Quellen zur Kaiserswerther Geschichte

1248 Dezember 14, Kaiserswerth:

Diplom König Wilhelms von Holland

Am 14. Dezember 1248 urkundete König Wilhelm in Kaiserswerth. Kurz zuvor, also zwischen dem 11. und 14. Dezember, muss die Pfalz dem Herrscher übergeben worden sein, der vielleicht am Sonntag, den 13. Dezember, den Tag der heiligen Lucia, genau ein Jahr nach Beginn der Belagerung, feierlichen Einzug hielt (Herrscheradventus, Gottesdienst). Wilhelm verfügte nun über die mächtige Kaiserswerther Festung (Burg, Pfalz) und den dortigen Zoll. Aus diesem wies er dem Ritter Roric von Rennenberg die Zahlung von je zehn Mark zu, bis die Summe aller Zahlungen einhundert Mark zum Zweck des Gütererwerbs erreichen würde.

Wilhelm, durch die Gnade Gottes römischer König und allzeit Mehrer des Reiches, allen Getreuen des Reiches seine Gnade und alles Gute. Damit wir uns dem Vorteil und der Ruhe derjenigen, die sich unserer königlichen Gnade anvertrauen, zuwenden, bewegt uns das königliche Wohlwollen. Ganz begehren wir zur Kenntnis aller durch das vorliegende Schrift-stück zu bringen, dass wir aus freigebiger Gnade heraus gegeben haben dem Ritter Roric zehn Mark Kölner Pfennige - jede Mark gerechnet zu zwölf Schillingen - von unserem (Kaisers-) Werther Zoll; [den Betrag] wird er bekommen, bis wir ihm einhundert Mark bezahlt haben. Nachdem er von uns aber die einhundert Mark erhalten hat, fallen an uns jährlich die erwähnten zehn Mark zurück, indem er von den besagten 100 Mark Güter kauft, die derselbe R[oric] und seine Kinder von uns als Lehen besitzen. Damit daher bei allen kein Zweifel an diesem Beschluss aufkommt, haben wir das vorliegende, durch unser Siegel befestigte Schriftstück bewilligt.

Gegeben in (Kaisers-) Werth an den 19. Kalenden des Januar [14.12.], Indiktion sechs, im Jahr des Herrn zwölfhundert 48, im ersten Jahr aber unseres Königtums. (SP.) [Buhlmann]

Lateinische Originalurkunde, mit Resten des Königssiegels. - MGH DW 65bis; RI W 4951a.