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"Tafelgüterverzeichnis des römischen Königs" (Indiculus curiarum ad mensam regiam pertinentium) [ca.1150], in: Quellen zur deutschen Verfassungs-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte bis 1250, hg. v. Lorenz Weinrich (= FSGA A 32), Darmstadt 1977, S.188-191, Nr.51. Auf die Zeit des deutschen Königs Konrad III. (1138-1152) bzw. (wohl eher) König Friedrichs I. (1152-1190) geht der Indiculus curiarum ad mensam regiam pertinentium, das "Verzeichnis der zur königlichen Tafel gehörenden Güter" zurück. Es listet "Dienste", d.h. Lieferungen (Haustiere, Eier, Getreide) der königlich-grundherrschaftlichen Tafelgüter (Fronhöfe, Villikationen) auf. Vgl. Buhlmann, Michael (2015), Kaiserswerth: Reichsgut, Stadt und Judengemeinde im Reichssteuerverzeichnis von 1241 (= BGKw MA 21), Düsseldorf-Kaiserswerth 2015, S.12f; Weise, Wilhelm (2004), Der Hof der Kölner Erzbischöfe in der Zeit Kaiser Friedrich Barbarossas (= SH 38), Düsseldorf 2004, S.75. [Buhlmann, 08.2012, 10.2015]

Tennenbacher Güterbuch [1317/41], als: Weber, Max, Haselier, Günther u.a. (Bearb.) (1969), Das Tennenbacher Güterbuch (1317-1341) (= VKGLBW A 19), Stuttgart 1969. Das um 1161 gegründete Zisterzienserkloster Tennenbach am Westabhang des Schwarzwaldes verfügte im Mittelalter über umfangreichen Besitz, der sich in der Oberrheinebene und im westlichen Schwarzwald konzentrierte, während der Besitz in der Baar weitgehend davon isoliert war. Das Tennenbacher Güterbuch ist nun ein in Latein und auf Deutsch verfasstes Verzeichnis der dem Kloster Tennenbach gehörenden Güter, angefertigt unter dem Tennenbacher Abt Johannes II. Zenlin (1336-1353), ein Codex bestehend aus 352 Pergamentseiten, der zwischen 1317 und 1341 niedergeschrieben wurde und mit späteren Nachträgen versehen ist. Rechte und Besitz des Klosters an 233 Orten wurden in diesem Urbar und Kopialbuch aufgezeichnet, jeweils ein zu einem Ort gehörender Abschnitt ist durch eine entsprechende Überschrift ausgewiesen, die den Namen des Ortes und eine Signatur aus dem Anfangsbuchstaben des Namens und einer römischen Zahl enthält. [Buhlmann, 03.2019]

Terenz [Publius Terentius Afer] [161 v.Chr.], Phormio. Lateinisch-Deutsch, übers. u. hg. v. Peter Kruschwitz (= RUB 1869), Stuttgart 1999. Publius Terentius Afer (*193/83-†159 v.Chr.), ein römischer Freigelassener wohl aus Nordafrika, verfasste sechs (erhaltene) Komödien in Nachahmung der Neuen Komödie Griechenlands. Die in lateinischer Hochsprache verfasste, inhaltlich komplexe Komödie "Phormio" ist die Bearbeitung eines Stücks des griechischen Komödiendichters Apollodor von Karystos (3. Jahrhundert v.Chr., 1. Hälfte) wurde im Jahr 161 v.Chr. erstmals zur Aufführung gebracht. Im "Phormio" geht es um Verwicklungen, die sich aus einer (Verwandten-) Heirat ergeben. Antipho, der Sohn des Atheners Demipho, nutzt die Abwesenheit seines Vaters infolge einer Reise, um das Mädchen Phanium, in das er sich verliebt hat, unter Vermittlung des Parasiten Phormio zu heiraten. Als der Vater, gemeinsam mit dessen Bruder Chremes, von der Reise zurückkehrt, verzweifelt Antipho. Geta, der Sklave des Demipho, zettelt derweil eine Intrige an, damit Phaedra, der Sohn des Chremes, die Hetäre Pamphilia heiraten kann. Es stellt sich weiter heraus, dass Phanium die uneheliche Tochter des Chremes ist. Dies berichtet Phormio der Nausistrata, der Ehefrau des Chremes, und erzwingt dadurch die Heirat des Phaedra mit Pamphilia. [Buhlmann, 06.2012]

Tertullian [vor 197?], Adversus Iudaeos. Gegen die Juden. Lateinisch-Deutsch, übers. v. Regina Hauses (= FC 75), Turnhout 2007. Quintus Septimius Florens Tertullianus (*135/160-†n.220 n.Chr.), ein christlicher Schriftsteller der römischen Kaiserzeit, stammte aus Karthago, war Anwalt und schrieb nach seiner Bekehrung zum Christen (193/95) auf Latein zahlreiche Werke zur christlichen Katechese und Askese, zur Apologie des Christentums und - als Anhänger der Orthodoxie der christlichen "Großkirche" - zu den christlich-gnostischen Häresien. In seiner Schrift "Gegen die Juden" betont Tertullian gegen einen jüdischen Proselyten (Konversionen zum Judentum) die Bedeutung von "neuem" Volk und "neuer" Religion des Christentums gegenüber dem "alten" Volk der Juden (Juden und Christen im römischen Nordafrika) unter Einbeziehung des das Neue Testament vorwegnehmenden Alten Testaments der Bibel bei Herausstellung der Gestalt des Gottessohnes Jesus Christus. Den Juden wurde die Gnade Gottes entzogen, die auf die Christen überging ("radikaler Enterbungsprozess"); dieser Übergang in ein zentraler Punkt in der durch Adversus Iudaeos dargelegten Geschichtskonzeption Tertullians. Die Schrift "Gegen die Juden" ist daher gleichsam auch eine Apologie ("Verteidigung") des Christentums und bezieht das Judentum als Vorläufer des Christentums historisch mit ein, macht somit aus dem "neuen" Christentum eine (auch im antik-heidnischen Umfeld anerkannte) "alte" Religion (Naturrecht -> Gesetz im Judentum als göttliches Recht -> christliches Gesetz; Ablösung von Beschneidung [geistliche Beschneidung der Christen], Sabbat, Opfer; christliche Heilsgeschichte [Jahrwochenrechnung des Buchs Daniel, alttestamentliche Prophezeiungen, Jesus Christus]). Tertullians Argumentation in Hinblick auf das Verhältnis von Juden und Christen wurde in den folgenden Jahrhundert vielfach aufgegriffen, u.a. und wohl erstmals von Hippolyt von Rom. [Buhlmann, 12.2016]

Tertullian [um 197], Apologeticum. Verteidigung des christlichen Glaubens. Lateinisch-Deutsch, übers. v. Tobias Georges (= FC 62), Freiburg i.Br. 2015. Tertullian verfasste wohl um das Jahr 197 seine Apologie, die erste "Verteidung des christlichen Glaubens" auf Latein und in der Form einer "fiktiven Gerichtsrede" (forensische Rede). Tertullian wendet sich in ihr zugleich an ein nichtchristlich-heidnisches Publikum und an die Christen, für die der Verfasser Argumente zum Überleben in einer nichtchristlichen Gesellschaft anführt. Es geht Tertullian also um die Darlegung der causa Christianorum, um die "Sache der Christen" im heidnischen römischen Reich (Kaiser Nero und Trajan, prekäre Rechtslage der Christen). Im Exordium der Gerichtsrede geht es um den ungerechtfertigten Hass der Heiden gegen die frühen Christen, in der Argumentatio weist Tertullian Vorwürfe zurück, die Christen würden offene und verdeckte Verbrechen begehen; der angeblichen christlichen laesa maiestas, der "Schädigung der römischen Gesellschaft", hält er die Verehrung des einen wahren Gottes entgegen. Im Schlussteil der Apologie, der Peroratio, grenzt Tertullian die Christen von der heidnischen Philosophie ab und kehrt die Verurteilung der Christen in den irdischen Gerichten der römischen Statthalter um in den Sieg der Christen vor Gott. Formal ist das Apologeticum geprägt durch ein hohes stilistisches Niveau, eine komplexe "wortgewaltige" Sprache. Tertullian griff mit Aufbau und Inhalt des Apologeticum auf griechischsprachige Vorlagen zurück (Apologien und Schriften des Justin, Tatian und Theophilus, pagane Quellen wie Homer, Augustus, Vergil, Varro oder Tacitus). [Buhlmann, 03.2017]

Tertullian [200/06], De praescriptione haereticorum. Vom prinzipiellen Einspruch gegen die Häretiker. Lateinisch-Deutsch, übers. v. Dietrich Schleyer (= FC 42), Turnhout 2002. In der lateinischen Schrift "Vom prinzipiellen Einspruch gegen die Häretiker" wendet sich Tertullian gegen die Vertreter christlich-gnostischer Häresien, gegen Valentinian und die Valentinianer (Lahre [absteigende Emanationen]: Urvater - Äonen - Sophia und der Sündenfall im Pleroma - Achamoth - Demiurg - materielle Welt <-> Christus als Erlöser), gegen Marcion ("Evangelium der Wahrheit": Urvater - Demiurg und materielle Welt, Ablehnung des Alten Testaments, Gnosis als religiöse Erkenntnis) und dessen Schüler Apelles (Lehre: Gott als Urvater - "feuriger" Engel und materielle Welt, Christus als Erlösergott, Offenbarungen der Philumene). Dabei entkräftet Tertullian (durchaus mit einem Zirkelschluss) die gnostischen Strömungen im Christentum, indem er die "Apostolizität" der christlichen Orthodoxie nachweist (vollständige Vermittlung der christlichen Lehre durch Jesus an die Apostel, vollständige Weitergabe durch die Apostel an die entstehenden christlichen Gemeinden, vollständige Abfolge der mündlichen und schriftlichen Überlieferung in den christlichen Gemeinden). Er wendet sich dabei auch gegen die die Gnosis beeinflussende heidnische Philosophie u.a. des Platonismus und Neuplatonismus (Jerusalem - Athen, Areopagrede des Paulus, curiositas der heidnischen Philosophie), die er aber nicht grundsätzlich ablehnt. [Buhlmann, 03.2016]

Thegan(bert) [um 837], Vita Hludowici imperatoris ["Lebensbeschreibung Kaiser Ludwigs (des Frommen)"], in: Quellen zur karolingischen Reichsgeschichte. Tl.1: Die Reichsannalen. Einhard, Leben Karls des Großen. Zwei "Leben" Ludwigs. Nithard, Geschichten, hg. v. Reinhold Rau (= FSGA A 5), Darmstadt 1955, S.213-353. Theganbert (†n.848), Propst des Bonner Cassiusstifts, erarbeitete ein schmucklose, sprachlich mit Fehlern behaftete, chronologisch (781-840) aufgebaute, annalistische Lebensbeschreibung Kaiser Ludwigs des Frommen (814-840), des Sohns Kaiser Karls des Großen (768-814). Die Lebensbeschreibung ist durchsetzt mit Lob auf den Herrscher und Invektiven gegen dessen Gegner und Bischof Ebo von Reims. [Buhlmann, 01.2014]

Theoderich der Große [um 510, vor 511?], Edictum Theoderici regis. Das "Gesetzbuch" des Ostgotenkönigs Theoderich des Großen. Zweisprachige Gesamtausgabe. Lateinisch und deutsch, hg., übers. v. Ingemar König (2018) (= TzF 112), Darmstadt 2018 Das nur in einem Druck erstmals von 1579 bezeugte Edictum Theoderici regis, das lange Zeit hinsichtlich Echtheit und Urheberschaft umstritten war, stellt sich heute dar als im Auftrag des Ostgotenkönigs Theoderich des Großen (493-526) konzipierte lateinische Gesetzessammlung, auf römischen Gesetzeswerken beruhend und mit germanischen Rechtsvorstellungen versehen, für Romanen und Goten (Germanen) als "Ausschnitt königlicher Rechtsetzung" und als "Sammeledikt". Formulierungen innerhalb des Edikts und dessen Schlussteil weisen dabei auf den persönlichen Einfluss des Königs bei Erstellung und Gestaltung des "Gesetzbuchs" hin. Das Edictum Theoderici regis als "Handbüchlein" des damaligen in Italien geltenden Rechts enthält: Personenrecht (Sklavenrecht; Frauenrecht: Entführung, Ehebruch, Ehescheidung, Ehe und illegitime Eheverbindungen; Juden; Asylrecht; Städtisches: Kurialen und deren Erbrecht; Gewaltverbrechen: Mord, Totschlag, Entführung, Vergewaltigung, [Menschen-, Frauen-] Raub), Eigentumsrecht (Urkunden und Testamente, Erbrecht; Grundstücke: Besitzverletzungen, Schenkung, Übertragung; Kauf und Verkauf: Maße und Gewichte; Landfrieden: Aufruhr, Vertreibung; Schuldrecht; Deliktrecht: [Vieh-] Diebstahl, Betrug, gewaltsames Eindringen, Brandstiftung), Prozessrecht; die ständische Strafzumessung orientierte sich dabei an der rechtlichen Unterteilung zwischen humiliores (nihil habentes, pauperi, servi, coloni) und honestiores (potentes) im spätantiken römischen Reich. [Buhlmann, 09.2019]

Thomas von Kempen [1400/40], Imitatio Christi et contemptus omnium vanitatum mundi ["Nachfolge Christi und Verachtung aller Eitelkeiten der Welt"], als: Thomas von Kempen (1400/40), Das Buch von der Nachfolge Christi, hg. v. Walter Kröber (2005) (= RUB 7663), Stuttgart 2005. Thomas (Hemerken) von Kempen, geboren 1379/80 in der niederrheinischen Stadt Kempen, gestorben 1471 im Kloster Agnetenberg (bei Zwolle), geriet schon als Jugendlicher (Besuch der Stadtschule in Deventer) in das Umfeld der devotio moderna. Als Augustinerchorherr in Agnetenberg (1399/1406) empfing er die Priesterweihe (1413) und war zwischenzeitlich auch Subprior der geistlichen Gemeinschaft (1425, 1447). Bekannt wurde der Mystiker Thomas durch seine Schriften, insbesondere die "Nachfolge Christi", das als christliches Hausbuch seit seiner Entstehung (1400/40) weite Verbreitung fand (Handschriften, Inkunabeln). Das in vier Bücher gegliederte lateinische Werk der Imitatio Christi et contemptus omnium vanitatum mundi bietet eine Anleitung zum geistlich-klösterlichen Leben (Buch I-III), dem Gebete und Anmerkungen zur Eucharistie beigegeben sind (Buch IV). Die im Mittelalter entstandenen Abschriften der Imitatio nennen den Autor nicht. Erst in moderner Zeit hat sich die Zuschreibung der "Nachfolge Christi" zu Thomas von Kempen weitgehend durchgesetzt. [Buhlmann, 11.2005]

Thomas von Kempen [1436/50], Dialogus noviciorum ["Novizengespräche"]. Thomas von Kempen lebte im Augustinerchorherrenkloster Agnetenberg (bei Zwolle), wo er sich auch zeitweise um die Ausbildung der Novizen kümmerte. Ausfluss dieser seiner Tätigkeit war die Schrift Dialogus noviciorum, die in vier Büchern (dialogische) Belehrungen für Klosternovizen (Buch I), eine Biografie des Geert Groote (Buch II), eine Biografie des Florens Radewijns (Buch III), kürzere Biografien von Schülern Grootes und Radewijnes (Buch IV) enthält. [Buhlmann, 07.2021]

Thomas von Kempen [1442/71], Chronica Montis Sanctae Agnetae ["Chronik des Klosters Agnetenberg"]. Thomas von Kempen lebte insgesamt 72 Jahre im Augustinerchorherrenkloster Agnetenberg (bei Zwolle). Zur 1386 gegründeten geistlichen Gemeinschaft verfasste er ab einem unbekannten Zeitpunkt auf Latein die Klosterchronik Chronica Montis Sanctae Agnetae, die er immer wieder (bis 1471) aktualisierte. [Buhlmann, 07.2021]

Tibull [Albius Tibullus] [vor 27/19 v.Chr. bzw. 18 v.Chr.], [Elegienbücher]. Über den römischen Dichter Albius Tibullus (wohl aus Umbrien) ist kaum etwas bekannt. Die beiden von ihm verfassten Elegienbücher (Corpus Tibullianum) widmete er dem Senator Marcus Valerius Messalla Corvinus. Das elegische Ich, der Dichter, berichtet darin u.a. von seinen leidvollen Liebeserfahrungen mit den angebeteten Geliebten, den Frauen Delia und Marathus sowie dem Knaben Nemesis (drei "Liebesgeschichten"). Vgl. Tibull und seine Fortsetzer. Zweisprachige Gesamtausgabe. Lateinisch und deutsch, hg. v. Dieter Flach (2015) (= TzF 107), Darmstadt 2015; Holzberg, Niklas (1990), Die römische Liebelegie. Eine Einführung, Darmstadt 62015, S.25f, 76-109. [Buhlmann, 09.2015, 07.2022]

Tibull-Fortsetzer [nach 18 v.Chr.], [Elegien]. Tibulls Werke sind in drei Büchern vereinigt, von denen nur die Bücher I und II die im Übrigen durch mittelalterliche Abschriften gut überlieferten Liebeselegien Tibulls enthalten. Buch III enthält (elegische) Werke der sog. Fortsetzer Tibulls: Elegien des unter einem Pseudonym schreibenden Lygdamus (vergebliche Liebe zu Neaera); Panegyrikus als Epos auf den römischen Feldherrn (Marcus Valerius) Messalla (Corvinus) (†8 n.Chr.); Elegien der Sulpicia, der Nichte des Messalla; Knebelvertrag-Elegie eines unbekannten Tibull-Nachfolgers; Epigramm eines Unbekannten. Vgl. Tibull und seine Fortsetzer. Zweisprachige Gesamtausgabe. Lateinisch und deutsch, hg. v. Dieter Flach (2015) (= TzF 107), Darmstadt 2015, S.28-41, 128-173. [Buhlmann, 07.2022]

"Tieler Annalen" [Annales Tielenses] [14. Jahrhundert, Mitte oder 15. Jahrhundert, Mitte], hg. v. Georg Waitz, in: Monumenta Germaniae Historica. Scriptores (in Folio), Bd.24, hg. v. Georg Waitz, Hannover 1879, S.21-27. Die Tieler Annalen sind aller Wahrscheinlichkeit nach nicht an diesem Ort entstanden. Sie reichen bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts und sind wohl um diese Zeit niedergeschrieben worden, wenn auch in der historischen Forschung ein hundert Jahre späterer zeitlicher Ansatz diskutiert wird. Enthalten ist das Annalenwerk in einem Hamburger Codex aus dem 15. Jahrhundert; ein Chronicon Tielense stammt aus der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts und fasst Tieler Annalen und Utrechter Chronik des Johannes von Beka zusammen. Die Tieler Annalen sind eine Stadt- bzw. Landeschronik, eine lateinische Geschichte von Geldern, Holland und Utrecht, verfasst von einem anonym gebliebenen Autor oder doch von Bartholomäus von Beka (†1463). [Buhlmann, 08.2014]

ThQschr = Theologische Quartalschrift

[Touler Vita Papst Leos IX.] [1049/50-1058/61], als: Krause, Hans-Georg (Hg., Übers.) (2007), Die Touler Vita Leos IX. (= MGH. Scriptores rerum Germanicarum in usum scholarum separatim editi, Bd.70), Hannover 2007. Die von einem anonymen (Touler?) Geistlichen verfasste Vita Leonis IX. papae schildert - verfasst in Reimprosa, durchsetzt mit Wundern und Visionen - Herkunft und Ausbildung Brunos von Toul, dessen Zeit als Touler Bischof (1026-1051; Wahl und Einsetzung als Bischof, 1. Italienzug König Konrads II. 1026, Gesandtschaft nach Frankreich 1033, Krankheit 1033/34, Schlacht bei Bar-le-Duc 1037) und das Pontifikat Brunos als Papst Leo IX. (1049-1054; Designation 1048, Wahl und Einsetzung 1049, römische Synoden 1049/50, Reisen nach Süditalien (Benevent) und ins deutsche Reich 1049/53, [Schisma mit Byzanz 1054], Schlacht bei Civitate 1053, Aufenthalt in Benevent 1053/54, Tod 1054). [Buhlmann, 08.2013]

Toulouse, Stadtbibliothek, Ms. 225 [14. Jahrhundert], Pergament, 34 cm x 24 cm, zweispaltig, 389 Blätter umfassend, Toulouser Provenienz, enthält die lateinische Enzyklopädie De proprietatibus rerum (um 1230/40) des Franziskanermönchs Bartholomäus Anglicus (†v.1270?). Vgl. Meyer, Heinz (2000), Die Enzyklopädie des Bartholomäus Anglicus. Untersuchungen zur Überlieferungs- und Rezeptionsgeschichte von 'De proprietatibus rerum' (= MMS 77), München 2000, S.109. > B Bartholomäus Anglicus [Buhlmann, 07.2022]

Tours, Stadtbibliothek, Ms. 701 [14. Jahrhundert], Pergament, 37 cm x 19 cm, zweispaltig, 251 Blätter umfassend, 1940 zerstört, enthielt die lateinische Enzyklopädie De proprietatibus rerum (um 1230/40) des Franziskanermönchs Bartholomäus Anglicus (†v.1270?) sowie Rezepte und medizinische Ratschläge. Vgl. Meyer, Heinz (2000), Die Enzyklopädie des Bartholomäus Anglicus. Untersuchungen zur Überlieferungs- und Rezeptionsgeschichte von 'De proprietatibus rerum' (= MMS 77), München 2000, S.109f. > B Bartholomäus Anglicus [Buhlmann, 07.2022]

Tours, Stadtbibliothek, Ms. 702 [vor 1342], Pergament, 33,5 cm x 22 cm, zweispaltig, 253 Blätter umfassend, 1940 zerstört, u.a. aus dem Besitz eines Magister Richardus de Verona, enthielt die lateinische Enzyklopädie De proprietatibus rerum (um 1230/40) des Franziskanermönchs Bartholomäus Anglicus (†v.1270?). Vgl. Meyer, Heinz (2000), Die Enzyklopädie des Bartholomäus Anglicus. Untersuchungen zur Überlieferungs- und Rezeptionsgeschichte von 'De proprietatibus rerum' (= MMS 77), München 2000, S.110. > B Bartholomäus Anglicus [Buhlmann, 07.2022]

Tractatus super statu monasterii Salem [1337/42 - 16. Jahrhundert, Anfang] ["Traktat über den Zustand des Klosters Salem (von 1134 bis 1337)"], als: Chronik von Salmannsweiler, in: Mone, Franz Josef (Hg.), Quellensammlung der badischen Landesgeschichte, Bd.3, Karlsruhe 1863, S.18-41. Die unter Abt Ulrich III. von Salem (1337-1358) angefertigte Klosterchronik ist heute verschollen, abschriftlich und mit Ergänzungen versehen aber in einer Handschrift des beginnenden 16. Jahrhunderts erhalten geblieben. Der Tractatus will seinen Lesern "richtiges" Klosterleben vermitteln und geht dazu schwerpunktmäßig auf den Abbatiat Abt Ulrichs II. von Seelfingen (1282-1311) und den seines Nachfolgers Konrad von Enslingen (1311-1337) ein. Vgl. Borst, Arno (1978), Mönche am Bodensee (610-1525), Sigmaringen 1978, S.207; Fleischer, Andrea (2004), Zisterzienserabt und Skriptorium. Salem unter Eberhard I. von Rohrdorf (1191-1240) (= Imagines Medii Aevi, Bd.19), Wiesbaden 2004, S.4f. [Buhlmann, 10.2012]

Translatio sancti Epiphanii [993/1022] ["Translation des heiligen Epiphanius"], in: Monumenta Germaniae Historica. Scriptores (in Folio), Bd.4, hg. v. G.H. Pertz, 1841, Ndr Stuttgart 1968, S.248-251. Der Hildesheimer Bischof Othwin (954-984) veranlasste bei seinem Aufenthalt in Pavia (962) den "heiligen Diebstahl" vorzugsweise von Reliquien des heiligen Paveser Bischofs Epiphanius (466-497). Hauptausführender der Unternehmung war der Hildesheimer Priester Tankward. Obwohl der Diebstahl entdeckt wurde, gelang es Othwin, der die Reliquien zum Kloster Reichenau vorausgeschickt hatte, diese wohlbehalten nach Hildesheim zu überführen. Feierlich wurden die Reliquien dort im Dom untergebracht und wirkten alsbald Wunder. Die "Translation des heiligen Epiphanius" ist von einem anonymen Verfasser aus dem Umkreis des Hildesheimer Domstifts nach Othwins Ableben, wahrscheinlich zur Zeit des Hildesheimer Bischofs Bernward (993-1022) wenig kunstvoll niedergeschrieben worden. Vgl. Binding, Günther (2013), Die Michaeliskirche in Hildesheim und Bischof Bernward als sapiens architectus, Darmstadt 2013, S.250. [Buhlmann, 07.2013]

Translatio sancti Marci [9./10. Jahrhundert] ["Translation des heiligen Markus"], als: Dennig-Zettler, Regina, Die Translatio s. Marci. Ein Beitrag zu den Anfängen Venedigs und zur Kritik der älteren venezianischen Historiographie, Diss. Freiburg i.Br. 1991. Der Translatio sancti Marci (9./10. Jahrhundert) zufolge raubten venezianische Kaufleute im Jahr 829 die (angebliche?) Mumie des heiligen Evangelisten Markus aus Alexandrien und brachten sie zu Schiff und unter vom heiligen Markus bewirkten Wundern nach Venedig (829), wo dem Heiligen ein bemerkenswerter Empfang zuteil wurde. Der Prolog der Translatio enthält zudem eine Origo Venedigs, die aus der Translatio eine wichtige Quelle zur Geschichte der Adriastadt macht. Vgl. Dennig, Regina, Zettler, Alfons (1996), Der Evangelist Markus in Venedig und in Reichenau, in: ZGO 144 (1996), S.19-46. [Buhlmann, 08.2013]

Triumphus sancti Remacli de Malmundariensi coenobio ["Triumph des heiligen Remaclus über das Kloster Malmedy"] [nach 1071], hg. v. Wilhelm Wattenbach, in: MGH. Scriptores in Folio, Bd.11, Hannover 1854, S.433-461. Der Triumphus sancti Remacli de Malmundariensi coenobio eines unbekannten Mönches des Benediktinerklosters Stablo (als Doppelkloster Stablo-Malmedy) wurde auf Latein nach 1071 verfasst und behandelt in zwei Büchern die Auseinandersetzungen zwischen dem Kölner Erzbischof Anno II. (1056-1075) und der Mönchsgemeinschaft Stablo um das Kloster Malmedy. Durch Entscheidung König Heinrichs IV. (1056-1106) war das Doppelkloster Stablo-Malmedy an die Kölner Kirche gelangt und eine Abtrennung Malmedys von Stablo verfügt worden. Abt Theodericus und Mönche des Klosters Stablo bemühten sich um die Wiederherstellung des Doppelklosters und hatten damit beim Lütticher Hoftag König Heinrichs von 1071 Erfolg. Vgl. Peters, Wolfgang (2011), Zu den Schreiben Papst Alexanders II. und Papst Gregors VII. an die Erzbischöfe Anno II. und Hildolf von Köln, in: AHVN 214 (2011), S.19-34. [Buhlmann, 03.2012]

Troyes, Bibliothèque de Troyes, Ms. 470 [14. Jahrhundert], Pergament, 31,5 cm x 21 cm, zweispaltig, 265 Blätter umfassend, aus St. Êtienne in Troyes, enthält die lateinische Enzyklopädie De proprietatibus rerum (um 1230/40) des Franziskanermönchs Bartholomäus Anglicus (†v.1270?). Vgl. Meyer, Heinz (2000), Die Enzyklopädie des Bartholomäus Anglicus. Untersuchungen zur Überlieferungs- und Rezeptionsgeschichte von 'De proprietatibus rerum' (= MMS 77), München 2000, S.110. > B Bartholomäus Anglicus [Buhlmann, 07.2022]

Troyes, Bibliothèque de Troyes, Ms. 979 [14. Jahrhundert], Pergament, 27 cm x 20,5 cm, zweispaltig, 222 Blätter umfassend, ehemals zur Zisterze Clairvaux gehörend, enthält die lateinische Enzyklopädie De proprietatibus rerum (um 1230/40) des Franziskanermönchs Bartholomäus Anglicus (†v.1270?). Vgl. Meyer, Heinz (2000), Die Enzyklopädie des Bartholomäus Anglicus. Untersuchungen zur Überlieferungs- und Rezeptionsgeschichte von 'De proprietatibus rerum' (= MMS 77), München 2000, S.110f. > B Bartholomäus Anglicus [Buhlmann, 07.2022]

Turin, Biblioteca Nationale Universitaria, Ms. G.I.2 [= Cod. Lat. Pasinus CDLXX] [1474], Papier, 36 cm x 22 cm, zweispaltig, 222 Blätter umfassend, enthält die lateinische Enzyklopädie De proprietatibus rerum (um 1230/40) des Franziskanermönchs Bartholomäus Anglicus (†v.1270?). Vgl. Meyer, Heinz (2000), Die Enzyklopädie des Bartholomäus Anglicus. Untersuchungen zur Überlieferungs- und Rezeptionsgeschichte von 'De proprietatibus rerum' (= MMS 77), München 2000, S.111. > B Bartholomäus Anglicus [Buhlmann, 07.2022]

Turin, Biblioteca Nationale Universitaria, Ms. H.IV.14 [= Cod. Lat. Pasinus CDLX] [15. Jahrhundert], Papier, 36 cm x 22 cm, zweispaltig, 83 Blätter umfassend, enthält die Bücher I bis VI und den Beginn des Buches VII der lateinischen Enzyklopädie De proprietatibus rerum (um 1230/40) des Franziskanermönchs Bartholomäus Anglicus (†v.1270?). Vgl. Meyer, Heinz (2000), Die Enzyklopädie des Bartholomäus Anglicus. Untersuchungen zur Überlieferungs- und Rezeptionsgeschichte von 'De proprietatibus rerum' (= MMS 77), München 2000, S.111. > B Bartholomäus Anglicus [Buhlmann, 07.2022]

Tschudi, Ägidius, De prisca ac vera Alpina Rhaetia > M Münster, Sebastian

TTH = Translated Texts for Historians

TuscB = Tusculum-Bücherei

TzF = Texte zur Forschung

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