Quellen zur Kaiserswerther Geschichte

1214 [Februar 16 bzw. März oder März, 2. Hälfte], Köln - Kaiserswerth:

Inhaftierung Bischof Ottos I. von Münster

Bischof Otto von Münster, zuvor Anhänger des welfischen Kaisers Otto IV. (1198-1215/18), war 1213/14 auf die staufische Seite eingeschwenkt und in der Fastenzeit 1214, vielleicht am 16. Februar, wohl auf dem Weg zu König Friedrich II. (und dessen Koblenzer Hoftag?), in Köln verhaftet und als Gefangener nach Kaiserswerth verbracht worden. Dies teilen zwei Fortsetzungen der Kölner Königschronik mit.

[Version 1:] Im Jahr der Fleischwerdung des Herrn 1214. Ostern [30.3.] verbrachte König Friedrich am Hof Koblenz, wo er alle Fürsten, von denen viele gekommen waren, die Beteiligung an einem Heereszug nach Aachen in der Zeit nach Pfingsten [18.5.] schwören ließ. Zu Quadragesima [in der Fastenzeit oder am Sonntag Invocavit am 16.2.] hatten die Kölner den Bischof Otto von Münster, der zum schon erwähnten Hof[tag] kommen wollte, in jener Stadt Köln bei St. Maria-in-Gradus ergriffen und den Gefangenen dem Kaiser Otto übergeben, der sich zu dieser Zeit in der Burg (Kaisers-) Werth verteidigte; daher fiel jene Stadt [Köln] der Bannung anheim.

[Version 2:] Ebenso kam in diesem Jahr [1213] der Bischof Otto von Münster nach Köln, wurde von den Schergen des Kaisers gefangen genommen und nach (Kaisers-) Werth geschickt, auf Befehl dessen [des Kaisers] in Fesseln gelegt. Daher wurde die Stadt [Köln] vom Legaten Siegfried des römischen Stuhls exkommuniziert, Gottesdienste in den Kirchen zu feiern wurde verboten. [Buhlmann]

Lateinische Geschichtsschreibung des Hochmittelalters. Die Datierung auf das Jahr 1213 ist vielleicht auch auf den Februar oder März 1214 zu beziehen ist, wenn man die üblicherweise im Mittelalter verwendeten verschiedenen Jahresanfänge in Urkundenwesen und Historiografie berücksichtigt. - Fortsetzungen der Kölner Königschronik (Chronica regia Coloniensis), cont. II zu 1214 bzw. zu 1213 (= MGH SSrG [18], S.191, 235); RI OIV 497b.