1167], De institutione inclusarum ["Über das Inkluseninstitut"]. De institutione inclusarum ist eine auf Latein geschriebene Lebensregel für Aelreds Schwester, die das Leben einer Inklusin führte. Nach Aelred soll das Leben einer Inklusin von Gebet und Meditation bestimmt sein. Die Meditationen (dulcis memoria) kreisen um das Leiden und Sterben Christi (memoria vitae et passionis Christi), sie zielen auf den Tod und das Jüngste Gericht, befördern den geistlichen Zugang der Meditierenden zu Christus. Vgl. Riehle, Wolfgang (2011), Englische Mystik des Mittelalters, München 2011, S.48-53. [Buhlmann, 09.2012]

[Älteste franziskanische Lebensbeschreibung der heiligen Elisabeth von Thüringen] [nach 1250]. Auf der Grundlage des Libellus (de dictis quatour ancillarum) schrieb ein unbekannter Franziskanermönch die älteste franziskanische Lebensbeschreibung über Leben, Tod und Wunder der Landgräfin Elisabeth von Thüringen (*1207-†1231). Der Autor bezeichnet darin Elisabeth als fratrum minorum mater. Vgl. Elisabeth von Thüringen. Eine europäische Heilige, hg. v. Dieter Blume, Matthias Werner (2007), Bd.1: Aufsätze, Petersberg 2007, Bd.2: Katalog, Petersberg 2007, S.339ff. [Buhlmann, 12.2011]

[Älteste Halberstädter Bischofschronik] [992/96]. Nur erschlossen werden kann eine älteste Halberstädter Bischofschronik (H) von 992/96 (981 Aufhebung des Bistums Merseburg, 992 Halberstädter Domweihe, 996 Tod Bischofs Hildiwards [968-996]), die die fränkischen Einhardsannalen, weiter für die liudgeridischen Bischöfe Halberstadts die Vita Liudgeri secunda, schließlich die Sachsengeschichte Widukinds von Corvey verwendete. Die älteste Halberstädter Bischofschronik war in inhaltlicher und formaler Hinsicht wegweisend und vorbildhaft für die ostsächsische Geschichtsschreibung ab dem 11. Jahrhundert: für die Annales Quedlinburgenses, die Chronik Thietmars von Merseburg und - über Zwischenstufen (RH1: Redaktion 1 [ca.1050]; RH2: Redaktion 2 [n.1113]; RH3: Redaktion 3 von (H) [ca.1138/52]) - den Annalisto Saxo sowie die Gesta episcoporum Halberstadensium (GH) (n.1209). Die Annales Quedlinburgenses und die Chronik Thietmars von Merseburg waren dabei wieder Vorlage für die Gesta episcoporum Halberstadensium. Vgl. Jäschke, Kurt-Ulrich (1970), Die älteste Halberstädter Bischofschronik (= Mitteldeutsche Forschungen, Bd.62/I = Untersuchungen zu mitteldeutschen Geschichtsquellen des hohen Mittelalters, Tl.I), Köln-Wien 1970, S.189-200, 210 [Stemma]. [Buhlmann, 05.2012]

[Ältestes Traditionsbuch des Klosters Mondsee] [9. Jahrhundert, 2. Hälfte] [Haus-, Hof- und Staatsarchiv Wien, Handschriftensammlung, Blau 70], als: Rath, Gebhard, Reiter, Erich (Bearb.) (1989), Das älteste Traditionsbuch des Klosters Mondsee, Linz 1989. Die Sammelhandschrift Haus-, Hof- und Staatsarchiv Wien, Handschriftensammlung, Blau 70 enthält auf 70 Pergamentblättern u.a. das ältestes Traditionsbuch des Klosters Mondsee, gegründet 748. Das Traditionsbuch auf f.1-52, niedergeschrieben von vier Händen (A-D) in der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts, umfasst die Abschriften von 136 lateinischen Traditionsurkunden, meist Schenkungs-, aber auch Tauschurkunden, aus der Zeit vor 748 bis 854. Vom Ende des 12. Jahrhunderts stammen f.53-58 mit Traditionsurkunden und einer gereimten Klosterchronik von den Anfängen bis Kaiser Heinrich II. (1002-1024), ebenfalls aus dieser Zeit f.59-66 mit Traditionsurkunden; f.67-70 sind Einzelblätter aus dem 10.-12. Jahrhundert mit Traditionsurkunden und Urkunden. Die einzelnen Textteile waren vor der Wende des 17. zum 18. Jahrhundert zu einem Codex zusammengebunden. [Buhlmann, 07.2013]

AHVN = Annalen des Historischen Vereins für den Niederrhein

[Alba des Klosters Fleury] [10., beginnendes 11. Jahrhundert], in: Tagelieder des deutschen Mittelalters. Mittelhochdeutsch/Neuhochdeutsch, übers. v. Martina Backes, eingel. v. Alois Wolff (= RUB 8831), 1992, Stuttgart 2007, S.26f. Die Alba von Fleury, entstanden im 10. oder beginnenden 11. Jahrhundert, enthalten in einer im 9. Jahrhundert angelegten Fulgentiushandschrift des französischen Klosters Fleury, ist ein dreistrophiges lateinisches Tagelied mit romanischem Refrain, Letzterer jeweils eingeleitet mit einem stilisierten L'alba. Dargestellt wird in römisch-antiker (Phoebus-, Aurora-Mythos) und christlicher Tradition (geistliches Wecklied) der Tagesanbruch, der in gelehrt-astronomische Sachverhalte einbezogen wird. [Buhlmann, 01.2012]

Albert von Stade [1240/56/64], Annales Stadenses ["Stader Annalen]. Der Mönch Albert von Stade (†1256/64), u.a. Abt des Marienklosters in Stade (1232-1240), schrieb die Annales Stadenses als eine bis ins Jahr 1256 reichende Weltchronik, die er um Rechenaufgaben und Reisebeschreibungen (Rom, Jerusalem) ergänzte. Vgl. Herrmann, Dietmar (2016), Mathematik im Mittelalter. Die Geschichte der Mathematik des Abendlands mit ihren Quellen in China, Indien und Islam, Berlin-Heidelberg 2016, S.269ff. [Buhlmann, 07.2017]

Alberti, Leon Battista [1434], De pictura ["Über die Malerei"]. Leon Battista Alberti (*1404-†1472), mit dem die neuzeitlich-europäische Kunsttheorie beginnt, führt in seiner auf Lateinisch und Italienisch veröffentlichten Abhandlung "Über die Malerei" in Auseinandersetzung mit der damaligen Praxis Theorie, Methoden und Ziele des Malens in der Renaissance auf ("erzählendes Bild" mit Handlung und Ereignis). Vgl. Tönnesmann, Andreas (2007), Die Kunst der Renaissance (= BSR 2556), München 2007, S.19. [Buhlmann, 03.2012]

Alberti, Leon Battista [1451], De re aedificatoria ["Über die Architektur"]. Aufbauend auf antiken Quellen wie Vitruv, aufbauend auch direkt auf der Analyse überkommener antiker Architektur, behandelt Leon Battista Alberti in seinem lateinischen Traktat "Über die Architektur" die Formensprache und Theorie antiker Baukunst (Proportion und Säule, Nachahmung der Natur) und definiert dadurch eine auf die Renaissance-Architektur stark einwirkende "Schönheitslehre" von Baukunst, die mit der Gotik des Mittelalters bricht. Vgl. Tönnesmann, Andreas (2007), Die Kunst der Renaissance (= BSR 2556), München 2007, S.19f. [Buhlmann, 03.2012]

Albertus Magnus [1256/57], De vegetabilibus libri VII ["Sieben Bücher über die Pflanzen"]. Albert von Bollstädt (?), geboren um 1193 im schwäbischen Lauingen a.d. Donau, genannt Albertus Magnus ("Albert der Große", †1280), wurde 1223 Dominikanermönch, 1242 Lehrer an der Pariser Universität, wo er 1245 das Theologiestudium mit der Erlangung des Magistergrads beendete. Als Mönch und Diplomat vermittelte Albertus in weltlichen (Großer Schied in Köln 1258) und kirchlichen Angelegenheiten (Bistum Regensburg 1260) u.a. als päpstlicher Legat (1263-1264). Ab 1270 lebte der Dominikaner in Köln. Alberts Schrift "Über die Pflanzen" ist ein Kommentar zu De plantis des Nikolaus von Damaskus, geht darüber aber weit hinaus. Buch 1-5 gibt einen Überblick über die allgemeine Botanik (Leben, Eigenschaften, Fortpflanzung und Wachstum, Wild- und Kulturpflanzen), Buch 6 umfasst die spezielle Botanik (Pflanzenarten, Kräuter, Heilpflanzen), Buch 7 die Bedeutung der Pflanzen in der Landwirtschaft (Nutzpflanzen, Ackerbau, Gärten, Baumgärten, Weingärten, Ziergarten). Vgl. Hauschild, Stephanie (2005), Die sinnlichen Gärten des Albertus Magnus, Ostfildern 2005, S.16ff. [Buhlmann, 01.2013]

Alexander Neckam [vor 1217], Novus Aesopus [Fabeln]. Der englische Gelehrte Alexander Neckam (*1157-†1217) stellte mit seinem Novus Aesopus eine Reihe von (47) lateinischen Fabeln aus der spätantik-mittelalterlichen Phädrus- und Romulus-Überlieferung zusammen, die er in elegischen Distichen kleidete. Vgl.: Lateinische Fabeln des Mittelalters. Lateinisch - deutsch, hg. v. Harry C. Schnurr (1979) (= TuscB), München 1979, S.9f. [Buhlmann, 04.2017]

Alexander von Villa Dei [1199], Doctrinale, als: Das Doctrinale des Alexander von Villa-Dei. Kritisch-exegetische Ausgabe. Mit Einleitung, Verzeichniß der Handschriften und Drucke nebst Registern, hg. v. Dietrich Reichling (= Monumenta Germaniae Paedagogica, Bd.12), Berlin 1893. Alexander von Villa Dei (*ca.1170-†ca.1240) verfasste (bis) 1199 die lateinische Versgrammatik "Doctrinale" für fortgeschrittene Lateinschüler. Die Versgrammatik löste im späten Mittelalter (mit ihren über 400 erhaltenen Handschriften) weitgehend die spätantiken Grammatiken des Donat und Priscian ab. Das "Grammaticale" des Gottfried von Utrecht war eine Neubearbeitung des "Doctrinale" aus dem früheren 15. Jahrhundert. Vgl. Stiene, Heinz Heinrich, Ein unbekanntes Fragment der Versgrammatik 'Grecismus' des Eberhard von Béthune aus der 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts im Propsteiarchiv zu Kempen, in: Neuheuser, Hanns Peter (Hg.) (1999), Die Handschriften des Propsteiarchivs Kempen. Interdisziplinäre Beiträge, Köln-Weimar-Wien 1999, S.107-124, hier: S.108f. [Buhlmann, 10.2011]

Altfrid von Münster [846/47], Vita Liudgeri ["Lebensbeschreibung des heiligen Liudger"], in: Die Vitae sancti Liudgeri, hg. v. Wilhelm Diekamp (= Die Geschichtsquellen des Bistums Münster, Bd.4), Münster 1881, S.3-53; in: Das Leben des heiligen Liudger von Altfrid, übers. v. Basilius Senger, in: Liudger in seiner Zeit. Altfrid über Liudger. Liudgers Erinnerungen, Münster 41986, S.21-45. Altfrid, Bischof von Münster (839-849) und Verwandter des heiligen Missionars, Klostergründers und Bischofs Liudger (†809), schrieb die Vita während seiner Zeit als Leiter des Werdener Klosters (827-849). Die Vita Liudgeri Altfrids ist der früheste Bericht über das Leben Liudgers. Altfrid breitet im ersten Buch der Vita den Lebensweg Liudgers aus, nicht ohne ausführliche Berücksichtigung der Vorfahren und Familie des Heiligen oder der durch Liudger geschehenen Wunder. Buch II fasst dann diejenigen Wunderberichte, die nach dem Tod des Gründers von Werden mit diesem in Zusammenhang gebracht wurden. [Buhlmann, 04.2012]

Ambrosius von Mailand [ca.374/97], [Briefe]. Ambrosius, Bischof von Mailand (374-397) und Kirchenlehrer, hat eine Sammlung von insgesamt 99 Briefen hinterlassen, gegliedert in die 10 Bücher der offiziellen Briefsammlung (Buch 1-9: private Briefe, Buch 10: "Kaiserbriefe"; Teile von Buch 2 und 4 fehlen, Buch 3 fehlt) und den epistulae extra collectionem (zwei kirchenpolitische Briefcorpora, Unterlagen des concilium Aquiliense). Vgl. Ambrosius, Politische Briefe. Lateinisch und deutsch, hg., übers. v. Frank M. Ausbüttel (2020) (= TzF 113), Darmstadt 2020, S.17-20. [Buhlmann, 06.2022]

Ambrosius von Mailand [ca.378/94], [Politische Briefe]. Lateinisch und deutsch, hg., übers. v. Frank M. Ausbüttel (2020) (= TzF 113), Darmstadt 2020. Seit der Konstantinischen Wende (312) waren Christentum und römisches Kaisertum aufeinander bezogen. Ambrosius gestaltete als Bischof der Residenzstadt Mailand somit im Umfeld von fünf verschiedenen Kaisern und zwei Gegenkaisern (Valentinian I., Gratian, Valentinian II., Theodosius, Honorius; Maximus, Eugenius) die Kirchen- und Religionspolitik im römischen Reich mit (Glaubensrichtungen der Arianer, Nizäner; Vorrang von geistlicher [Bischöfe] und weltlicher Macht [Kaiser]). Ausfluss dieser Mitgestaltung sind die politischen Briefe des Ambrosius, der in engen Kontakt zu den Beherrschern des Reiches stand. Die Briefe, auch als "Kaiserbriefe", sind Teil einer umfangreichen, in zehn Büchern überlieferten Briefsammlung und betreffen die folgenden Themen und Ereignisse: Brief im Umfeld der Synode von Rom (378); Briefwechsel mit Kaiser Gratian (378/80); Briefe im Umfeld des Konzils von Aquileja (381); Ambrosius als Gesandter beim Gegenkaiser Maximus (Ende 384); Überlassung von Mailänder Kirchen an Kaiser Valentinian II. und Mailänder Kirchenstreit (385/86); Zerstörung einer jüdischen Synagoge durch christliche Mönche und Callinicum-Affäre (Ende 388/Anfang 389); Briefe an Kaiser Theodosius, betreffend die kaiserliche Buße wegen der brutalen Niederschlagung eines Aufstands in Thessaloniki (389/90) und die politische Situation nach der Schlacht am Frigidus (394); Tod Valentinians II. und Trauerfeier in Mailand (Ende Juni 392). [Buhlmann, 06.2022]

Ambrosius von Mailand [um 391], De Isaac vel anima ["Über Isaak oder die Seele"]. Lateinisch-Deutsch, übers. v. Ernst Dassmann (= FC 48), Turnhout 2003. Ambrosius, Bischof von Mailand und Kirchenlehrer, verfasste um 391 unter Verwendung heidnischer Autoren wie Vergil oder Plotin (Neuplatonismus), des jüdischen Philosophen Philo von Alexandrien und insbesondere des Christen Origines bibelexegetisch (dreifacher Sinn des sensus moralis, sensus naturalis, sensus mysticus) seine lateinische Predigt als Interpretation des alttestamentlichen Hoheliedes vermöge der Identitäten Issak-Christus und Rebekka-Kirche-Seele (Aufstieg und Vollendung der menschlichen Seele zu und in Christus in Abkehr von Sünden der Welt [Christus als Bräutigam, Seele als Braut, Tod als Befreiung der Seele]). [Buhlmann, 07.2020]

Ambrosius von Mailand [vor 397], De mysteriis ["Über die Mysterien"], in: Ambrosius, De sacramentis. De mysteriis. Über die Sakramente. Über die Mysterien. Lateinisch-Deutsch, übers. v. Josef Schmitz (= FC 3), Freiburg-Basel-Wien 1990, S.205-255. Ambrosius, Bischof von Mailand und Kirchenlehrer, verfasste wohl in seinen letzten Lebensjahren auf Latein seine katechetische Schrift "Über die Mysterien" als eine (mystagogische) Einführung in die Sakramente (Mysterien) in Zusammenhang mit Taufe und Taufeucharistie. [Buhlmann, 07.2012]

Ambrosius von Mailand [vor 397], De sacramentis ["Über die Sakramente"], in: Ambrosius, De sacramentis. De mysteriis. Über die Sakramente. Über die Mysterien. Lateinisch-Deutsch, übers. v. Josef Schmitz (= FC 3), Freiburg-Basel-Wien 1990, S.75-203. Ambrosius verfasste wohl in seinen letzten Lebensjahren auf Latein seine katechetische Schrift "Über die Sakramente", worin er in sechs (mystagogischen) Katechesen über den christlichen Taufritus (der Mailänder Kirche, zu Ostern) berichtet. Im Mittelpunkt stehen die Sakramente in Zusammenhang mit Taufe und Taufeucharistie, steht mithin die Taufe als Initiationsfeier für die Christen (Vorbereitung [Katechumenat, Kompetenzzeit], Initiation [Taufe, Taufeucharistie]). Ergänzt wird die in das Taufgeschehen einführende Darstellung durch Betrachtungen zum christlichen Gebet (Vaterunser). [Buhlmann, 07.2012]

Anastasius Bibliothecarius [ca.875], [Übersetzung der Akten des Konzils von Nikaia 787]. Anastasius Bibliothecarius (†ca.878) war Bibliothekar und Archivar der römischen Kirche (und Gegenpapst?) und fertigte als solcher eine Übersetzung der Akten des Konzils von Nikaia (787) (1. bis 7. Sitzung) auch unter Verwendung von Briefen des damaligen Papstes Hadrian I. (772-795) und einer ersten lateinischen Übersetzung der Konzilsakten an (ca.875). Das auf Veranlassung der Kaiser Konstantin VI. und Eirene einberufene zweite Konzil von Nikaia sprach sich gegen den Ikonoklasmus im byzantinischen Reich aus und verurteilte die Beschlüsse des Vorkonzils von Hiereia/Konstantinopel (754). Vgl. Thümmel, Hans Georg (2005), Die Konzilien zur Bilderfrage im 8. und 9. Jahrhundert. Das 7. Ökumenische Konzil in Nikaia 787 (= Konzilsgeschichte A), Paderborn-München-Wien-Zürich 2005, S.92ff. [Buhlmann, 09.2018]

Andreä, Johann Valentin [1615], Herculis christiani luctae XXIV ["24 Kämpfe des christlichen Herkules"], Straßburg 1615. Der protestantische Theologe und Mathematiker Johann Valentin Andreä (*1586-†1654) gilt mit seinen Schriften als Vordenker des württembergischen Protestantismus und Pietismus. Die "24 Kämpfe des christlichen Herkules" gehören somit in sein vorpietistisch-württembergisches Umfeld. Vgl. Scholtz, Harald (1957), Evangelischer Utopismus bei Johann Valentin Andreä. Ein geistiges Vorspiel zum Pietismus (= DWG 42), Stuttgart 1957, S.1, 90. [Buhlmann, 05.2015]

Andreä, Johann Valentin [1617], Invitatio Fraternitas Christi, ad sacri amnoris Candidatos ["Einladung zur Bruderschaft Christi"], Straßburg 1617. Johann Valentin Andreä stellt in seiner Schrift "Einladung zur Bruderschaft Christi" die Verbindung zwischen dem Menschen und Jesus Christus dar. Vgl. Scholtz, Harald (1957), Evangelischer Utopismus bei Johann Valentin Andreä. Ein geistiges Vorspiel zum Pietismus (= DWG 42), Stuttgart 1957, S.1, 90. [Buhlmann, 05.2015]

Andreä, Johann Valentin [1619], Civis Christianus sive peregrini quondam errantis restitutiones ["Der christliche Bürger"], Straßburg 1619. Von Johann Valentin Andreä stammt die Schrift "Der christliche Bürger", in der der Verfasser im Rahmen eines "evangelischen Utopismus" auf eine aus dem Evangelium beruhende Gesellschaftsordung abhebt. Vgl. Scholtz, Harald (1957), Evangelischer Utopismus bei Johann Valentin Andreä. Ein geistiges Vorspiel zum Pietismus (= DWG 42), Stuttgart 1957, S.1, 90. [Buhlmann, 05.2015]

Andreä, Johann Valentin [1619], Reipublicae Christianopolitinae Descriptio ["Beschreibung der christstädtischen Gesellschaft"], Straßburg 1619. Johann Valentin Andreä folgt in seiner "Beschreibung der christstädtischen Gesellschaft" seinem Ideal einer christlichen Gesellschaftsordnung. Vgl. Scholtz, Harald (1957), Evangelischer Utopismus bei Johann Valentin Andreä. Ein geistiges Vorspiel zum Pietismus (= DWG 42), Stuttgart 1957, S.1, 90. [Buhlmann, 05.2015]

Andreä, Johann Valentin [1619], Christianae Societatis Imago ["Bild einer christlichen Gesellschaft"], [Manuskript] 1619. Auch in seiner Schrift "Bild einer christlichen Gesellschaft" vertritt Johann Valentin Andreä sein Bild einer christlichen Gesellschaftsordnung. Vgl. Scholtz, Harald (1957), Evangelischer Utopismus bei Johann Valentin Andreä. Ein geistiges Vorspiel zum Pietismus (= DWG 42), Stuttgart 1957, S.1, 90. [Buhlmann, 05.2015]

Annales Alamannici [bis 881], als: Zingg, Roland (Hg., Übers.) (2019), Die St. Galler Annalistik, Ostfildern 2019, S.42-95. Als fränkisch-karolingerzeitliches Annalenwerk umfassen die Annales Alamannici ("alemannische Annalen") die (politischen) Geschehnisse (im Frankenreich) der Jahre 709-881 mit Schwerpunkt auf den Jahren des endenden 8. Jahrhunderts und nur noch sporadischen Einträgen zum 1. Drittel des 9. Jahrhunderts. Die Einträge zu den Jahren 835-881 sind wieder zusammenhängender. Ursprünglich stammten die nur noch abschriftlich überlieferten Annales Alamannici wohl aus dem elsässischen Kloster Murbach als verlorene "Murbacher Annalen", die in einer Abschrift ins Kloster Reichenau gelangten (793/98) und dort hinsichtlich der Jahre 799, 802-876 erweitert wurden. Die Reichenauer Handschrift (Codex Turicensis) gelangte um 880 ins Kloster St. Gallen (St. Gallen, Stiftsarchiv, Zürcher Abteilung X, Nr.1), die "alemannischen Annalen" wurden dort fortgesetzt. [Buhlmann, 09.2023]

Annales Alamannici, Rheinauer Fortsetzung [912], als: Zingg, Roland (Hg., Übers.) (2019), Die St. Galler Annilistik, Ostfildern 2019, S.42-95. Als fränkisch-karolingerzeitliches Annalenwerk umfassen die Annales Alamannici ("alemannische Annalen") die (politischen) Geschehnisse (im Frankenreich) der Jahre 709-881 und wurden vermutlich im Kloster Rheinau ergänzt und für die Jahre 882-912 (nachträglich in einem Block) fortgesetzt. Mit dem Jahresnotat zu 926 (Überfall der Ungarn auf das Kloster St. Gallen) bricht die Fortsetzung ab. [Buhlmann, 09.2023]

Annales Alamannici, St. Galler Fortsetzung [911/12-926], als: Zingg, Roland (Hg., Übers.) (2019), Die St. Galler Annilastik, Ostfildern 2019, S.42-95. Als fränkisch-karolingerzeitliches Annalenwerk umfassen die Annales Alamannici ("alemannische Annalen") die (politischen) Geschehnisse (im Frankenreich) der Jahre 709-881 und wurden im Kloster St. Gallen ergänzt und für die Jahre 882-911 (nachträglich in einem Block) und die Jahre 912-918, 921, 926 fortgesetzt. Mit dem Jahresnotat zu 926 (Überfall der Ungarn auf das Kloster St. Gallen) bricht die Fortsetzung ab. [Buhlmann, 09.2023]

Annales Bertiniani ["Jahrbücher von St. Bertin"] [835-882]. Die "Annalen von St. Bertin" setzen ab 830 die Reichsannalen; die Jahresnotate reichen bis zum Inkarnationsjahr 882. Verfasser der Annales Bertiniani war ab 835 bis zum Jahreseintrag 861 Bischof Prudentius von Troyes (†861), nach ihm Erzbischof Hinkmar von Reims (†882). Die Annales Bertiniani schreiben (west-) fränkische Geschichte. Vgl. Schäpers, Maria (2018), Lothar I. (795-855) und das Frankenreich (= RA 159), Köln 2018, S.23ff. [Buhlmann, 02.2024]

Annales Franciscanorum Kempensium ["Kempener Franziskanerchronik"] [ca.1650]. Die Annales Franciscanorum Kempensium sind eine Kempener Franziskanerchronik (H 27) (des Adam Bürvenich?) aus der Zeit um 1650 über Kempen (Thomas von Kempen), die Franziskaner in Kempen (Tertiarierinnenkloster von 1421, Bilder von Ordensheiligen, Pater Johannes Brugmann) und der Gründung des Kempener Franziskanerklosters (1624 Gründung, 1632 erzbischöfliche Bestätigung, [1640 Weihe]). Vgl. Haas, Reimund, "Ordinis nostri Seraphici in civitatem Kempensem mirabilis introductis ..." - Die Kempener Franziskanerchronik der Jahre 1624-1632 aus ordensgeschichtlicher Perspektive, in: Neuheuser, Hanns Peter (Hg.) (1999), Die Handschriften des Propsteiarchivs Kempen. Interdisziplinäre Beiträge, Köln-Weimar-Wien 1999, S.189-209. [Buhlmann, 10.2011]

Annales Fuldenses ["Jahrbücher von Fulda"] [830/38-902]. Die "Annalen von Fulda" bieten (ost-) fränkische Geschichte zwischen den Jahren 714 und 901. Für die Jahre bis 829 sind sie abhängig von anderen Geschichtsquellen, u.a. von den "fränkischen Reichsannalen", ab den Notaten zu den Jahren 830/38 berichten die Annales Fuldenses selbstständig meist aus ostfränkischem Blickwinkel. Um die Mitte des 9. Jahrhunderts ist vielleicht das Fuldaer Annalenwerk im Umfeld der Mainzer Erzbischöfe (Hrabanus Maurus) entstanden, in der Wende vom 9. zum 10. Jahrhundert im UMfeld bayerischer Bischöfe (von Passau, Regensburg). Vgl. Schäpers, Maria (2018), Lothar I. (795-855) und das Frankenreich (= RA 159), Köln 2018, S.25ff. [Buhlmann, 02.2024]

Annales regni Francorum ["Fränkische Reichsannalen"] [788/93-829]. Die "fränkischen Reichsannalen" enthalten Berichte zu den Inkarnationsjahren zwischen 741 und 829. Um 788/93 wurden die Jahresnotate der früheren Jahre auch auf fälschende Weise "konstruiert" und damit der politische Aufstieg der Karolinger beschönigend dargestellt. Die Jahre 799/801 bis 814 wurden zusammenfassend unter dem Blickwinkel Kaiser Ludwigs des Frommen (814-840) als Nachfolger seiner Vaters Karl des Großen (768-814) verfasst, für die 820er-Jahre wird eine kontinuierliche Abfassung der Jahresberichte vermutet. Wegen ihrer Nähe zum karolingischen Königtum sind die Reichsannalen als offiziöse und hofnahe fränkische Geschichtsschreibung einzuordnen. Vgl. Schäpers, Maria (2018), Lothar I. (795-855) und das Frankenreich (= RA 159), Köln 2018, S.21ff. [Buhlmann, 02.2024]

Annales regni Francorum qui dicuntur Einhardi ["Fränkische Reichsannalen, die Einhard zugeschrieben werden"] [814/17 bzw. um 830]. Die "fränkischen Reichsannalen" enthalten Berichte zu den Inkarnationsjahren zwischen 741 und 829, eine Überarbeitung der älteren Jahresnotate wird genannt "fränkische Reichsannalen, die Einhard zugeschrieben werden", haben aber nichts mit dem Gelehrten Einhard am Hof Kaiser Karls des Großen (768-814) zu tun. Ab dem Jahr 813 stimmmen die "Einhard-Annalen" weitgehend mit den "fränkischen Reichsannalen" überein. Vgl. Schäpers, Maria (2018), Lothar I. (795-855) und das Frankenreich (= RA 159), Köln 2018, S.21ff. [Buhlmann, 02.2024]

Annales sancti Georgii in Nigra Silva [12. Jahrhundert und später], in: MGH. Scriptores (in Folio), Bd.17: [Annales aevi Suevici], hg. v. Georg Heinrich Pertz, 1861, Nachdruck Stuttgart-New York 1963, S.295-298; als: Hofmeister, Adolf, Die Annalen von St. Georgen auf dem Schwarzwald, in: ZGO 72 (1918), S.31-57. Die Annalen des Benediktinerklosters St. Georgen im Schwarzwald sind entstanden aus und neben einer vom Jahr 1 bis zum Jahr 1152 reichenden Ostertafel (d.i. ein Verzeichnis aufeinanderfolgender Jahre mit kalendarischen Daten zur Berechnung des jährlichen Osterfestes) und verzeichnen demgemäß für einzelne Jahre (lat. annus) die für den (jeweiligen) Verfasser wichtigen Ereignisse. Sie bieten für die staufische Zeit und gerade für die Regierungszeit Kaiser Friedrichs I. Barbarossa (1152-1190) manch interessante Information und stellen in relativer Ausführlichkeit die Ereignisse der 70er- und 80er-Jahre des 12. Jahrhunderts dar - sicher ein Indiz dafür, dass in dieser Zeit das Schwarzwaldkloster am (reichs-) politischen Geschehen wie dem Papstschisma (1159-1177) oder den Italienzügen Kaiser Friedrichs I. Anteil hatte. Die Annalen sind bis zum Jahr 1627 fortgeführt worden und bieten mithin St. Georgener Abts-, schwäbische und Reichsgeschichte. Die hoch- und spätmittelalterliche Handschrift ist verloren gegangen beim Brand des Klosters St. Blasien 1768, ließ sich aber rekonstruieren u.a. aus: Gerbert, Martin, Historia Nigrae Silvae ordinis Sancti Benedicti Coloniae, Bd.I, St. Blasien 1783; Bd.II, St. Blasien 1788; Ussermann, Ae., Germaniae sacrae prodromus seu collectio monumentorum res Alemannicas illustrantium, Bd.II, St. Blasien 1792. [Buhlmann, 11.2002]

Annales Sangallenses Baluzii [nach 811; bis nach 814], als: Zingg, Roland (Hg., Übers.) (2019), Die St. Galler Annalistik, Ostfildern 2019, S.214-229. Die Annales Sangallenses Baluzii, benannt nach dem französischen Historiker Êtienne Baluze (†1718), verzeichnen Jahresnotate zu 691 (687)-813/14, und sind erwandt mit den Annales s. Amandi und den Annales Laureshamenses/Mosellani. Die nur in einer St. Galler Handschrift (St. Gallen, Stiftsbibliothek 124) überlieferten Annalen enthalten keine Enträge, die sich auf dieses Kloster beziehen. [Buhlmann, 09.2023]

Annales Sangallenses brevissimi I [9. Jahrhundert, 3.-4. Viertel], als: Zingg, Roland (Hg., Übers.) (2019), Die St. Galler Annalistik, Ostfildern 2019, S.230-235. Die Annales Sangallenses brevissimi I (auch: Annales regum Sangallenses), überliefert in einer St. Galler Handschrift (St. Gallen, Stiftsbibliothek 184), verzeichnen Jahresnotate zu 690-856 (855) ohne St. Galler Bezüge, aber mit Bezug auf die fränkischen Könige und Kaiser. Entstanden sind die Annalen im Zusammenhang mit den historiografischen Interessen im Kloster St. Gallen unter Abt Grimald (841-872). [Buhlmann, 09.2023]

Annales Sangallenses brevissimi II [9. Jahrhundert, 4. Viertel], als: Zingg, Roland (Hg., Übers.) (2019), Die St. Galler Annalistik, Ostfildern 2019, S.236-239. Die Annales Sangallenses brevissimi II, überliefert in einer St. Galler Handschrift (St. Gallen, Stiftsbibliothek 250), verzeichnen Jahresnotate zu 768-889 (899) hauptsächlich zu Todesjahren auch fränkischer Könige und Kaiser. Der St. Galler Mönch Albrich hat zu einigen Jahren seinen klösterlichen Werdegang vom Schüler bis zum Dekan eingetragen. [Buhlmann, 09.2023]

Annales Sangallenses brevissimi III [9./10. Jahrhundert], als: Zingg, Roland (Hg., Übers.) (2019), Die St. Galler Annalistik, Ostfildern 2019, S.240-243. Die Annales Sangallenses brevissimi III, überliefert in einer St. Galler Handschrift (St. Gallen, Stiftsbibliothek 459), verzeichnen Jahresnotate zu 768-961 mit Bezug auf fränkisch-ostfränkische Könige und Kaiser. Die Einträge betreffend die Jahr 836-873 fehlen durch Blattverlust. [Buhlmann, 09.2023]

Annales Sangallenses maiores [nach 955; bis nach 1044], als: Zingg, Roland (Hg., Übers.) (2019), Die St. Galler Annalistik, Ostfildern 2019, S.134-213. Die Annales Sangallenses maiores verzeichnen Jahresnotate zu den Jahren 709-1056 und und nehmen damit die seit 926 ruhende Annalistik im Kloster St. Gallen im Jahr 955 wieder auf Auf der Grundlage der Annales Alamannici und deren St. Galler Fortsetzung wurden Nachrichten bis 955 ergänzt. Dem Anspruch, mit den Annales Sangallenses maiores Klosterannalistik zu schreiben, entsprach das parallel stattfindende Verfassen von Klosternekrolog und Martyrolog. Die Annalen umfassen Notate zu den Jahren 955-1024, ergänzt um einem Nachrichtblock zu 1025-1044. Nachträge gibt es zu 1056 und zum Jahr 1180. [Buhlmann, 09.2023]

Annales Weingartenses sive Constantienses [nach 876; bis 920/21], als: Zingg, Roland (Hg., Übers.) (2019), Die St. Galler Annalistik, Ostfildern 2019, S.106-133. Die Annales Weingartenses sive Constantienses verzeichnen Jahresnotate zu den Jahren 709-936 und gehen im verloren gegangenen Original ursprünglich zurück auf die Ergänzung einer Ostertafel durch annalistische Einträge. Bis 792 bzw. 791 bietet sie in einer Stuttgarter Handschrift (Stuttgart, Württembergische Landesbibliothek, HB V 20) bzw. in einer St. Galler Handschrift (St. Gallen, Stiftsbibliothek 732) Auszüge aus den Murbacher Annales Alamannici. Das Exzerpt war Grundlage dieser beiden Handschriften sowie der Annales Augienses. Eine Weiterführung des Exzerpts betraf die Jahre 802-876, es folgen (jeweils nachgetragene) Textblöcke zu Ereignissen im (Ost-) Frankenreich bis 920/21, niedergeschrieben wohl am Konstanzer Bischofssitz, sowie Nachträge zu den Jahren 930 und 936. [Buhlmann, 09.2023]

Annales Xantenses ["Jahrbücher von Xanten"] [9. Jahrhundert], in: MGH. Scriptores (in Folio), Bd.2: [Annales aevi Carolingici], hg. v. Georg Heinrich Pertz, 1829, Nachdruck Stuttgart-New York 1976, S.217-235, Annales Xantenses, in: Annales Xantenses et Annales Vedastini, hg. v. Bernhard Simson (= MGH. Scriptores rerum Germanicarum in usum scholarum seperatim editi 12), Leipzig 1909, S.1-39. Die auf Latein verfassten "Xantener Annalen" sind in einer Handschrift des Klosters Egmont aus dem 9. Jahrhundert überliefert, stammen aber wohl nicht aus Xanten, vielleicht vom Niederrhein, vielleicht vom Mittelrhein. Ein Gerward, der Bibliothekar Kaiser Ludwigs des Frommen (814-840), wird als ein Verfasser mit den Annalen in Verbindung. Die Annalen enthalten Jahresberichte zu den Jahren 790 bis 873 zur fränkischen Reichsgeschichte des 9. Jahrhunderts. Vgl. Runde, Ingo (2003), Xanten im frühen und hohen Mittelalter. Sagentradition - Stiftsgeschichte - Stadtwerdung (= Rheinisches Archiv, Bd.147), Köln-Weimar-Wien 2003, S.8; Schäpers, Maria (2018), Lothar I. (795-855) und das Frankenreich (= RA 159), Köln 2018, S.27ff. [Buhlmann, 01.2012, 02.2024]

Anselm von Canterbury [um 1072-1104], Orationes sive meditationes, in: S. Anselmi Cantuariensis archiepiscopi opera omnia, hg. v. Franciscus Salesius Schmitt, 6 Bde., Edinburgh 1938-1961, Nachdruck Stuttgart 1968, Bd.III, S.1-91. Neben seinen theologisch-philosophischen Werken verfasste der Prior und Abt des normannischen Klosters Bec bzw. der Erzbischof von Canterbury Anselm (*ca.1033-†1109) 19 "Gebete" und drei "Meditationen", die Einblick geben in die persönliche religiöse Entwicklung des (sog.) "Vaters der Scholastik". Eine mit Illustrationen versehene Handschrift der Orationes sive meditationes wurde um das Jahr 1104 an die Gräfin Mathilde von Tuszien geschickt. Vgl. Krüger, Thomas Michael (2002), Persönlichkeitsausdruck und Persönlichkeitswahrnehmung im Zeitalter der Investiturkonflikte. Studien zu den Briefsammlungen des Anselm von Canterbury (= SB 22), Hildesheim 2002, S.53f. [Buhlmann, 04.2013]

Anselm von Canterbury [1076], Monologion, in: S. Anselmi Cantuariensis archiepiscopi opera omnia, hg. v. Franciscus Salesius Schmitt, 6 Bde., Edinburgh 1938-1961, Nachdruck Stuttgart 1968, Bd.I, S.1-87. Das Monologion des Anselm von Canterbury ist ein in 80 Kapitel aufgeteiltes meditatives Werk zu Theologie und Philosophie, basierend auf De trinitate des heiligen Augustinus (†430), doch auch theologische Gegenpositionen etwa zu Anselms Lehrer Lanfranc von Bec aufweisend. Vgl. Krüger, Thomas Michael (2002), Persönlichkeitsausdruck und Persönlichkeitswahrnehmung im Zeitalter der Investiturkonflikte. Studien zu den Briefsammlungen des Anselm von Canterbury (= SB 22), Hildesheim 2002, S.47f. [Buhlmann, 04.2013]

Anselm von Canterbury [1077/78], Proslogion, in: S. Anselmi Cantuariensis archiepiscopi opera omnia, hg. v. Franciscus Salesius Schmitt, 6 Bde., Edinburgh 1938-1961, Nachdruck Stuttgart 1968, Bd.I, S.89-139. Das Proslogion (oder ursprünglich: Fides quaerens intellectum) des Anselm von Canterbury ist ein Zwiegespräch mit einem insipiens und enthält den sog. ontologischen Gottesbeweis Anselms. Vgl. Krüger, Thomas Michael (2002), Persönlichkeitsausdruck und Persönlichkeitswahrnehmung im Zeitalter der Investiturkonflikte. Studien zu den Briefsammlungen des Anselm von Canterbury (= SB 22), Hildesheim 2002, S.48. [Buhlmann, 04.2013]

Anselm von Canterbury [1080/90], De grammatico, in: S. Anselmi Cantuariensis archiepiscopi opera omnia, hg. v. Franciscus Salesius Schmitt, 6 Bde., Edinburgh 1938-1961, Nachdruck Stuttgart 1968, Bd.I, S.141-168. Die Schrift De grammatico des Anselm von Canterbury ist ein Dialog, eine Disputationsübung, und eine Einführung in die Dialektik, in der es um die substantia und qualitas des Begriffs "grammaticus" geht (Kategorienlehre des Aristoteles). Vgl. Krüger, Thomas Michael (2002), Persönlichkeitsausdruck und Persönlichkeitswahrnehmung im Zeitalter der Investiturkonflikte. Studien zu den Briefsammlungen des Anselm von Canterbury (= SB 22), Hildesheim 2002, S.49f. [Buhlmann, 04.2013]

Anselm von Canterbury [1080/90], De veritate, in: S. Anselmi Cantuariensis archiepiscopi opera omnia, hg. v. Franciscus Salesius Schmitt, 6 Bde., Edinburgh 1938-1961, Nachdruck Stuttgart 1968, Bd.I, S.168-206. Die Schrift De veritate des Anselm von Canterbury gehört zur Dialogtrilogie der ungefähr zeitgleich entstandenen Werke De veritate, De libertate arbitrii und De casu diaboli ("Freiheitsschriften"). De veritate ist ein systematischer Dialog über die Wahrheitsdefinition (Wahrheitsfrage und Gerechtigkeit, "Ethik", zweckfreie "Rechtheit"). Vgl. Krüger, Thomas Michael (2002), Persönlichkeitsausdruck und Persönlichkeitswahrnehmung im Zeitalter der Investiturkonflikte. Studien zu den Briefsammlungen des Anselm von Canterbury (= SB 22), Hildesheim 2002, S.50f. [Buhlmann, 04.2013]

Anselm von Canterbury [1080/90], De libertate arbitrii, in: S. Anselmi Cantuariensis archiepiscopi opera omnia, hg. v. Franciscus Salesius Schmitt, 6 Bde., Edinburgh 1938-1961, Nachdruck Stuttgart 1968, Bd.I, S.207-226. Die Schrift De libertate arbitrii des Anselm von Canterbury gehört zur Dialogtrilogie der ungefähr zeitgleich entstandenen Werke De veritate, De libertate arbitrii und De casu diaboli ("Freiheitsschriften"). De libertate arbitrii ist ein Dialog über die Freiheit und Willensfreiheit Gottes, der (gefallenen) Engel und der Menschen zwischen Gut und Böse. Vgl. Krüger, Thomas Michael (2002), Persönlichkeitsausdruck und Persönlichkeitswahrnehmung im Zeitalter der Investiturkonflikte. Studien zu den Briefsammlungen des Anselm von Canterbury (= SB 22), Hildesheim 2002, S.51. [Buhlmann, 04.2013]

Anselm von Canterbury [1080/90], De casu diaboli, in: S. Anselmi Cantuariensis archiepiscopi opera omnia, hg. v. Franciscus Salesius Schmitt, 6 Bde., Edinburgh 1938-1961, Nachdruck Stuttgart 1968, Bd.I, S.231-276. Die Schrift De casu diaboli des Anselm von Canterbury gehört zur Dialogtrilogie der ungefähr zeitgleich entstandenen Werke De veritate, De libertate arbitrii und De casu diaboli ("Freiheitsschriften"). De casu diabolii beschäftigt sich mit dem "Fall des Teufels" und setzt den Dialog De libertate arbitrii voraus. Vgl. Krüger, Thomas Michael (2002), Persönlichkeitsausdruck und Persönlichkeitswahrnehmung im Zeitalter der Investiturkonflikte. Studien zu den Briefsammlungen des Anselm von Canterbury (= SB 22), Hildesheim 2002, S.51. [Buhlmann, 04.2013]

Anselm von Canterbury [1082/85], Über die Wahrheit. Lateinisch-Deutsch, hg. v. Markus Enders (2001) (= PhB 535), Hamburg 2001. Auf der Grundlage der wahrheitssuchenden Schriften Monologion und Proslogion breitet Anselm von Canterbury in seiner Dialogschrift De veritate seine Wahrheitskonzeption aus und definiert den Wahrheitsbegriff in Gott als "höchste, durch sich [selbst] bestehende Wahrheit" in Transzendenz "endlich-kontigenter", "uneigentlicher" Wahrheit. [Buhlmann, 11.2017]

Anselm von Canterbury [1085/90-1102/09], [Briefsammlung], in: S. Anselmi Cantuariensis archiepiscopi opera omnia, hg. v. Franciscus Salesius Schmitt, 6 Bde., Edinburgh 1938-1961, Nachdruck Stuttgart 1968, Bd.III, S.93-238, Bd.IV-V. Die Briefsammlung des Priors, Abtes und Erzbischofs Anselm von Canterbury ist entstanden aus einem durch Anselm initiierten Sammlungsprozess. Anselm edierte und komponierte seine Briefsammlung didaktisch als ein Sammlung von Musterbriefen, inhaltlich als eine Briefsammlung mit pastoraler (Brief an Lanzo), wissenschaftlicher (wissenschaftliche opuscula) und dokumentarischer Funktion (memoria). Die Briefe können von daher als "autobiografisch" gelten, aber auch als "amtlich" und "privat" sowie "literarisch" stilisiert. Vgl. Krüger, Thomas Michael (2002), Persönlichkeitsausdruck und Persönlichkeitswahrnehmung im Zeitalter der Investiturkonflikte. Studien zu den Briefsammlungen des Anselm von Canterbury (= SB 22), Hildesheim 2002, S.95-119. [Buhlmann, 04.2013]

Anselm von Canterbury [vor 1090], Epistola de incarnatione verbi, in: S. Anselmi Cantuariensis archiepiscopi opera omnia, hg. v. Franciscus Salesius Schmitt, 6 Bde., Edinburgh 1938-1961, Nachdruck Stuttgart 1968, Bd.I, S.277-290, Bd.II, S.1-35. In zwei Varianten und in Briefform schrieb Anselm von Canterbury die Epistola de incarnatione verbi als Gutachten ("Lehrepistel") für eine Reimser Synode, das sich mit der häretisch-tritheistischen Lehre des Roscelin von Compiègne auseinandersetzte. Vgl. Krüger, Thomas Michael (2002), Persönlichkeitsausdruck und Persönlichkeitswahrnehmung im Zeitalter der Investiturkonflikte. Studien zu den Briefsammlungen des Anselm von Canterbury (= SB 22), Hildesheim 2002, S.51. [Buhlmann, 04.2013]

Anselm von Canterbury [1098], Cur deus homo ["Warum Gott Mensch geworden ist"], in: S. Anselmi Cantuariensis archiepiscopi opera omnia, hg. v. Franciscus Salesius Schmitt, 6 Bde., Edinburgh 1938-1961, Nachdruck Stuttgart 1968, Bd.II, S.37-133. Der Dialog Cur deus homo ist das wichtigste Werk Anselm von Canterbury im Bereich der Theologie. Anselm setzt in einer Erlösungslehre die Menschwerdung Gottes, den Kreuzestod Christi und die menschliche Erbsünde in Beziehung und interpretiert den Kreuzestod als Genugtuung für Gott. Vgl. Krüger, Thomas Michael (2002), Persönlichkeitsausdruck und Persönlichkeitswahrnehmung im Zeitalter der Investiturkonflikte. Studien zu den Briefsammlungen des Anselm von Canterbury (= SB 22), Hildesheim 2002, S.51. [Buhlmann, 04.2013]

Anselm von Canterbury [1099], De conceptu virginali et de originali peccato ["Von der jungfräulichen Empfängnis und der Erbsünde"], in: S. Anselmi Cantuariensis archiepiscopi opera omnia, hg. v. Franciscus Salesius Schmitt, 6 Bde., Edinburgh 1938-1961, Nachdruck Stuttgart 1968, Bd.II, S.135-173. Der Dialog Cur deus homo leitet zur (nicht als Dialog aufgebauten) Schrift De conceptu virginali et de originali peccato des Anselm von Canterbury über, in der er die Jungfrauengeburt Marias und die im Sexuellen verwurzelte Erbsünde der Menschen in Beziehung setzt. Vgl. Krüger, Thomas Michael (2002), Persönlichkeitsausdruck und Persönlichkeitswahrnehmung im Zeitalter der Investiturkonflikte. Studien zu den Briefsammlungen des Anselm von Canterbury (= SB 22), Hildesheim 2002, S.52. [Buhlmann, 04.2013]

Anselm von Canterbury [1100/02], De processione spiritus sancti ["Über den Ausgang des heiligen Geistes"], in: S. Anselmi Cantuariensis archiepiscopi opera omnia, hg. v. Franciscus Salesius Schmitt, 6 Bde., Edinburgh 1938-1961, Nachdruck Stuttgart 1968, Bd.II, S.175-219. Auf dem Konzil von Bari (1098) unter Papst Urban II. (1088-1099) legte Anselm von Canterbury in einer Rede die römisch-katholische Position "über den Ausgang des heiligen Geistes" vom Vater und Sohn gegen die griechisch-orthodoxe Kirche dar. Nach seiner Rückkehr (aus seinem süditalienischen Exil) nach England entstand aus dieser Rede die Schrift De processione spiritus sancti, mit der Anselm als Kenner ostwestlicher Theologie und Liturgie anerkannt war. Vgl. Krüger, Thomas Michael (2002), Persönlichkeitsausdruck und Persönlichkeitswahrnehmung im Zeitalter der Investiturkonflikte. Studien zu den Briefsammlungen des Anselm von Canterbury (= SB 22), Hildesheim 2002, S.52. [Buhlmann, 04.2013]

Anselm von Canterbury [nach 1106], [Briefwechsel mit Bischof Walram von Naumburg], in: S. Anselmi Cantuariensis archiepiscopi opera omnia, hg. v. Franciscus Salesius Schmitt, 6 Bde., Edinburgh 1938-1961, Nachdruck Stuttgart 1968, Bd.II, S.221-242. Um einzelne theologische Fragestellungen ging es in dem Briefwechsel Anselms von Canterbury mit Bischof Walram von Naumburg. Vgl. Krüger, Thomas Michael (2002), Persönlichkeitsausdruck und Persönlichkeitswahrnehmung im Zeitalter der Investiturkonflikte. Studien zu den Briefsammlungen des Anselm von Canterbury (= SB 22), Hildesheim 2002, S.52f. [Buhlmann, 04.2013]

Anselm von Canterbury [1107], De concordia praescientiae et praedestinationis et gratiae dei cum libero arbitrio, in: S. Anselmi Cantuariensis archiepiscopi opera omnia, hg. v. Franciscus Salesius Schmitt, 6 Bde., Edinburgh 1938-1961, Nachdruck Stuttgart 1968, Bd.II, S.243-288. In Fortsetzung seines Dialogs De libertate arbitrii von der Willensfreiheit des Menschen und gestützt auf die Bibelexegese verfasste Anselm von Canterbury seine als Letztes vollendete Schrift De concordia praescientiae et praedestinationis et gratiae dei cum libero arbitrio über Vorsehung und Willensfreiheit. Vgl. Krüger, Thomas Michael (2002), Persönlichkeitsausdruck und Persönlichkeitswahrnehmung im Zeitalter der Investiturkonflikte. Studien zu den Briefsammlungen des Anselm von Canterbury (= SB 22), Hildesheim 2002, S.53. [Buhlmann, 04.2013]

Anselm von Lucca [1076/85], Liber contra Wibertum ["Buch gegen den Gegenpapst Clemens (Wibert von Ravenna)"], hg. v. Ernst Bernheim, in: MGH. Libelli de lite, Bd.1, Hannover 1891, S.517-528. Bischof Anselm von Lucca (†1086) war Anhänger der Kirchenreform und Papst Gregors VII. (1073-1085). In seinem Liber contra Wibertum, einer scharfen Überzeugungsschrift für den Gegenpapst Wibert-Clemens (1080-1100), spricht Anselm von der Schändung der Kirche durch Wibert und König Heinrich IV. (1056-1106) und rechtfertigt - unter Bezugnahme auf das Alte Testament - die nur aus der Liebe geborene Anwendung von Gewalt gegen die, die ungehorsam gegenüber Papst und Kirche sind. Vgl. Althoff, Gerd (2013), "Selig sind, die Verfolgung ausüben". Päpste und Gewalt im Hochmittelalter, Darmstadt 2013, S.85-92. [Buhlmann, 07.2013]

Ansgar [vor 865], [Andachtsbücher]. Erzbischof Ansgar von Bremen-Hamburg (831/49-865), der "Apostel des Nordens", stellte zum persönlichen Gebrauch Andachtsbücher zusammen, von denen keines erhalten ist. Vgl. Klapheck, Thomas (2008), Der heilige Ansgar und die karolingische Nordmission (= VHKNB 242), Hannover 2008, S.36. [Buhlmann, 07.2014]

Ansgar [vor 865], [Briefe]. Von den Briefen Erzbischof Ansgars von Bremen-Hamburg ist nur ein Schreiben an die ostfränkischen Bischöfe zur Unterstützung der karolingischen Nordmission erhalten. Vgl. Klapheck, Thomas (2008), Der heilige Ansgar und die karolingische Nordmission (= VHKNB 242), Hannover 2008, S.36. [Buhlmann, 07.2014]

Ansgar [vor 865], Liber donationum Bremensis. Ein von Erzbischof Ansgar von Bremen-Hamburg veranlasstes nicht mehr erhaltenes, aber vom Historiografen Adam von Bremen erwähntes Traditionsbuch führte Schenkungen an das Bremer Bistum auf. Vgl. Klapheck, Thomas (2008), Der heilige Ansgar und die karolingische Nordmission (= VHKNB 242), Hannover 2008, S.37. [Buhlmann, 07.2014]

Ansgar [vor 865], Pigmenta. Erzbischof Ansgar von Bremen-Hamburg verfasste die nicht mehr erhaltenen Pigmenta als eine Sammlung von biblischen Bußsprüchen. Vgl. Klapheck, Thomas (2008), Der heilige Ansgar und die karolingische Nordmission (= VHKNB 242), Hannover 2008, S.36. [Buhlmann, 07.2014]

Ansgar [vor 865], Vita Willehadi, als: Anskarii Vita sancti Willehadi, in: MGH. Scriptores in Folio, Bd.2, hg. v. G.H. Pertz, Hannover 1829, S.378-390. Erzbischof Ansgar von Bremen-Hamburg verfasste eine Lebensbeschreibung des ersten Bremer Bischofs Willehad und führt darin besonders die am Bremer Grab Willehads vom Heiligen bewirkten (Heilungs-) Wunder auf. Vgl. Klapheck, Thomas (2008), Der heilige Ansgar und die karolingische Nordmission (= VHKNB 242), Hannover 2008, S.36. [Buhlmann, 07.2014]

Antelm [bis 1178], [Briefe], in: Bruno, Guigo, Antelm, Epistulae Cartusianae. Frühe Kartäuserbriefe. Lateinisch-Deutsch, übers. v. Gisbert Greshake (= FC 10), Freiburg-Basel-Wien 1992, S.165-169. Der heilige Antelm (*ca.1107/08-†1178) war Kartäusermönch in Portes und der Grand Chartreuse, wo er zeitweise das Priorenamt innehatte (1139-1151). Ab 1163 war er - nicht unumstritten - Bischof von Balley. Überliefert sind von Antelm zwei lateinische Briefe an einen Unbekannten und an König Ludwig VII. von Frankreich (1137-1180), die als Gelegenheitsschriften weniger Kartäusisches als Menschlichkeit und Herzlichkeit zeigen. [Buhlmann, 07.2012]

[Apicius, Marcus Gavius] [ab 1. Jahrhundert n.Chr., 1. Hälfte], De re coquinaria ["Über die Kochkunst"]. Marcus Gavius Apicius lebte wohl zur Zeit der römischen Kaiser Augustus (27 v.Chr-14 n.Chr.) und Tiberius (14-37), führte ein luxuriöses Leben mit üppigen Gastmählern, das durch Selbstmord endete. Das unter dem Namen des Apicius verfasste Werk De re coquinaria enthält 459 Kochrezepte, die durch praktische Hinweise im Zusammenhang mit Lebensmitteln und Kochen (Konservierung) ergänzt werden. Es ist unterteilt in zehn, mit griechischen Titeln versehenen Büchern (Buch I: Wirtschaftsführung, Buch II: Gerichte mit Gehacktem, Buch III: Gemüsegerichte, Buch IV: Verschiedene Gerichte, Buch V: Gerichte mit Hülsenfrüchten, Buch VI: Geflügelgerichte, Buch VII: Gehobene Küche, Buch VIII: Fleischgerichte, Buch IX-X: Fischgerichte). Vgl. Cech, Brigitte (2013), Lukullische Genüsse. Die Küche der alten Römer (= Besondere Wissenschaftliche Reihe 2013), Darmstadt 2013, S.27f. [Buhlmann, 04.2013]

Apicii excerpta a Vinidario viro illustris [4./5. Jahrhundert n.Chr.], ["Auszüge aus Apicius durch Vinidarius"]. Die von einem sonst unbekannten spätantiken vir illustris Vinidarius zusammengestellte Sammlung enthält 32 Kochrezepte, hat aber nichts mit der dem Marcus Gavius Apicius (1. Jahrhundert n.Chr., 1. Hälfte) zugeschriebenen Rezeptsammlung De re coquinaria. Vgl. Cech, Brigitte (2013), Lukullische Genüsse. Die Küche der alten Römer (= Besondere Wissenschaftliche Reihe 2013), Darmstadt 2013, S.28. [Buhlmann, 04.2013]

Apparatio sancti Marci [um 1300] ["Erscheinung des heiligen Markus"]. Gemäß der Apparatio sancti Marci, einer Sammlung von Wundergeschichten aus der Zeit um 1300, erschien (angeblich) im Jahr 1094 in der Markuskirche in Venedig auf wunderbare Weise der lange verschollene Schrein des im Jahr 829 nach Venedig gebrachten heiligen Evangelisten Markus. Die Erscheinung gab (angeblich) Anlass zu einer gesteigerten Verehrung des venezianischen "Staatsheiligen". Vgl. Dennig, Regina, Zettler, Alfons (1996), Der Evangelist Markus in Venedig und in Reichenau, in: ZGO 144 (1996), S.19-46. [Buhlmann, 08.2013]

Appendix Vergiliana ["Vergil-Anhang"] ist eine Sammlung von Jugendgedichten des Publius Vergilius Maro (*70-†19 v.Chr.), enthält aber auch nichtvergilische Texte. Die Sammlung besteht u.a. aus drei Priapeen, 14 Epigrammen und dem neoterischen Epyllion Culex ("Mücke"). Vgl. Baier, Thomas (2010), Geschichte der römischen Literatur (= BSR 2446), München 2010, S.18f. [Buhlmann, 01.2013]

Apuleius [2. Jahrhundert n.Chr.], Amor und Psyche (Der goldene Esel), als: Apuleius, Lucius, Der goldene Esel, übers. v. August Rode (= Goldmann (Griechische und Römische) Klassiker 476), München 1961; als: Apuleius, Das Märchen von Amor und Psyche. Lateinisch-Deutsch, übers. v. Kurt Steinmann (= RUB 486), Stuttgart 1983; in: Steinmann, Kurt, Meisterstücke der griechischen und römischen Literatur (= RUB 9730), Stuttgart 1998, S.191-206. Apuleius (*ca.123 n.Chr.-†n.170 n.Chr.), Rhetor und Dichter aus dem römischen Karthago, schildert in dem Roman "Der goldene Esel" das Schicksal des Korinthers Lucius, der, in einen Esel verwandelt, eine Reihe von Abenteuern zu bestehen hat. So fällt der Esel unter die Räuber, die ein junges Mädchen mit Namen Charite entführt haben. Die gefangene Charite wird mit Geschichten unterhalten, u.a. von "Amor und Psyche", dem Gott und der schönen Königstochter, die nach einigem Hin und Her Hochzeit feiern können. Die Gestalt der Psyche hat dabei von Seiten der Forschung eine Vielzahl unterschiedlicher Interpretationen erfahren (iranischer Mythos, Isis-Mysterium, römisch-griechische Mythologie, "Tierbräutigam-Märchen", Mythenmärchen). [Buhlmann, 04.2011]

Arator [544], De actibus apostolorum ["Von der Apostelgeschichte"] ist ein rhetorisch überformtes Vers- und Bibelepos des spätantik-christlichen Juristen, Subdiakons und Dichters Arator (*ca.480er-†ca.550) auf Latein in zwei Büchern zu 1076 bzw. 1250 Hexametern. Arator las sein Werk vor Publikum in der römischen Kirche S. Petri ad Vincula im April und Mai 544 vor. De actibus apostolorum zerstückelt in der Art eines Lehrgedichts die biblische Apostelgeschichte und erklärt die so ausgefilterten Episoden im historischen Wortsinn der Bibelauslegung. Der Dichtung vorangestellt sind die Widmungsbriefe an Papst Vigilus und Abt Florianus. Rezipiert wurde Arators Versepos besonders im 9. und 11. Jahrhundert; es war hauptsächlich bis zum hohen Mittelalter Schullektüre. Über 100 Aratorhandschriften sind aus dem Mittelalter überliefert; vielfach wurde das Epos versehen mit einem Lobgedicht auf Arator. An Aratorhandschriften mit althochdeutscher Glossierung des Epos sind überliefert: London, British Library, Cod. Add. 18363 (9. Jahrhundert; fragmentarische Überlieferung); Rom, Biblioteca Apostolica Vaticana Pal. Lat. 1716 (10. Jahrhundert, 2. Hälfte; Lorsch?). Vgl. Schlechter, Armin (1993), Die althochdeutschen Aratorglossen der Handschrift Rom Biblioteca Apostolica Vaticana Pal. Lat. 1716 und verwandte Glossierungen, Göttingen 1993, S.31-35, 37-261, 325-329. [Buhlmann, 07.2012]

Aratos [3. Jahrhundert v.Chr.], Phainómena. Der hellenistische Dichter Aratos (3. Jahrhundert v.Chr.) beschrieb in seinen griechischen Phainómena die Sternbilder. Das Gedicht war auch bei den Römern sehr beliebt, so dass u.a. durch Cicero, Germanicus und wohl auch Ovid Übertragungen davon ins Lateinische stattfanden. Vgl. Volk, Katharina (2012), Ovid. Dichter des Exils, Darmstadt 2012, S.29. [Buhlmann, 07.2012]

Archimedes [um 220 v.Chr.], Über schwimmende Körper. Über lange Jahrhunderte war die Schrift "Über schwimmende Körper" des griechischen Mathematikers Archimedes (*287?-†212 v.Chr.) nur in einer lateinischen Übersetzung bekannt, als zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein byzantinisch-mittelalterliches Palimpsest des 10. bzw. beginnenden 13. Jahrhunderts mit ausradierten Werken des Archimedes entdeckt wurde. "Über schwimmende Körper" enthält Betrachtungen zu Auftrieb und spezifischem Gewicht von Körpern im Wasser. Vgl. Aumann, Günter (2013), Archimedes. Mathematik in bewegten Zeiten, Darmstadt 2013, S.169f. [Buhlmann, 07.2012]

Aristoteles summus [15. Jahrhundert, Mitte] ist ein von einem anonymen Autor verfasster lateinischer Text (der sog. "Pariser Gruppe") über das (natürliche und künstliche) Gedächtnis des Menschen. Die Schrift erklärt Ursprung und Funktionen von Gedächtnis und ordnet die ars memorativa in Philosophie und Wissenschaft ein. Die ars memorativa wird dabei - im Gegensatz zu den artes mechanicae - im spirituellen Bereich verortet (Hierarchie res - vox - scriptura) und wird zur scientia. Vgl. Heimann-Seelbach, Sabine, Konzeptualisierung von Mnemotechnik im Mittelalter, in: Ernst, Ulrich, Ridder, Klaus (2003), Kunst und Erinnerung. Memoriale Konzepte in der Erzählliteratur des Mittelalters (= Ordo 8), Köln-Weimar-Wien 2003, S.3-29, hier: S.19-27. [Buhlmann, 01.2013]

Arnegunde [6. Jahrhundert, Ende], Siegelring. Der 1959 in St. Denis aufgefundene Siegelring der Königin Arnegunde, der Gattin des merowingischen Frankenkönigs Chlothar I. (511-561), besitzt die lateinische Inschrift: ARNEGUNDIS. Vgl. Kaiser, Reinhold, Scholz, Sebastian (2012), Quellen zur Geschichte der Franken und der Merowinger. Vom 3. Jahrhundert bis 751, Stuttgart 2012, S.19f, 226. [Buhlmann, 09.2012]

Arras, Archives du Pas-de-Calais, Ms. 84 [14. Jahrhundert, Ende], Pergament, 2o, zweispaltig, 200 Blätter umfassend, aus der Benediktinerbtei St. Vaast stammend (1628), enthält die lateinische Enzyklopädie De proprietatibus rerum (um 1230/40) des Franziskanermönchs Bartholomäus Anglicus (†v.1270?). Vgl. Meyer, Heinz (2000), Die Enzyklopädie des Bartholomäus Anglicus. Untersuchungen zur Überlieferungs- und Rezeptionsgeschichte von 'De proprietatibus rerum' (= MMS 77), München 2000, S.42. > B Bartholomäus Anglicus [Buhlmann, 07.2022]

Aschaffenburger Evangeliar [9. Jahrhundert, 2. Hälfte] [Aschaffenburg, Stadtbibliothek, Ms. perg. 37]. Mit dem Ascchaffenburger Evangeliar liegt eine 157 Blätter umfassende Pergamenthandschrift des ehemaligen, wahrscheinlich vor 957 von Herzog Liudolf von Schwaben (949-954) gegründeten Aschaffenburger Kollegiatstifts St. Peter und Alexander vor, die neben den Evangelien auf vordem nicht benutzten Seiten zwei Reliquienverzeichnisse (10./11. Jahrhundert), eine Personenliste (11. Jahrhundert), einen Eintrag betreffend die Richiza-Stiftung (11. Jahrhundert, Mitte), eine Grenzbeschreibung des Aschaffenburger Forstes, einen Bericht über Stiftung und Grenzen des Pfarrei Lohrhaupten (n.1060/84), einen Eintrag über die Gedächtnisstiftung des Mainzer Erzbischofs Williges (975-1011) für Herzog Otto von Schwaben (973-976) und Bayern (976-982) und dessen Schwester Äbtissin Mathilde von Essen (971-1011) (11. Jahrhundert, Anfang) sowie eine Notiz zum Begräbnis Herzog Ottos im Stift (11. Jahrhundert, Mitte) enthält. Vgl. Pawlik, Anna, Das Aschaffenburger Evangeliar, in: Falk, Birgitta, Hülsen-Esch, Andrea von (Hg.) (2011), Mathilde. Glanzzeit des Essener Frauenstifts, Essen 2011, S.148-151. [Buhlmann, 03.2012]

Astronomus [nach 840], Vita Hludowici imperatoris ["Lebensbeschreibung Kaiser Ludwigs (des Frommen)"], in: Quellen zur karolingischen Reichsgeschichte. Tl.1: Die Reichsannalen. Einhard, Leben Karls des Großen. Zwei "Leben" Ludwigs. Nithard, Geschichten, hg. von Reinhold Rau (= FSGA A 5), Darmstadt 1955, S.255-381. Wohl nach verlorenen Aufzeichnungen des aquitanischen Mönchs Adhemar erarbeitete der anonyme Astronomus (als Höfling mit astronischem Kenntnissen am Hof des Kaisers) eine umfangreiche, chronologisch (778-840) gestaltete Lebensbeschreibung Kaiser Ludwigs des Frommen (814-840), des Sohns Kaiser Karls des Großen (768-814). In der Lebensbeschreibung kommen zur Sprache: Geburt, Erziehung, Ludwig als Unterkönig in Aquitanien, Heiraten, Regierungsantritt, kirchliche und weltliche Gesetzgebung, Kriegszüge, Ludwig und seine Söhne, Aufstände, Reichsteilungen, Krankheit und Tod. [Buhlmann, 01.2014]

Attendentes nonnulli [ca.1445/50] ist ein von einem anonymen Autor verfasster lateinischer Text (der sog. "Pariser Gruppe") über das (natürliche und künstliche) Gedächtnis des Menschen. Die Schrift erklärt Ursprung und Funktionen von Gedächtnis und ordnet die ars memorativa in Philosophie und Wissenschaft ein. Gedächtnis und Erinnerung - eingebunden in die vita intellectualis - hängen dabei von Erkenntnis und zugrunde liegender Ethik ab. Die ars memorativa ist ein Erkenntnisprozess. Vgl. Heimann-Seelbach, Sabine, Konzeptualisierung von Mnemotechnik im Mittelalter, in: Ernst, Ulrich, Ridder, Klaus (2003), Kunst und Erinnerung. Memoriale Konzepte in der Erzählliteratur des Mittelalters (= Ordo 8), Köln-Weimar-Wien 2003, S.3-29, hier: S.19-27. [Buhlmann, 01.2013]

Augsburg, Staats- und Stadtbibliothek 2° Cod 254 [16. Jahrhundert, Anfang], mit Seidenpapier überzogener Pappeinband, Papier (mit Wasserzeichen), 23 Blätter, einspaltig, mit Bibliotheksnachweisen. Ursprünglich gehörte die Handschrift zur Bibliothek des Augsburger Humanisten Konrad Peutinger (†1547). Sie enthält eine durch zwei Schreiber angefertigte Abschrift im Wesentlichen der lateinischen (Teil-) Chronik des Reichenauer Mönchs Hermann des Lahmen (†1054) (Tl.I: Hermann-Chronik 750-840, Tl.II: Chronicon Augiense maius 840-880, Tl.III: Hermann-Chronik 880-938, Tl.IV: Hermann-Chronik 1030-1054), ergänzt um eine annalistische Fortsetzung zu den Jahren 1054 bis 1102, niedergeschrieben von einem anonym gebliebenen St. Galler Mönch, vorzugsweise die Geschehnisse im Bodenseeraum und in Schwaben während des Investiturstreits (1075-1122) beschreibend. Die Kopisten werden wohl aus einer Handschrift des 12. Jahrhunderts abgeschrieben haben, was nicht ohne Entstellung des Ursprungstextes vonstatten ging. Bis zu fol. 20r verbesserte Konrad Peutinger diese Abschrift; die Abschrift wurde vielleicht durch Bekanntschaft mit dem Reichenauer Mönch und Geschichtsschreiber Gallus Öhem (†1521) möglich, denn auch Öhem nutzte für seine historiografischen Forschungen die Abschriftenvorlage. Der anonyme Verfasser der Fortsetzung der Hermann-Chronik gibt sich in den Jahresnotaten zu 1077 und 1078 zu erkennen als Besitzer einer Pfründe, die er als Geistlicher in Rom von Papst Gregor VII. (1073-1085) wiedererlangte, und als Teilnehmer am Schwabenfeldzug König Heinrichs IV. (1056-1106); er gehörte somit wohl der (adligen) Oberschicht im Bodenseeraum an, wohl auch dem höheren Klerus an, war vielleicht Mitglied eines Domkapitels, so dass er, der Gegenwartsgeschichte schrieb, durch seine weitreichende soziale Vernetzung an die notwendigen Nachrichten kam. Vgl. Die sogenannten St. Galler Annalen. Eine anonyme Fortsetzung der Chronik Hermanns des Lahmen (1054-1102), hg. u. übers. v. Benedikt Marxreiter (2022) (= MGH. Scriptores rerum Germanicarum in usum scholarum separitim editi, Bd.79), Wiesbaden 2022. [Buhlmann, 09.2023]

Augsburg, Universitätsbibliothek, Ms. II.1.2o.108 [15. Jahrhundert], Papier, 2o, zweispaltig, I, 449 Blätter umfassend, aus der Benediktinerbtei St. Magnus in Füssen stammend, enthält die lateinische Enzyklopädie De proprietatibus rerum (um 1230/40) des Franziskanermönchs Bartholomäus Anglicus (†v.1270?), zudem einen medizinischen Text. Vgl. Meyer, Heinz (2000), Die Enzyklopädie des Bartholomäus Anglicus. Untersuchungen zur Überlieferungs- und Rezeptionsgeschichte von 'De proprietatibus rerum' (= MMS 77), München 2000, S.42f. > B Bartholomäus Anglicus [Buhlmann, 07.2022]

Augsburger Offizialatsregister [1348/52], als: Schwab, Christian (2001), Das Augsburger Offizialatsregister (1348-1352). Ein Dokument geistlichen Diözesangerichtsbarkeit. Edition und Untersuchung (= Forschungen zur kirchlichen Rechtsgeschichte und zum Kirchenrecht, Bd.25), Köln-Weimar-Wien 2001, S.1-344. Das Augsburger Offizialatsregister von 1348/52 ist die lateinische Papierhandschrift Cod. Don. 772 der Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart (ehemals Fürstenbergische Bibliothek Donaueschingen), 148 Blätter umfassend, 21 cm breit, 27,8 cm hoch. Die Handschrift stellt als Register ein (kirchlich-kanonisches) Gerichtsbuch des Offizialats des Bistums Augsburg dar, enthaltend 1221 Einträge vom 8. November 1348 bis 10. Mai 1352 betreffend: kirchliche Angelegenheiten (Sakramente, Gelübde und Eide, kirchliche Zensuren, Wahlen, Benefizien), kirchliche Verbrechen (Apostasie, Häresie, Simonie, Sakrilegien, Meineid, Eidbruch, Blutschande, Vergewaltigung), kanonisches Depositenrecht, Testamentsangelegenheiten (Erbschaften), Eheangelegenheiten (Verlöbnis, Güterrecht, Ehebruch, Bigamie, Unehelichkeit, Alimentation), auch Schuld- und Pfandsachen u.a. Vornehmlich enthält das Register Einträge zu Wucher- und Eheprozessen im Offizialatsgericht. [Buhlmann, 03.2024]

Augustinus, Aurelius [nach 418 n.Chr.], Epistula ad Asellicum episcopum de cavendo Iudaismo ["Brief an Bischof Asellicus gegen jüdische Beeinflussung"] ist ein an einen Bischof Ascellus gerichteter Brief des bedeutenden nordafrikanischen christlichen Schriftstellers und lateinischen Kirchenlehrers Augustinus (*354-†430), der sich darin gegen "judaisierende" Tendenzen im aktuellen christlichen Glauben wendet (alttestamentliches Gesetz gegen Glauben an und durch Jesus Christus vermittelte Gnade durch den christlichen Gott). Vgl. Tertullian, Adversus Iudaeos. Gegen die Juden. Lateinisch-Deutsch, übers. v. Regina Hauses (= FC 75), Turnhout 2007, S.154ff. [Buhlmann, 12.2016]

Augustinus, Aurelius [nach 425 n.Chr.], De incarnatione (domini) contra Iudaeos, Adversus Iudaeos ist ein Predigttext des lateinischen Kirchenlehrers Augustinus, der vielfach Parallelen zur Tertullian-Schrift "Gegen die Juden" aufweist. Vgl. Tertullian, Adversus Iudaeos. Gegen die Juden. Lateinisch-Deutsch, übers. v. Regina Hauses (= FC 75), Turnhout 2007, S.154ff. [Buhlmann, 12.2016]

Ps. Aurelius Victor, De viris illustribus urbis Romae. Die berühmten Männer der Stadt Rom [4. Jahrhundert n.Chr., 1. Hälfte]. Lateinisch und deutsch, hg. u. übers. v. Joachim Fugmann (2016) (= TzF 110), Darmstadt 2016. De viris illustribus urbis Romae ist in zwei Textfamilien überliefert, eine 86 Kapitel umfassende Langfassung Teil des Corpus Aurelianum von Aurelius Victor zugeschriebenen Schriften (Historiae abbreviatae, 360/61 n.Chr.). Die Schrift stellt in der Art spätantiker (Geschichts-) Brevarien die Geschichte des vorkaiserzeitlichen Rom in (zeitlich ungefähr angeordneten) Biografien vom Albanerkönig Procas und Stadtgründer Romulus bis zur ägyptischen Königin Kleopatra dar, enthält also auch Biografien von Frauen und Nichtrömern. Anhand der Biografienabfolge, gepaart mit einem einfachen, unprätentiösen Sprachstil, konnte sich der spätantike Leser also über die Zeit der römischen Republik informieren. Dabei benutzte De viris illustribus urbis Romae wahrscheinlich die Biografiensammlung des Gaius Iulius Hyginus (†n.4 n.Chr.), des gelehrten Antiquars und Bibliothekars aus der Zeit Kaiser Augustus' (27 v.Chr.-14 n.Chr.). [Buhlmann, 05.2018]

Ausonius, Decimus Magnus [ca.371/75], Mosella (= KdW), Offenburg o.J. [1946]. Der spätantik-römische Dichter Ausonius (*ca.310-†393/94) war als Grammatiker und Rhetor auch ein im römischen Gallien bekannter Lehrer in Bordeaux, der u.a. Paulinus von Nola oder den späteren Kaiser Gratian (375-383) unterrichtete. Unter Kaiser Valentinian I. (364-375) begann Ausonius' politische Karriere (Feldzug Valentinians gegen Alemannen und Burgunder 365/67, Ausonius als comes, quaestor sacri palacii), die ihn unter Kaiser Gratian bis zum Amt des Prätoranierpräfekten für die gallische Präfektur brachte. 375 n.Chr. verfasste Ausonius seine Dichtung Mosella, ein "poetisches Itinerar", das in 483 Hexametern eine Reise von der Nahe über den Hunsrück bis ins Moseltal beschreibt und damit Einblicke in die spätantike Landschaft (Geografie, Fauna und Flora, Schifffahrt, Fischfang, Bauten, Bewohner, Nebenflüsse, Lob der Mosel). [Buhlmann, 05.2019]

Autun, Stadtbibliothek, Ms. S 36 [14. Jahrhundert], Pergament, 32 cm x 22 cm, zweispaltig, 282 Blätter umfassend, zuvor im Besitz der Kathedrale von Autun, enthält die lateinische Enzyklopädie De proprietatibus rerum (um 1230/40) des Franziskanermönchs Bartholomäus Anglicus (†v.1270?). Vgl. Meyer, Heinz (2000), Die Enzyklopädie des Bartholomäus Anglicus. Untersuchungen zur Überlieferungs- und Rezeptionsgeschichte von 'De proprietatibus rerum' (= MMS 77), München 2000, S.44. > B Bartholomäus Anglicus [Buhlmann, 07.2022]

Avian(us) [um 400 n.Chr.], [Fabeln]. Avian, über den nichts weiter bekannt ist, verfasste am Ende der Antike in "feierlich-dunklem Stil" lateinische Fabeln in Distichen. Vgl. Antike Fabeln, übers. v. Ludwig Mader (1951) (= dtv 6024), München 1973, S.24. [Buhlmann, 04.2017]

Avignon, Stadtbibliothek, Ms. 1084 [vor 1330], Pergament, 2o, zweispaltig, 326 Blätter umfassend, zuvor dem Dominikanerkonvent Avignon gehörend, enthält die lateinische Enzyklopädie De proprietatibus rerum (um 1230/40) des Franziskanermönchs Bartholomäus Anglicus (†v.1270?) sowie einen Zahlentraktat. Vgl. Meyer, Heinz (2000), Die Enzyklopädie des Bartholomäus Anglicus. Untersuchungen zur Überlieferungs- und Rezeptionsgeschichte von 'De proprietatibus rerum' (= MMS 77), München 2000, S.43f. > B Bartholomäus Anglicus [Buhlmann, 07.2022]

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